Familie Neumann ist eine ganz normale Famillie.
Eine Famile die nebenan wohnen könnte.
Mit fĂĽnf Kindern, alles unter einem Hut zu bringen ist nicht einfach.
Diesmal wollen sie gemeinsam Urlaub machen.
Jeden Abend ging es bei Neumanns lebhaft zu. Alle hatten Etwas zu erzählen. Sogar Schorschi, der Georg heißt. Wie jeden Abend versuchte Schorschi, heimlich, Strolchi am Tisch zu füttern. Unauffällig linste er über den Tisch, nahm ein Stück Wurst von Teller und hielt es dem Hund hin. Mit geübten Blick, sah Frau Neumann sofort, was Schorschi vorhatte. „Lass das. Schorschi!“, sagte im strengen Ton. Sofort verkrümelte sich Strolchi, ein Mischlingshund, in seiner Ecke. Als Georg zu dicht am Rand des Swimmingpools spielte und hineinfiel, rettete der Hund, dem Jungen das Leben. Niemand wusste, woher der Hund, in
diesem Moment herkam. Das Fell des Hundes war struppig, die Rasse nicht definierbar. Er sah wie ein Strolch aus. Anscheinend vermisste niemand den Hund. So blieb der Hund bei den Neumanns. Ohne Strolchi lief nichts. Wo Strolchi war, war auch Schorschi. Heute, nach dem Abendessen, saß die Familie zusammen. „Dieses Jahr, haben Mutti und ich gemeinsam Urlaub, den wir mit Euch verbringen wollen“, sagte der Vater zu den Kindern.
„Eigentlich will ich mit Rita zelten“, entgegnete Moni, die älteste von fünf Kindern. Sie war achtzehn Jahre alt.
„Au ja. Ich will auch Inschander spielen“, warf Schorschi gleich ein.
Er war erst vor ein paar Tagen sechs Jahre alt geworden.
„Es heißt nicht Inschander“, berichtigte Renée seinen kleinen Bruder. Renée war zwei Jahre jünger als Moni.
„Sondern es heißt In- di-a-ner“, sprach er in Silben, damit Schorschi es auch richtig aussprechen konnte. Lächelnd, entgegnete Schorschi: „Ganz schön schwer.“ Er wiederholte das Wort in Silben.
Mit langen Worten hatte er so seine Probleme.
„Wir wollen eine Klassenfahrt nach Koblenz machen, diesmal mit dem Fahrrad“, erzählte Renée nebenbei der Familie.
„Es ist die Abschlussfahrt des Schuljahres. Ich habe extra zwei neue Spiegel gekauft. Vom Taschengeld“, fügte er noch hinzu.
Es ging noch eine geraume Weile hin und her, einigen konnten sie sich nicht. „Schluss für heute. Morgen sprechen wir weiter darüber. Es ist spät geworden“, sagte die Mutter ungeduldig.
„Kinder macht Vorschläge für den gemeinsamen Familienurlaub“, sagte der Vater.
„Es sind sechs Wochen Sommerferien, da werden wir wohl alle Wünsche unter einem Hut bringen können“, fiel die Mutter ein.
„Ich schlage vor, dass wir unseren
gemeinsamen Urlaub bei Tante Hermine verbringen. Da waren wir seit langem nicht mehr“, fügte sie noch hinzu. „Huhuhu“, weinte Schorschi gleich los. Er war sowieso schon recht müde, aber zu Tante Hermine wollte er nicht.
„Da darf ich Strolchi nicht mitnehmen. Die Tante schimpft schon, wenn man etwas zu laut ist“, schluchzte er und rieb sich die Augen vor Müdigkeit.
„Ja, das stimmt Mami und außerdem ist die Wohnung von der Tante viel zu klein für uns alle“, stimmte die neunjährige Lotte, Ihren Bruder zu.
„Jetzt ist aber endlich Schluss für heute. Morgen ist Sonntag und da reden wir noch einmal darüber“, warf der Vater
jetzt energisch ein.
Da es wirklich schon sehr spät geworden ist, sogar für den kleinen Georg, gingen alle schlafen.
