Biografien & Erinnerungen
Du fehlst (4) - Erinnerungen an mein geliebtes Samtpfötchen

Zwei mal bist du mit uns umgezogen und hast alles gut „weggesteckt“. Für dich war wohl die Hauptsache, dass du bei uns sein konntest, mein kleiner treuer Freund.

Das erste Mal in der neuen größeren Wohnung ….die Möbelträger hatten gerade die Möbel aufgestellt und hatten sich verzogen. Die Einräumarbeit lag noch vor uns

und die Eckcouch war auch noch nicht zusammengebaut. Wir hatten viel zu tun und konnten uns nicht so um dich kümmern. Deshalb bemerkten wir nicht, dass du eigentlich gar nicht mehr da warst. Als wir es bemerkten, war natürlich der Schreck groß. Nun ging die Sucherei los. Wir schauten in jeden Schrank, liefen auf die Straße und riefen dich. Aber nichts – kein Lebenszeichen von dir. Mir war zum Heulen. Dann zu später Stunde kam ich auf die Idee in dem kleinen Bettkasten unter dem Sesselteil der Eckcouch nachzuschauen und........da lagst du und schliefst friedlich.

Den Stein, der uns da vom Herzen fiel, konnte

man sicher noch im Keller poltern hören. Die neue Wohnung war viel großer, als die vorherige und hier konntest du erst mal deinen Abenteuerdrang ausleben. Wenn wir die Vorsaaltür öffneten, konnte es schon mal vorkommen, dass du mit einem heißen Sprint an uns vorbei geflitzt bist. Zum Glück war die Haustüre meist zu, aber wenn die Kellertür offenstand, musstest du natürlich in deinem Abenteurerdrang auch den inspizieren. Die Vermieter hatten sich dort einen Teil für eine Kellerbar mit einem Gitter davor abgetrennt, was natürlich für dich kein Hindernis war. Dann saßest du da und alles Locken half nichts. Man konnte dich förmlich kichern hören, dass du uns wieder mal an der

Nase herumgeführt hast. Allerdings, wenn ich dann sagte, dass die Pistole kommt, bist du wieder freiwillig hochgespurtet. Eines Tages waren unsre neuen Vermieter aus Düsseldorf bei uns mit ihrem Hund zu Besuch. Dieser war zwar katzenfreundlich, aber wir hatten nicht mit dir gerechnet. Obwohl dieser Hund viel größer war, als du, gingst du ihn wild fauchend an, so dass sie sich genötigt sahen das Weite zu suchen und dir das Feld zu überlassen. Wir hatten Dir nun zwar einen schönen Kratzbaum gekauft, aber der interessierte dich gar nicht. Viel besser fandest du unsere alte Couch, die dann nach einiger Zeit auch

ziemlich fadenscheinig aussah. Also

entschlossen wir uns, eine neue Eckcouch zu kaufen und zwar sollte es eine sein, deren Bezugsstoff immun gegen deine Krallen war. Wir klapperten nun viele Geschäfte ab, ließen uns beraten, was in deinem Falle wohl das Beste sei und entschlossen uns dann für

dieses große helle Stück, welches uns die nette Verkäuferin empfohlen hatte. Doch auch an dieser hast du im Laufe der Zeit deine Spuren hinterlassen, wenngleich diese nicht allzu sehr sichtbar waren und es hat etwas länger gedauert.

(Fortsetzung folgt)