Die Sehnsucht
Sehnsuchtsvoll glitt ihr Blick durch die Scheiben des Fensters. Die Schönheit ihrer Augen wurde verstärkt durch den Glanz ihrer Tränen.
Als ob der Himmel ihr antworten wollte, perlten die schweren Regentropfen – gleich ihrer schimmernden Tränen – über das leicht beschmutze Glas.
Die Lippen des Kindes formten seinen Namen... Wiederholend
schien er einem Schwur gleich, schwer auf der kleinen Seele zu lasten.
Langsam näherte sich ihr Mund, der durch die Wärme des Raumes beschlagenen Scheibe und hauchte schluchzend den Klang ihres Herzens auf sie.
Zart malte sie in der sich bildenden weissen Fläche ihren tiefsten
Wunsch.
Ein Herz – kindlich verschlungen – ließ erkennen, was sie so schmerzte.
Unter den auf der Straße vorbeieilenden Menschen versuchte sie ihn zu sehen. Manchmal schlug ihr das Herz schneller, meinte sie doch, ihn zu erkennen.
Wie blass wurde das feine Gesicht – begreifend, dass es sich nicht um ihn handelte.
„ Wo bist Du ... ?“ flüsterten ihre Lippen und „ Bitte vergiss mich nicht ... .“ schienen ihre Augen zu
schreien.
Oft schon hatte sie hier gestanden, doch so sehr sie seinen Namen rief,
so wenig schien er ihn zu hören.
Tief in ihr klang es fremd und vertraut - einer Stimme gleich.
So vertraut der Klang ihrer kleinen Seele - so fremd war er ihrem Herzen.
Diese Stimme war es auch, welche in all den kommenden Jahren – Jahre voller Trauer, Schmerz und Leid – Trost zusprechen würde. Einen Trost, den sie erst sehr spät verstehen lernen
würde.
In Momenten, wo ihr Herz zu zerbrechen drohte und die Sehnsucht sie fast zerreissen sollte – schien sie immer hörbar – flüsternd – rufend. Manchmal hob sie ihren Blick und man hätte
meinen können, sie würde Fetzen dieses liebenden Klanges vernommen haben. Doch ihre Augen sahen nicht. Noch nicht.
Kurz schienen sie zu suchen - nur um sich dann doch dem Schmerz
neu zu ergeben.
Hätte der Mann - den sie Holly nannte geahnt - welches Leid er anzurichten verstand - er hätte vielleicht inne gehalten - vielleicht den Mahnungen seines Herzens Folge geleistet und nicht so unbedacht eine liebend unschuldige Seele rücksichtslos zerstört.
... und wie kostbare Perlen – so flossen Tränen der Liebe, des Glaubens und des Vertrauens hinunter – um im Schmutz der Erde zu versinken.
Der Reichtum einer unschuldigen
Kinderseele zerfloss vor den Augen der Menschen – ohne erkannt zu werden.
Währenddessen legten sich zärtlich – goldgewobenem Gespinnst gleich – liebende Worte eines ewigen Geheimnisses über ihr langes dunkles Haar ...
Das Geheimnis „Holy“.
Schöpfer von
Die Einsamkeit einer Kinder Seele
von Jenica Collewe
Künstler Name
der Autorin
Jenica Janni Collewe
Wohnsitz: Berlin
Prolog von Das Band zwischen Holly und Holy.
Geschrieben von:
von Jenica Collewe
Künstler Name der Autorin
Jenica Janni Collewe
Wohnsitz:Berlin