Die Eltern besprachen noch wie und wo, wann man Urlaub machen kann, damit keiner zu kurz kam. „Es ist gar nicht so einfach, bei fünf Kindern alles unter ″Dach und Fach„ zu bekommen“, meinte Herr Neumann zu seiner Frau und schaltete das Licht aus. Am Sonntagabend, beim Abendessen, erzählten die Kinder, wie und wo sie sich den Urlaub vorstellten. In einem waren sich die Kinder einig. Kein Urlaub bei Tante Hermine.
Nach dem Abendessen, als die KĂĽche
aufgeräumt war, gingen sie ins Wohnzimmer. Dort wurde weiter diskutiert. Die Mutter hörte es noch eine Weile geduldig zu. Dann ging sie zum Bücherregal und holte einige Reiseprospekte hervor.
Lächelnd und gelassen, legte sie Prospekte auf den Tisch.
„Ich war vorgestern im Reisebüro und habe einige Prospekte von der Adria mitgebracht.“
„Schatz, das ist eine gute Idee. Da wollte ich auch gern mal hin“, sagte Herr Neumann zu seiner Frau.
Ihm fiel ein Prospekt über Jeselo auf. „Kinder was haltet Ihr davon. Jeselo ist der richtige Ort, für eine große Familie
wie uns“, wandte er sich an die Kinder. Alle hörten gespannt zu. Jeselo, Adria, wo liegt das, wurde gefragt.
„Als das Thema Adria in der Schule dran war, habt Ihr wohl wegen Masern gefehlt “ , lachte Herr Neumann.
Er bekam keine Antwort. Eifrig blätterten die Kinder in den Prospekten. Sie waren begeistert. Dort konnten die Kinder alles tun, was sie sich in den Ferien vorgenommen hatten. Schwimmstufen ablegen, Radtouren machen, zelten und vieles mehr. Was besonders für Schorschi wichtig war, das er Strolchi mitnehmen durfte.
So war es beschlossene Sache. Urlaub in Jeselo.
Bevor es losging, wurden zwei Zelte gekauft und ein Wohnwagen gemietet. Wochen waren seitdem vergangen.
Ein Tag vor Ferien herrschte groĂźe Aufregung bei den Neumanns.
War das ein Gerenne, GebrĂĽll, Gebell und laute Musik erklang aus dem Wohnwagen. Die Nachbarn schĂĽttelten nur den Kopf.
„Was ist denn bei Euch los“, rief ein Wohnungsnachbar aus dem Fenster
„Herr Kästner. Wir fahren in die Ferien, nach Jeselo und Strolchi darf auch mit“, rief Schorschi ihm lachend zu.
„Leute habt Ihr alles verstaut, gut eingepackt“, rief Herr Neumann den Kindern nach, während er noch zwei
Fahrräder am Wohnwagen befestigte. Die Mutter überprüfte alles noch einmal, damit ja nichts schief lief.
„Ja!“, riefen die Kinder im Chor und stiegen in den Wohnwagen.
Die Fahrt wurde richtig lustig. Es wurde gesungen, Witze erzählt und kleine Spiele gemacht.
Da der Vater vergessen hatte, rechtzeitig zu tanken, mussten die Neumanns eine Nacht auf einer wilden Wiese campen. Die Neumanns nahmen diesen unfreiwilligen Aufenthalt gern in Kauf. Sie hatten ja Urlaub. Ein Wettrennen mit den Autos auf der Autobahn kam nicht infrage. Lieber genossen die schöne Landschaft. Bevor die Neumanns am
nächsten Tag weiter fahren konnten, musste Renée sich auf Rad schwingen, den Reservekanister an der nächst besten Tankstelle füllen.
Die Tankstelle war circa zwanzig Kilometer entfernt.
„Wir haben alles so schön geplant“, lachte die Mutter, als Renée sich auf Rad geschwungen hatte.
„Und dann diese Panne“, fiel der Vater in das Lachen der Mutter ein.
Als René zurück war, ging die Fahrt weiter. Nach einigen Stunden beschloss die Familie, noch einmal eine längere Rast zu machen, bevor sie weiter nach Jeselo fuhren.
„Vati, Vati“, rief Schorschi aufgeregt.
