Kurzgeschichte
Zwölf Uhr Mittags

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"Zwölf Uhr Mittags"
Veröffentlicht am 12. Januar 2019, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Schnief
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Kurzgeschichten nicht nur für Kinder und Erinnerungssplitter aus meinen Leben findet ihr auf meinen Profil.
Zwölf Uhr Mittags

Zwölf Uhr Mittags

„Eh, geiles Bild“, als Chris das Bild an der langen Wand erblickte. Sein Freund Mark drehte sich um, als er die Stimme seines Freundes vernahm. Langsam geschlenderte er auf ihm zu.

„Könnte glatt aus „Zwölf Uhr Mittags“ sein“, meinte er, nachdem er neben ihm zu stehen kam.

„He, was?“, mit einem zerknirschten fragend Blick starrte er seine Freund an. Als Mark den Blick seines Freundes sah, musste er grinsen und meinte: „Einen der berühmtesten Filme kennst du nicht?“ „Nee, muss ich das?“ „Bildungslücke!“


In diesem Moment trat die restliche

Gruppe des Kunstkurses hinter die beiden und betrachteten zuerst mal das Bild.

„Was möchte uns der Künstler mitteilen?“, wollte der Kursleiter von seinen Schülern wissen.

„Eine, was weiß ich genau, vielleicht möchte er uns etwas über die Zeit des wilden Westen zeigen“, begann ein Schüler zu antworten.

„Oder eine Kulisse eines Filmes oder einfach eine verlassene Goldgräberstadt“, kam es leise aus der Menge.
„Jedenfalls zeigt es eine verlassene Stadt, irgendwo in Amerika“, meinte Brigitte und fuhr gleich fort, „stimmt

nicht ganz, denn ich sehe blühende Blumen im Vordergrund in so einer Tonne oder Trog, die wären sonst längst vertrocknet. So würde ich doch eher sagen, Siesta. Die flimmernde Hitze zeigt sich durch den strahlenden Himmel und die aufgeheizten Häuser. Zudem seht ihr das an dem Schatten der Kutsche, der ziemlich klein ist, die Sonne steht hoch.“

„Was du alles siehst, ich sehe bloß eine weiße Kirche im Hintergrund, daneben einen Baum der grünes Laub zeigt, na, Sommer scheint wirklich zu sein“, fiel Karl ihr ins Wort.

„Ha, ich sehe einen Salon“, warf noch Henrik ein.

„Wo?“, wollte jetzt Brigitte wissen.

„Direkt hinter der Kutsche, man kann die Schwingtüren erkennen.“

„Da muss man aber schon Fantasie aufwenden, um das zu sehen, ich hätte es eher für irgendein Kolonialwarenladen gehalten, das Haus ist mir zu klein dafür und daneben sind doch eher Lagerräume“, entgegnete Brigitte, die sich langsam steigerte. Ohne dass jemand noch etwas sagte oder aufforderte vervollständigte sie ihre Bildbeschreibung,

„Ich halte es für ein impressionistisches Bild, das mit Pastellkreide gemalt wurde. Es zeigt eine alte Stadt im sogenannten Wilden Westen, während der Besiedlung des Landes. Die Stadt ist nicht verlassen,

denn das erkennt man an den blühenden Pflanzen, die Spuren von Wagenrändern und Hufspuren sind im vorderen Bereich sichtbar. Zwar steht die Kutsche im Vordergrund ziemlich verlassen vor, aber es sieht aus als wäre eine Deichsel gebrochen und deshalb die Pferde ausgespannt. Das Leder auf den Sitzen sieht noch nicht verwittert aus.

Die Kirche im Hintergrund hat einen hellen Farbton, als wäre sie vor nicht allzu langer Zeit getüncht worden, wogegen bei den anderen Gebäuden inzwischen die Farbe abblättert. Das Bild schein wirklich aus der Zeit des wilden Westens zu stammen, denn vor den Gebäuden befinden sich sogenannten

Holzbalken, an denen man die Pferde band. Und wenn man richtig hinschaut sieht man da sogar grünes Gras wachsen.“

Nachdem Brigitte geendet hat entstand eine kurze Stille, einige andere bewegten sich langsam auf nächste Bild zu.

„Hatte ich doch recht eine Stadt aus der

Zeit, vielleicht ist es auch nur Filmkulisse aus „Zwölf Uhr Mittags“, meinte Mark und wollte schon weitergehen, als Chris ihn antippte und meinte:

„Nix Western oder Filmkulisse, es ist eine Stadt von Mormonen, die leben doch heute noch wie im 19. Jahrhundert.“

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welpenweste Abgesehen davon, dass es ein sehr gelungenes Bild ist, ist eine Interpretation immer Ansichtssache.
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Ich freue mich sehr, dass du das Bild als gelungen empfindet und eine Interpretation, dem stimme ich die vollkommen zu.
Danke dir.
LG Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Die hinreißende Ausstrahlung Deines Bildes entführte auch mich in den Wilden Westen, allerdings nicht zu „Zwölf Uhr Mittags“ (war ja in Schwarz/Weiß gedreht), sondern an die Schlussszene in „Für ein paar Dollar mehr“, in der Clint Eastwood (als Kopfgeldjäger) seine Opfer auf einen Wagen verlud.

Liebe Grüße
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Das freut mich sehr und ich danke dir vielmals.
Das Zwölf Uhr Mittags in Schwarz/Weiß gedreht wurde hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, Aber natürlich würde sich das Bild auch hervorragend zu "Für ein paar Dollar" eignen.
Danke dir sehr.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls Liebe Manu, wieder einmal super detailgetreu gezeichnet. Da sieht man, mit wie viel Liebe Du dabei bist. Und dann noch herzerfrischend geschrieben. Sehr schön, wie ich finde. Lieben Gruß Marina
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Das freut mich sehr und ich danke dir vielmals.
LG Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Wie es in der Geschichte rüberkommt, kann man in deinen Bildern tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes verweilen.
Gerade dieses Bild finde ich ist eines der besten Western Bilder die du gemalt hast.
L.G.Roland.
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schnief Das freut mich unheimlich und ich danke dir vielmals.
LG Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre Ja, jeder inerpretiert etwas anderes hinein
ein tolles Bild...mag ich....lieben Gruß in
den Sonntag
Feedre
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schnief Das freut mich und es stimmt, jeder tut das.
Danke dir vielmals.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
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