Kurzgeschichte
Der letzte Wunsch

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"Der letzte Wunsch"
Veröffentlicht am 13. November 2018, 20 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Was gibt es über mich zu sagen....? -Ich gebe mir Mühe, ein guter Mensch zu sein, was jedoch längst nicht immer gelingt..... -Ich hab lange gebraucht, um so zu werden, dass ich mich mochte. -Und ich habe ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein. . -Und ich hab ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein!
Der letzte Wunsch

Der letzte Wunsch

30.10.2018 von Nepharit Der letzte Wunsch Schon seit dem Morgengrauen hatte Steng gewartet.Gut verborgen und regungslos, am Weg, der zur heiligen Quelle führte, in der die Priester und Pristerinnen zu baden pflegten, bevor sie ein Ritual ab hielten.Also auch sie , die Hohepriesterin.Sie war der Grund für Steng s geduldiges Warten. Der junge Mann war hingerissen von der schönen Frau, die alle Frauen der Welt verkörperte. Sie war

seine Obsession. Wann immer möglich versuchte Steng einen Blick auf sie zu erhaschen. Er hatte zwar mit niemandem darüber gesprochen, dennoch begann sein Verhalten Aufsehen zu erregen. Die Leute fingen an, zu reden. Ob da was lief zwischen den beiden? Solche Gerüchte waren schon immer begeistert aufgegriffen worden, seien sie nun wahr, oder nicht.Meist zum Nachteil derer, um die sich die Gerücht drehten.... Aber das war Steng egal. Er konnte nicht anders – er liebte diese Frau, er begehrte sie, hungerte nach ihr....Er musste sie haben und sei es nur für eine Nacht. Aldorene......Steng ließ ihren Namen genüsslich auf der Zunge zergehen.....Es

musste doch eine Möglichkeit geben sich ihr zu nähern. Sich ihr zu nähern, ohne deswegen verlacht , oder hingerichtet zu werden. Der junge Mann gab sich nur zu gern seinen verschiedenen Tagtraumen hin. Dass er sie rettete und sie sich dann „bedankte“, aber auch sie mit Gewalt zu nehmen, hatte Steng sich schon ausgemalt.Das wäre sein sicherer Tod ! Während er so grübelte, wurden Schritte hörbar. Leichte Schritte, die sich näherten.Zwei Personen, die den Pfad herauf kamen.Einige Herzschläge später wurden die Gestalten der Hohepriesterin und ihrer Leibdienerin sichtbar. Aldorene......Stengs Puls beschleunigte sich,

als er beobachtete, wie das Objekt seiner Leidenschaft am Teich das schlichte, weiße Leinenkleid zu Boden gleiten ließ. Einen Augenblick stand sie völlig nackt da. Auch der Wald schien die Luft an zu halten und selbst die Zeit verharrte einen Moment still.. Steng schluckte trocken. Sie war perfekt !Aldorene war so Mitte 30, ihr Körper schlank, mit Rundungen an den richtigen Stellen, das Haar dunkelbraun, fast schwarz, hing ihr beinahe bis zur Taille lang über den Rücken. Steng wusste, dass ihre Augen von einem leuchtenden Blau waren...Augen, in die man hineinfallen konnte... Aldorene stieg in den Teich, tauchte kurz unter und begann dann, sich mit Hilfe der

Dienerin, ihre Haare zu waschen. Steng war zufrieden. Dabei konnte er stundenlang zu sehen....Ihre Schönheit bewundern, sie anschmachten, anbeten.....Aus der Ferne....! Es musste einen Weg geben! Und wenn er nun einfach von seinem Baum herab sprang und ihr sein Herz zu Füßen legte? Würde das keinen Eindruck machen? Es geschah nur sehr selten, dass eine Hohepristerin sich einen Liebhaber nahm, aber es war durchaus ihr gutes Recht, das zu tun, wenn sie wollte. Steng war nur nicht davon überzeugt, eine Chance zu haben. Den Mut dazu hatte er auf alle Fälle. Er würde noch einmal gründlich nachdenken,

nahm der junge Bursche sich vor.Er musste sie haben, koste es , was es wolle ! Aldorene verließ das Wassser und trocknete sich ab. Wieder konnte Steng den Blick nicht von ihr wenden! Alles, wirklich alles würde er tun, um diese Frau nur einmal besitzen zu dürfen. Es war sein voller Ernst! Dann erinnerte er sich, für welches Fest Aldorene sich vorbereitete.Und eine kühne Idee begann sich in seinem Kopf zu entwickeln... Die Priesterschaft des großen Sonnentempels war nicht zufrieden. Die Ehrfurcht der Menschen vor den Göttern hielt sich spürbar in