„Ja, Schorschi. Was ist los?“, fragte der Vater.
„Da vorne ist eine Raststätte, können wir da halten?“
„Ja Schorschi, die habe ich auch gesehen“, sagte die Mutter zu Schorschi. Fünfzehn Minuten später standen die Neumanns mit Ihrem Wohnwagen auf einem der vielen Parkplätze, die extra für Wohnwägen ausgewiesen waren. „Alles aussteigen. Hier essen wir noch etwas, bevor es weitergeht“, sagte der Vater zu den Kindern.
Die Mutter ging zum Eingang des Restaurants und Lotte gleich hinterher. An der EingangstĂĽr hing ein Schild, das keine Hunde im Restaurant erlaubt sind.
Lotte rief Schorschi zu: „Schorschi! Strolchi darf nicht mit hinein. Hier ist Hunde Verbot.“
Also ging es ohne den Hund ins Restaurant, was dem kleinen Georg ĂĽberhaupt nicht passte.
Beim Essen fragte Renée, den Vater: „Vati, darf ich mit dem Rad die letzten Kilometer nach Jeselo fahren. Den Fahrradkompass habe ich mitgenommen.“ „Hm“ überlegte der Vater kauend.
„Ja, darfst Du. Du hast ja heute die nächste Tankstelle gefunden. Die war auch nur zwanzig Kilometer entfernt. Nach Jeselo sind es aber dreißig. Ich denke, das wirst Du schaffen“, schmunzelte der Vater. Er war stolz auf
Renée.
„Prima Vati. Dann fahre ich gleich los. Ihr seid bestimmt schneller da, als ich. Wir sehen uns in Jeselo.“
„Halt. Warte mal einen Moment. Du weist doch nicht, wo der Campingplatz ist. Hier ist die Adresse“, sagte der Vater.
Schorschi zappelte schon seit Minuten auf seinen Platz hin und her.
Er nahm sein Fleisch vom Teller. Die Cola wollte er auch gerade unter den Tisch verstecken.
Lotte hatte es aber bemerkt.
„Schorschi, ich glaube nicht, das Strolchi Cola mag“, sagte sie grinsend. „Strolchi hat auch Hunger und Durst“,
murrte Schorschi und steckte die Zunge raus.
Schorschi stand auf und sagte, dass er mit Strolchi „Gassi“ gehen will. Er bekam aber keine Antwort.
„Na dann nicht“, brummte Schorschi vor sich und verließ das Restaurant.
Zehn Minuten später verließ auch der Rest der Familie das Lokal.
„Auf geht’s“, sagte der Vater und bezahlte.
Von der Familie war niemand aufgefallen, das Schorschi und Strolchi fehlten. Alle glaubten, das beide schon im Wohnwagen waren. Es dauert noch zwei Stunden bis sie den Campingplatz erreichten. Erst da bemerkten die
Neumanns, das Schorschi und Strolchi fehlten.
Moni stellte es als Erste fest und rief ganz aufgeregt: „Schorschi und Strolchi sind nicht da!“
Unheil ahnend, rief die Mutter:
„Waaas ?! “ „Ich habe gedacht, das beide in der Koje liegen und schlafen. Nachgesehen habe ich nicht wirklich“, schluchzte Berti, der seinen Bruder immer zur Seite stand, wenn Schorschi, was verbockt hatte.
Im ersten Moment herrschte helle Aufregung. Alle sprachen durcheinander. Niemand verstand ein Wort.
„Was ist den hier los?“, fragte Renée, der Platz
ankam. Renée war völlig außer Atem, aber glücklich, doch den Zeltplatz nach fast drei Stunden erreicht zu haben. „Schorschi und Strolchi sind verloren gegangen“, informierte Moni Renée
„Wie kann man, einen kleinen Jungen und einen ungewöhnlich aussehenden Hund verlieren? Das sind doch keine Taschentücher oder so was“, lacht Renée. Die Situation war einfach zu aberwitzig. „Auch wenn Dir die Sache als Witz erscheint, Renée. Die Sache ist ernst zu nehmen“, knurrte Herr Neumann, den Jungen an.
Frau Neumann hatte sich von dem „Schock“ etwas erholt.
