Humor & Satire
Mast und Schotbruch

Brief an die Crew - bitte vor unserem geplanten Segeltörn durchlesen. Ich möchte euch ein paar gut gemeinte Ratschläge geben für unser gemeinsames Leben an Bord

In drei Tagen beginnt unser Segeltörn von Malaga auf die Kanarischen Inseln. Um die Wellenbrecher eurer Vorfreude vorab schon ein bisschen höher zu schaukeln, hier noch ein paar Tipps über das Verhalten und Leben an Bord. Ein eisernes Gesetz ist, die Toilette nicht länger als eine halbe Stunde zu besetzen. Wer auf inständiges Bitten und Betteln durch das draußen stehende Crewmitglied nicht herauskommt, wird durch ein Rohr nach unten ins Meer abgesaugt.

Die vom Alkohol aufgedunsenen Gesichter die morgens nicht wach werden darf man ohne Vorwarnung mit einem Eimer frischem, kühlem Meerwasser übergießen.

Sollte die Beziehungskiste an Bord zum Schwachsinn ausarten, weil einer von euch den ganzen Tag das Bedürfnis hat um Hilfe zu schreien - oder einen nicht akzeptablen Sprechdurchfall bekommt indem er die anderen an geifert und zur Sau macht, der wird nach altem Seegesetz Kielgeholt. Leider passiert es immer wieder, dass bei mehreren Crewmitgliedern gleichzeitig der Quark im Hirn flockig wird.

Wer zum Kochen in der Kombüse eingeteilt ist bekommt zwei Stunden vorher ein dreiteiliges Werk über "Resteverwerten in der Küche" ausgehändigt. Wir bitten die Crewmitglieder Symptome wie Nörgelsucht, oder die Anti - Haft - Schon - Vitamin - Pfanne nicht an die Wand zu schmeißen während wir auf offener See sind. Crewmitglieder die anfällig sind für Krankheiten sollten ihren eigenen Zaubertrank von daheim mitbringen. Kopfschmerztabletten, Hämohoiden -Salbe Bandscheibenkleister und ähnliche Krümelkacke da der Medizinmann - Discount mitten im Atlantik nicht immer um die nächste

Ecke ist.

Wer es gewohnt ist, sich die Petersilie mit Fleurop ins Haus schicken zu lassen, oder sich einbildet regelmäßig schlafen, oder essen zu müssen, den bitten wir nochmal darüber nachzudenken, dass Segeln die teuerste Art ist, am unbequemsten zu reisen. Solche Extravaganten Gefühlsregungen solltet Ihr Euch also schon zu Beginn des Törns abschminken. Sie entspringen einer normalen Lebensführung und gelten an Bord als Charakterfehler. Wer mit Stahlplatten im Kopf rumläuft, der sollte bei Gewitter von Bord gehen. Er wäre ein Gefahrenrisiko für die übrige Mannschaft.

Ich empfehle ihm an Land einen Schaf, oder Ziegenstall aufzusuchen, da kann ihm nichts passieren. Oder hat einer von Euch schon mal gehört, dass der Blitz in einen spanischen Ziegenstall eingeschlagen hat? Also Leute Mast und Schotbruch ich freu mich auf euch

@ Feedre