THEMA:
Verräterische Geräusche
VORGABEWÖRTER:
-Kratzen
-Kelle
-Leise
-Spiel
-Handy
-Glucksen
-Atem
-Explosiv
-Taub
Die Geschichte
Der KELLER wird hier im Haus nur als Abstellkammer genutzt, aber nicht für den 34 jährigen Franz. Zwischen all den verstaubten Möbeln und Gegenständen, was keine Verwendung mehr findet, liegt eine kleine Kiste versteckt. Genauso wie jede Nacht, begibt sich Franz LEISE in den Keller. Er ist immer so leise, als wäre er auf einer Mission als Ninja.
Im Keller angekommen, verriegelt er die Tür von innen. Auf Zehenspitzen schleicht er leise die Treppe entlang zu seiner geliebten Kiste. Diese ist gut versteckt, in einer Ecke zwischen einem
Schrank und einer Vitrine, unter einem kleinen Tisch, überdeckt von einer Tischdecke. So wie immer, wenn sich die Kiste von der verstaubten Deck befreit, hält sein ATEM kurz an. Sanft und mit viel Liebe, legt er geschmeidig die Decke gefaltet neben sich hin. Nun kann endlich die Kiste geöffnet werden.
Sein 34 Jahre altes Herz schlägt höher und er muss einmal tief Luft holen, als er Kira sieht, seine Lieblingsbarbiepuppe. Sie befindet sich nun in seiner Hand und sein Flüstern lässt ertönen „Heute SPIELEN wir im Keller wieder Topmodell“. Er lehnt Kira an einen Stuhlbein und holt sein HANDY heraus.
Anschließend fängt er an Fotos von ihr zu schießen und positioniert sie zwischendurch um. Gerade kommt er richtig in Fahrt und vergisst alles um sich herum, sogar seine euphorisch begründete Atemlautstärke, die immer mehr einem lauten Stöhnen gleicht, bis...
… bis es an der Kellertür hämmert. Sofort erstarrt Franz sein Körper. Nochmal Hämmert es an der Tür. Franz fragt sich, ob seine Mutter wohl aufgewacht ist und ihn jetzt sucht. Er bleibt aber ganz leise und regt sich kein Stück vom Fleck. Das Hämmern hat glücklicherweise erstmal aufgehört, was heißt, Franz kann sich wieder Kira
widmen.
Jetzt holt er John auch aus der Kiste. John ist eine Barbiepuppe, die aussieht, wie ein Hauptdarsteller eines Liebesfilms. Franz legt Kira in Johns Arme und fotografiert die beiden mit seinem Handy. Er fand schon immer, das die beiden wie ein Traumpaar aussehen. Franz ist dieses Mal auch ganz leise, weshalb er gleich auch dieses leise GLUCKSEN hört. Er ist sich nicht sicher, ob es eine Stimme ist, aber seine ausgeprägten Ohren hören diesen dumpfen Ton aus dem Flur. „Egal“ denkt er sich „einfach weiter machen, es wird schon wieder aufhören“.
Nach einer Weile hört er auch ein KRATZEN aus dem Wohnzimmer und hin und wieder aus dem Flur. Langsam ist ihm die Situation nicht geheuer „Was sich dort wohl abspielen mag?“. Er legt Kira wieder sanft zurück in die Kiste, aber John nimmt er in die Hand. Zusammen mit John möchte er herausfinden, was auf dem Flur los ist. Mit weiten Schritten geht er der Tür zu.
* TSCH * „AUTSCH!“ gluckst Franz und stößt mitgleich gegen den alten Topf, der neben dem anderen Zeug steht.
Ein Rückzieher darf er jedoch nicht mehr machen. Was würde John wohl davon
halten? Also nähert er sich der Tür und hält sein Ohr daran. Irgendetwas passiert dort, es sind Stimmen von Personen zu hören. Langsam ist er sich nicht mehr sicher, ob es seine Eltern sind, oder jemand Fremdes. Deshalb fragt er John leise „Du weißt doch immer was zu tun ist, soll ich da jetzt wirklich einfach raus gehen und nach schauen?“ John trägt gerade seinen coolen, selbstbewussten Gesichtsausdruck und scheint wie TAUB zu sein, so wie immer.
Da John Franz nicht weiterhelfen kann, ist Franz auf sich allein gestellt. Er weiß aber, dass John sich getraut hätte, den Keller zu verlassen. Deshalb tut er dies
auch und öffnet die Kellertür.
Durch den Türspalt kann man ganz leicht erkennen, dass etwas im Wohnzimmer passiert. Einbrecher, jemand scheint eingebrochen zu sein! Erschrocken wirft Franz John in die Richtung des Wohnzimmers, auf die Hoffnung, dass John etwas tun könnte. Schnell verschwindet Franz wieder im Keller und verschließt sich dort.
Kurz darauf, hört er eine EXPLOSION aus dem Flur. Ihn überwältigt die Hoffnung, dass John die Einbrecher zur Flucht geschlagen hat. Deshalb öffnet Franz wieder die Tür und sieht plötzlich
einen bärtigen Mann vor sich stehen. Dieser Mann hebt seinen Arm hoch, in der er John hält, mit einem Schussloch durch den Kopf. Franz ist ganz aus dem Häuschen und fängt an eine zittrige Stimme zu bekommen „Du hast John getötet“. Dagegen antwortet der Mann mit „Ich und deine Mutter haben im Wohnzimmer hin und her diskutiert und uns dazu entschlossen, dass du Morgen wieder ausziehst. Werde endlich mal erwachsen!“