Bevor sie wieder in Panik verfiel, sagte sie mit beherrschter Stimme: „Ruhe, Ruhe!“
Jetzt trat wirklich Ruhe ein. Alle warteten darauf, das die Mutter eine Lösung parat hatte.
„Lasst uns mal überlegen, was wir zuletzt gemacht haben.“
Während dessen spazierten Schorschi und Strolchi gemütlich zum Wohnwagen. Für die beiden gab es immer Etwas zu entdecken. Dabei hatten sie die Zeit vergessen.
Als Schorschi mit Strolchi um die Ecke kam, wo der Wohnwagen stand, wollte er seinen Augen nicht trauen. Kaum zu glauben was er dort sah, besser gesagt,
nicht sah.
Der Wohnwagen war weg.
„Soweit sind wir doch gar nicht gegangen“, flüsterte er Strolchi zu.
„Und ein so großen Wohnwagen klaut niemand, der ist zu auffällig“, brummte er kopfschüttelnd. Er kniete zum Hund nieder und streichelte ihn.
„Du Strolchi, die haben uns vergessen. Was machen wir jetzt?“ Der Hund wedelte mit dem Schwanz und sah den Jungen treuherzig an, als wüsste er Rat. Schorschi lachte nur. Es war witzig, einen sechsjährigen Jungen und ein Hund, der auffällig ist zu vergessen. Bald wurde Schorschi klar, das es tatsächlich so war. Niemand schien die
beiden zu vermissen.
Angst kannte Schorschi nicht. Er hatte Strolchi bei sich. „Weist Du was Strolchi, wir gehen zum Campingplatz nach Jeselo. Du beschützt mich, ich Dich. Was meinst Du?“
Strolchi wedelte nur mit dem Schwanz und bluffte kurz auf. Schorschi sah es als Zustimmung. „Also gut Strolchi, dann machen wir uns auf die Socken. Nur in welche Richtung?“
Der Hund zog an die Leine, als kenne er den Weg.
Nach zwei Stunden intensiver Grübelei und der schlechten Nachricht von Renée, waren sie ratlos. Plötzlich fiel Herrn
Neumann Etwas ein.
„Klar. Das Funkgerät“, murmelte er lautlos vor sich hin.
„Ich Dösbaddel“, sagte er nun laut und schlug sich vor die Stirn. Alle sahen ihn perplex an.
Zuerst informierte Herr Neumann die Polizei, dann ging er zum Wohnwagen. Ăśber Funk gab er seine Suchmeldung an alle Truckerfaher heraus.
Um sich abzulenken, wurden die Zelte aufgebaut und Essen vorbereitet. Niemand von der Familie hatte wirklich Hunger.
Alle machten sich Sorgen um Schorschi und Strolchi.
So hatten sie sich den Urlaub nicht
vorgestellt. Aber er wird immer in Erinnerung bleiben, das wussten sie. „Schatz, komm her, lass Dich drücken“, sagte Herr Neumann zu seiner Frau. Sie ließ ihn gewähren, ja sie war dankbar, dass Ihr Mann sie trösten wollte. In der Familie war er der Fels in der Brandung. Bis jetzt konnte sie immer auf ihn zählen, sogar jetzt. Er hatte sein Funkgerät mitgenommen.
Seufzend schmiegte sich Frau Neumann an Ihren Mann. „Meinst Du, das den beiden nichts passiert? Georg ist doch noch so klein. Auch, wenn Strolchi unseren Jungen das Leben gerettet hat. Ich weiß nicht, inwieweit ich mich darauf verlassen
kann, das Schorschi nichts zu stößt. „Irene, die Trucker sind unsere Freunde. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben und schwarz sehen. Ein Gutes hat der Urlaub. Er wird uns immer in Erinnerung bleiben. Mach Dir nicht zu viele Gedanken. Außerdem verkennst Du Schorschi und Strolchi. Die beiden sind ein Herz und eine Seele. Schorschi ist zwar klein, aber kein Angsthase und für sein Alter ziemlich schlau“, meinte Herr Neumann zu seiner Frau.
