Drabble
Der erste Kuss - Dribble-Dräbble

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"Der erste Kuss - Dribble-Dräbble"
Veröffentlicht am 31. Dezember 2018, 12 Seiten
Kategorie Drabble
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Über den Autor:

"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und ...
Der erste Kuss - Dribble-Dräbble

Der erste Kuss - Dribble-Dräbble



Vorwort: Das Triple-Drabble (schwäbisch eingedeutscht auch als „Dribble-Dräbble“ bekannt) ist eine seltene Sonderform des herkömmlichen Drabbles, das auf exakt 100 Wörtern aufgebaut ist. Weit weniger bekannt ist dessen XXL-Ausführung, die aus 3 Drabbles mit jeweils 100 Wörtern besteht, welche durch eine durchgehende Handlung miteinander verbunden sind. Selten ist diese Form vor allem deshalb, weil sie aus erzieherischen Gründen nur zum Jahresende (exakt am Silvester-Tag) zugelassen ist, an dem üblicherweise die Schreibtische der Literaten ausgeräumt und die angesammelten Texte literarisch entsorgt werden.


Der erste Kuss, Teil 1 „Händchen haben wir genug gehalten, warum darf ich Dich nicht küssen?“ „Weil’s Mutti nicht erlaubt“, erwiderte das Wirtstöchterchen, das dem Gast nicht zum erstenmal aufs Zimmer folgte, „denn Mutti fürchtet, dass es nicht beim Küssen bleibt und die Gäste mich schwanger zurücklassen!“ „Dann sehen wir halt mal wieder fern“, seufzte er schicksalsergeben und schaltete den Fernseher ein. Händchenhaltend verfolgten sie nun eine Autoverfolgungsjagd, bei der Fahrer und Beifahrer des verfolgten Wagens miteinander stritten, ob sie weiterrasen oder in ein Moorgebiet abbiegen und sich verstecken sollten. Gelangweilt fragte er sie zwischendurch:

„Wollen wir wetten, welcher der Beiden sich am Ende durchsetzt?“


Der erste Kuss, Teil 2 „Ich wette, dass sie durchs Moor fahren“, begann er. „Die werden dort steckenbleiben, ich wette dagegen“, erwiderte sie, bevor sie unschlüssig fragte: „Um was wetten wir eigentlich?“ „Um einen Kuss - wenn Du verlierst und ich gewinne!“ Nach kurzem Zögern willigte sie erstaunlich siegessicher ein und reagierte völlig überrascht, als die Verfolgten in einen morastigen Moorweg einbogen und sie umgehend ein Lippenpaar auf ihrem Mund verspürte. Intuitiv presste sie ihre Lippen zusammen, bevor sie seinen Kuss mit rasant zunehmendem Gefallen erwiderte. Doch plötzlich löste er sich von ihr und überraschte sie mit seinem Eingeständnis: „Ich habe diesen Film bereits gesehen!“


Der erste Kuss, Teil 3 „Ehe mich mein Gewissen zwickt, muss ich Dir etwas beichten: Ich wusste sehr wohl, dass die Verfolgten im Moor steckenblieben und sich dann zu Fuß retten konnten.“ „Du Schuft hast mich also reingelegt und diesen Kuss ergaunert“, schimpfte sie wutschnaubend, bevor sie zu ihrem arglosen Unschuldslächeln zurückfand: „Auch ich hab den Film gesehen!“ „Wirklich? Das heißt dann ja, dass Du mich küssen wolltest“, freute er sich. „Nein! Warum denn dies?“ „Weil Du wissentlich den falschen Weg wähltest!“




b.w.



