Mut
Daniela erzählte mir schwärmerisch von einem Seminar, das sie besucht hatte. Thema: "Mache etwas. Hab Mut zu Fehlern. Hör nur auf dich. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Wenn dein Leben einmal zu Ende geht, sage dir, das du für dich gesorgt hast. Handle.
"So ein tolles Erlebnis Margarethe".
Sie erzählte von dem Seminarleiter, der den Vorschlag machte, mal mutig zu sein. "Wenn es ein Fehler sein sollte, na und?. Nichts zu tun, kann keine Ergebnisse
bringen, die dich glücklich machen, mache etwas, auch wenn es später ein Fehler sein könnte. Sei mutig. Du fragst dich sonst immer: Was wäre wenn ich damals......"
Dani tanzt für ihr Leben gern. Ein Sport, den ich mit ihr teile. Gut für die Seele, man muss sich mal wieder hübsch machen, sich gut fühlen, etwas unternehmen, unter gutgelaunten, gleichgesinnten Leuten sein.
Sie war mit einer Freundin tanzen. Ein Mann betrat gerade den Tanzsalon, als ihre Freundin meinte, dass endlich mal jemand Neues hier im Tanzsalon
erscheinen könnte. "Immer sind hier nur die selben Tänzer.", hörte sie die Freundin sagen.
Dani beobachtetete einen Mittfünfziger, der gerade den Tanzsalon betrat. "Ja, so wie der da!" Ihre Blicke verfolgten ihn durch den Tanzsaal.
Mr. Unbekannt ging um den Tresen herum, blickte die Tänzer an, die sich offensichtlich alle kannten. Sie begrüßten sich mit Küsschen links, Küsschen rechts. Er fragte die Frau neben Dnniela mit einem super sympathischen Lächeln: "Ist das hier alles eine Familie?" Lachend antwortete
die Frau: "Nein, aber wir kennen uns alle. Stammkunden halt."
Dani betrachtete ihn. Seine Lachfalten, sein Gang, Figur, ja, alles passte in ihr Fangchema. Er erfüllte auf den ersten Blick alle ihre Suchkriterien. Er bewegte sich dann aber auf den Ausgang zu.
"Was hat der Siminarleiter gesagt? Sei mutig." Sie ging auf Mr. Unbekannt zu, mutig lächelnd. "Tanzen Sie mal mit mir? Das Lied ist gerade so schön."
Er nahm sie an die Hand und führte sie auf die Tanzfläche. Das war vor fast zwei Jahren. Heute hielt ich die Einladung
zur Hochzeitsfeier in der Hand.
"Ich gehe heute Abend tanzen. Wenn nicht jetzt, wann dann?"