„Ach Georg. Ich bin nun mal wie ein Glucke“, erwidert sie und gab Ihren Mann einen Kuss.
Schorschi und Strolchi liefen schon lange. Mittlerweile ist es dunkel
geworden. Viele Autos, sind an den beiden vorbeigefahren. Angehalten hatte der Junge keins. Im Gegenteil, wenn ein Auto zu Nahe war, duckte er sich in den StraĂźengraben.
Der Vater hat oft erzählt, dass Kinder entführt werden, besonders im Ausland. Und sie waren ja im Ausland, in Italien. Tapfer gingen beide weiter.
Ab und an fiel Schorschi hin, stand immer wieder auf.
„Ach Strolchi. Ich bin schon sehr müde vom laufen. Wollen wir uns ausruhen?“. Der Hund bluffte kurz auf. Ihm schien es nicht zu gefallen, das der Junge sich hinlegen wollte.
Strolchi reckte seine Schnauze hoch und
schnupperte. Hier riecht es nach Heu. Irgendwo in der Nähe musste ein Heuhaufen sein.
Strolchi war nicht nur irgendein Hund. Er war ein ausgebildeter Rettungshund, der nie eine Chance hatte, sein Können unter Beweis zu stellen.
Als sein Herrchen bei einem Unfall ums Leben kam, sollte Strolchi ins Tierheim gesteckt werden. Strolchi hatte schnell das Weite gesucht und war auf den Jungen gestoĂźen und ihm das Leben gerettet.
Schorschi war sehr stolz auf den Hund. Irgendwie hatte er das GefĂĽhl, das der Hund etwas ganz besonderes war.
Jedes Mal, wenn sich Schorschi aus
Unachtsamkeit in Gefahr geriet, war der Hund zur Stelle.
„Also gut Strolchi, ein paar Meter noch. Ob wir jemals ankommen werden?“, murmelte er schläfrig vor sich hin und folgte dem Hund.
Plötzlich hielt ein Truck neben den beiden. Der Fahrer sprang eiligst raus, als er die beiden gesehen hatte. Schorschi war im Nu putzmunter und wollte um Hilfe schreien.
Doch der Mann beruhigte den Jungen. Instinktiv, wusste der Hund, dass der Mann keine Gefahr für die beiden war. „Sag mal mein Junge, wo willst Du denn hin. Es ist zappenduster. Und allein bist Du auch. Bist Du ausgerissen.Vor wemm
oder was?“
„Ich bin nicht allein, Strolchi ist bei mir. Ausgerissen bin ich auch nicht. Ich wurde vergessen“, stammelt Schorschi. Erstaunt fragte der Mann, weil dachte, sich verhört zu haben.
„Vergessen?“
Langsam faste der Junge Vertrauen zu dem Mann. Denn Strolchi machte keine Bewegung oder knurrte bedrohlich. Er wedelte mit dem Schwanz und bluffte freudig auf.
Schorschi kannte seinen Hund genau. Wenn Strolchi freudig mit dem Schwanz wedelt und nicht bedrohlich knurrte, war es nicht gefährlich. Schorschi erzähle dem Mann, was ihm und sein Hund
passiert ist. Der Mann lachte hell auf. „So was habe ich noch nie gehört. Rein mit Euch.“
Der Hund zerrte an die Leine. Schorschi blieb nichts anderes ĂĽbrig, als zu folgen. Ohne Strolchi ging Schorschi nirgends hin.
Gerade als der Mann den Jungen und den Hund in den Truck gehievt hatte, kam ein Funkspruch.
„Junge und Hund vermisst. Wer auf den Weg nach Jeselo ist, soll die Augen offen halten.“
Dann wurde eine Beschreibung durchgegeben.
Schorschi wunderte sich, das der Mann Deutsch gesprochen hat. Aber er war zu
mĂĽde um genau nachzufragen. Kaum war der Mann eingestiegen, schliefen beide. Kein Wunder an so einem Tag. Erst war der Wohnwagen verschwunden und dann der lange FuĂźmarsch.