Grenzen. Es war das wichtigste Fest des Jahres, Mittsommer, es würde eine große Feier geben und einen Gottestdienst mit Opferung eines geeigneten Lebewesens – für gewöhnlich ein Mensch, der sich freiwillig gemeldet hatte, um die Botschaften seines Volkes zu den Göttern zu bringen.So verlangte es die Tradition. Doch bereits zum 3. Mal würden sie wieder auf ein Tier zurückgreifen müssen – es fanden sich nämlich keine Voluntäre mehr...Das verhieß nicht gutes über das Verhältnis der Menschen zu ihren Göttern ! Sie brauchten ein Opfer! Das war der Augenblick, in dem Steng den Tempel betrat und vor den Priesterinnen und Priestern

auf die Knie fiel. „Ich bin Steng vom bewaldeten Ufer!“ stellte er sich vor“Und ich werde die Wünsche meiner Leute zu den Göttern bringen!“ Die Priesterschaft der Sonne stand , wie vom Donner gerührt. So etwas hatte niemand erwartet. Das war ein Zeichen!Es konnte gar nichts anderes sein..... Der Oberpriester trat vor. „Du bestätigst hier vor uns als Zeugen, dass es deine eigene Entscheidung ist und niemand dich dazu zwingt?“ verlangte er mit Donnerstimme zu wissen. „Ich bestätige es !“ antwortete Steng , dem Ritus entsprechend. „So ist das Wort nun gegeben und kann nicht mehr zurück genommen werden!“verkündete

der alte Priester. „Nenne nun deinen Wunsch, der dir zu steht! Was begehrst du?“ Langsam hob Steng den Arm und deutete auf Aldorene. „Ich will sie!“ verlangte der junge Mann. „Mein Leben für eine Nacht mit ihr!“ Sofort brach ein Sturm der Entrüstung los. Welche Anmaßung, welch Dreistigkeit! So etwas hatte noch keiner gewagt!Inmitten ihrer Kollegen stand still und stumm Aldorene, die Hohepriesterin.Nach und nach fokussierten sich die Blicke auf sie.Aldorene stand einfach da und wartete, bis es ruhig war. Dann sah sie auf Steng, der vor ihr Kniete, herab.Ein gutaussehender Bursche, so etwa

20 Jahre alt.....Aldorene erkannte die Intensität seines Blickes sofort. DAS war also derjenige, der sie so oft beobachtet hatte.....Gegen ihren Willen war die Hohepriesterin beeindruckt. Auf jeden Fall hatte er Schneid....Und sein Leben zu tauschen für eine Nacht mit ihr....Plötzlich fühlte Aldorene sich begehrenswert, sexy, schön und.....mächtig!Es würde eine erotische Grenzerfahrung werden, da war sie sicher – und die würde sie sich nicht entgehen lassen! „Sein Wunsch wird gewährt!“ verkündtete sie und die Priesterschaft schnappte nach Luft.“Breitet ihn vor und bringt ihn bei Sonenuntergang in mein Gemach!Bei Sonnenaufgang holt ihn wieder

ab!“ Ohne ein weiteres Wort wandte die Hohepriesterin sich ab und verließ den Raum. Steng strahlte über das ganze Gesicht. Er war glücklich..... Nachdem einer der niederen Priester ihm die Botschaft erklärt hatte, die Steng zu den Göttern bringen sollte, war er gebadet und verpflegt worden. Und nun ging die Sonne unter.... Zwei der Wachen hatten den jungen Mann zu den Räumen der Hohepriesterin geleitet. Dort stand er nun und sein Herz klopfte bis zum Hals.Langsam und feierlich hob Steng die Hand und pochte an die schwere, geschnitzte Tür. Von innen ertönte ein leiser

Gongschlag.....das war die Erlaubnis, zum eintreten. So öffntete Steng die Tür und fand sich in einem großen, edel eingerichteten Zimmer wieder.Die Wände und Decken mit dunklen, in erdigen Farben gehaltenen, seidenen Tüchern abgehängt, ein dicker Teppich bedeckte den gefliesten Boden. An einem Ende des Raumes ein großer, massiver Tisch aus Ebenholz, mit dazu passenden Stühlen davor, am der gegenüberliegenden Seite ein großes, luxeriöses Bett. Und da war sie! Aldorene, die Hohepriesterin stand hochaufgerichtet neben dem Bett. Bekleidet war sie nur mit einem etwa drei Hande breiten Streifen schwarzglänzender Seide, den sie