„Von wegen falscher Weg! Wie konnte ich denn ahnen, dass diese Trottel nichts dazu gelernt haben und jetzt schon wieder im Moor steckenblieben?“





Der letzte Kuss


 




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Hörbuch

Über den Autor

Friedemann
"Friedemann" ist nur mein Vorname, für meinen Nachnamen "Kriegsfuß" reichte (aufgrund der von myStorys vorgegebenen Obergrenze von 14 Zeichen) leider der Platz nicht mehr. Mein Name besagt, dass ich im Grunde ein sehr friedliebender Mensch bin, der aber verbalen Auseinandersetzungen nicht grundsätzlich aus dem Weg geht. Diese sind gelegentlich die Folge von satirischen Texten, für die ich schon seit meiner Schulzeit (als noch Lehrer und Mitschüler ihre Opfer waren) eine Vorliebe habe. Gemäß meinem Motto - Humor ist das Knopfloch, mit dem wir verhindern können, dass uns der Kragen platzt - kommt hierbei allerdings der Humor (meistens) nicht zu kurz.

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Enya2853 Lach, sehr erfrischende Pointe, toll geschrieben und gedribbel-dräbbelt (wie auch immer).
Ich grüble noch immer ein wenig über das "Entweder-Oder".
Meiner Erfahrung nach geht beides, denn in so vielen Filmen gibt es Leerlauf, denn man wunderbar füllen kann, indem man küsst.
Dir einen lieben Gruß in den Tag.
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Liebe Enya,
da hast Du in meinen Büchern ja weit zurückgeblättert, ich musste den Text selber nochmals bis zum bitteren Ende durchlesen, bei dem das arme Wirtstöchterchen – in Unkenntnis einer Filmproduktion – sich nicht vorstellen konnte, dass sich die beiden Männer ein zweitesmal im Morast verdreckten.
Es war mein erster Versuch, diesen Witz in das Drabble-Korsett (punktgenau 100 Wörtern) zu zwängen. Nachdem mir dies auch nach mehrerem Abspecken nicht gelang, stand ich selbst vor der Entweder/Oder-Frage: Entweder einen kürzeren Witz auszudenken oder das Korsett zu erweitern. Weil gerade Sylvester war, entschied ich mich für den zweiten (illegalen, aber bequemeren) Weg mit 3 Korsetts.

Liebe Grüße und Dank für Dein Weiterlesen nach den ersten 100 Worten,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 ... und du hast es gutgemacht. Also, für so einen netten Witz ist die Erweiterung legitim. ;-)
Die Geschichte wurde bei mir übrigens recht früh angezeigt, musste also nicht weit hinten kramen.
LG
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
hingekritzelt Am Anfang schwingt ja mit, dass Fernsehen die schlechtere Alternative ist......Alsoooo.... ich hab gerade die Brücke am Kwai gesehen - das waren 160 Minuten Aufregung, Spannung, beste Unterhaltung.
Was ist dagegen schon das Küssen und ff?
Obwohl ich einräumen muss, dass mein fortgeschrittenes Alter diese meine Meinung evtl. ein bisschen beeinflusst! Noch 10 Jahre und ich erinnere mich vlt. nicht mal mehr, dass es einen Unterschied gibt!
Lachende Grüße
Uli
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Lieber Uli,
es gibt halt Situationen im Leben, in denen das Fernsehprogramm nur eine untergeordnete Rolle spielt, selbst wenn dort gerade „die Brücke am Kwai“ läuft. Vermutlich hätte in diesem Fall der Kussbegierige darum gewettet, ob der Engländer am Ende die Brücke sprengt oder nicht.

Liebe Grüße und herzlichen Dank für Deinen beschwingten Kommentar und Dein Geschenk obendrein,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan ... ja recht hat sie...

Ich muß mal sagen: Ich stehe auf Kriegsfuß!

Viele Grüße,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
Friedemann 
Lieber Gerd,
es ehrt Dich sehr, dass Du Dich ritterlich auf die Seite der Dame geschlagen hast, um in ihrer Gunst und mit ihren Farben in den Kampf zu ziehen und ihren Ruf zu verteidigen. Hut oder Helm ab!

Liebe Grüße und alles Gute fürs neue Jahr,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
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