Der Fahrer des Trucks, nahm das Funkgerät und meldete:
„Hier Albatros56 auf Kanal 1.4. Junge mit Hund gefunden, beide gesund und munter, äh beide schlafen“, lacht er. Kaum hatte der Fahrer den Truck gestartet, lärmte das Funkgerät. „Hier Kasimir56. Kanal 1.4. Werner, Werner Albrecht?“
„Hier Albatros 56. Ja. Werner Albrecht. Bist Du Georg Neumann? Ich kenne sonst niemanden mit Kasimir56.“
„Ja. Ich bin Georg Neumann. Roger.“ Mein Gott, dachte Herr Neumann, als er den Funkspruch gehört hatte. Sein Freund Werner Albrecht in Italien. Lange hatten die beiden sich nicht gesehen. Frau Neumen, die nicht schlafen konnte, hörte Ihren Mann laut sprechen.
„Was ist passiert Georg.“ „Werner hat sich gemeldet. Wir haben uns vor vier Jahren aus den Augen verloren, seit ich Disponent bei Sedan bin.
„Ich habe was von Albatros 56 gehört“, murmelte Frau Neumann, sichtlich verstört.
„Werner Albrecht. Wir waren beide bei der Armee, als Funker. Ich habe nie mit
dem Funken aufgehört Irene. Ist doch mein Hobby“, sagte er.
Ganz aufregt, fragte Frau Neumann Ihren Mann:
„Hat er unsern Jungen gefunden, wie geht es ihm?“
„Ich weiß es nicht genau. Ich habe nicht alles verstanden. Der Empfang ist nicht optimal“ meinte er.
„Hier Kasimir. Kanal 1.4. Habe nicht ganz verstanden mit Hund“, sprach er ins Mikrofon.
„Hier Albatros. Kanal 1.4. Mein Empfang ist gut. Habe einen Knaben im Alter von sechs Jahren mit Hund gefunden. Befinde mich auf der Landstraße nach Jeselo. Richtung
Gardasee.“
„Hier Kasimir56. Roger. Ich bin am Gardasee, zwanzig Kilometer von Jeslo entfernt. Suche meinen Jungen, ist sechs Jahre alt und hat ein Mischlingshund bei sich. Roger“, rief Herr Neumann.
„Hier Albatros56. Hast Du deinen Jungen verloren. Und ein Hund auch“, lachte der Truckerfahrer laut.
„Hier Kasimir56. Habe ich“, gab Herr Neumann kleinlaut zu.
„Hier Albatros56. Das musst Du mir genau erzählen. Ich dachte der Junge erzählt mir Märchen, als ich ihn mit seinem Hund vor einer halben Stunde am Straßenrand aufgegabelt habe.“ „Hier Kasimir56. Wie weit bist Du vom
Gardasee weg. Kannst Du mir die beiden herbringen? Oder soll ich besser zu Dir kommen?" „Hier Albatros56 alles Roger in Kambodscha. Ich bin noch eine Stunde von Gardasee weg. Muss Fahrt für vier Stunden unterbrechen! Gute Gelegenheit sich dort zu treffen. Wo genau liegt der Campingplatz.“ Aufatmend lachte Herr Neumann seine Frau an. „Alles in Ordnung Irene. Werner hat den Jungen gefunden und bringt ihn hierher. Leider erst in vier Stunden, soweit ich es verstanden habe, er sagt was von Zwangspause." Frau Neumen fiel ein Stein vom Herzen. Nicht nur ein Stein, es war wohl ein
ganzer Berg.
Freudestrahlend umarmte sie Ihren Mann. Beide hatten Tränen in den Augen.
Von dem ganzen Trubel hatten die Kinder nichts mitbekommen, außer Berti, der verschlafen aus dem Wohnwagen kroch. „He, das ist ja wie bei Kevin ….“ Gegen Morgen waren Schorschi und Strolchi wieder mit der Familie vereint. Es gab soviel zu erzählen. Das ist aber eine andere Geschichte.
Ohnegleichen Danke. Ja ich lese sehr viel. Dieses ist auch eine Geschichte von meinem fernstudium. Das Original ist etwas anders. Zwar nicht schlecht, aber beim Lesen ist mir doch einiges aufgefallen. Deshalb habe ich den Text etwas geändert am Schluss. Eine neu geschichte ist schon in "Arbei". |