wie einen Poncho trug und der weit mehr enthüllte, als er verbarg. Sie hielt mit beiden Händen einen Pokal mit Wein, den sie Steng reichte – offenbar wusste sie, dass dem jungen Burschen die Kehle trocken werden würde.... Steng nahm den Pokal entgegen und nippte daran – doch er schmeckte nichts....All seine Sinne waren auf die Frau vor ihm gerichtet. Der Moment, den er sich unzählige Male vorgestellt hatte, war da !Stand vor ihm. Lächelte ihn an. War bereit, sich ihm hin zu geben. Und sie war so wunderschön....Es tat beinahe weh, sie anzusehen, so schön war sie....Sie war alle Frauen, die je gelebt hatten, lebten und noch leben würden. Sie war Frau, Freundin, Schwester, Mutter, Tochter und

Geliebte in einem , während er ebenso für sie genau der sein konnte, den sie gerade brauchte.... Steng stellte des Gefäß irgendwo ab, dann trat er zu Aldorene und nahm sie auf seine Arme, legte sie auf s Bett. Die Hohepriesterin lächelte.....Sie war duchaus willens, mehr als nur ihre Pflicht zu tun....Dieser junge Bursche gab sein Leben für eine Nacht mit ihr.....Die Intensität seiner Liebe würde urgewaltig sein!Und wenn sie noch so sehr Priesterin war, auch wenn sie selbst es sein würde, die diesen jungen Mann opferte, seine Entschlossenheit und die Bereitschaft den höchsten Preis zu zahlen, hatte sie berührt.Und als er nun so da stand, sie betrachtete und nicht zu wissen schien, wie er

beginnen sollte, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und zog ihn auf sich..... Sie bereitete Steng alle Freuden, die eine Frau einem Mann bereiten konnte, ließ ihn gewähren mit allem, was er mit ihr tat, ließ sich berauschen von seinem Ungestüm, ließ sich mitreissen, von seiner Begierde, wieder und wieder und wieder..... Schließlich, als der Morgen nicht mehr fern war, kamen sie zur Ruhe. Die Hohepriesterin starrte an die Decke....Was für eine Nacht! Sie hatte sich nicht nur gefühlt, wie eine Göttin – für Steng war sie die Göttin!Der Frau in ihr wurde bewusst, dass sie sich verliebt hatte. Aldorene überlegte fieberhaft. Sie wusste, es war dumm, aber sie konnte nicht

anderes. „Wenn du mich bewustlos schlägst, kannst du fliehen....!“ schlug sie unvermittelt vor. „Ich werde dich nicht schlagen!“ antwortete Steng schläfrig. „Aber denk doch daran, was alles noch vor dir liegt!“ wandte Aldorene ein. „Ich habe alles bekommen, was ich je ersehnt habe!“ gab der junge Mann zurück.“wohin soll ich gehen? Warum soll ich irgendwo hin fliehen, wo du nicht bist?“ Er sah die Hohepriesterin lächelnd an. „Mein Dasein mag dieses Mal kurz gewesen sein, aber ich bin mir sicher, ich könnte keine größere Erfüllung finden, als mit dir letzte Nacht!“ „Dann willst du tatsächlich geopfert werden?“ Aldorene konnte es nicht ganz

fassen. „Ich habe es als Preis akzeptiert!“ stellte der junge Mann richtig.“Es war die einzige Chance, dich zu bekommen!“ Aldorene schluckte. Tränen rannen über ihre glatten Wangen. „Nicht weinen!“ raunte Steng und küsste die Tränen fort. „Im nächsten Leben werden wir Mann und Frau sein! Einverstanden?“ Aldorene schmiegte sich an ihn. „Ja! „hauchte sie“das werden wir! Ich verspreche es!“ Sie erschrak, als sie merkte, wie hell es schon geworden war. Es pochte an der Tür.Steng erhob sich vom Bett und öffnete. Draussen standen viele Priester und vier Wachen. „Es ist Zeit!“

„Ich bin bereit!“sagte Steng. Aldorene trug ihr volles Ornat – und den langen, sehr scharfen Dolch aus Bronze, der schon seit Urzeiten hier im Tempel gebraucht wurde. Von der Zeremonie bekam sie kein Wort mit.Sie hatte einzig und allein Augen für den jungen Mann, der hingestreckt auf dem Altar lag. >Im nächsten Leben, mein Liebster.....Ich dachte, im nächsten Leben....?Ich konnte nicht warten.....!< lächelte sie. Ihre Energiemuster verschmolzen und sie stiegen auf in die nächste Ebene. Die Priesterschaft war fassungslos.....

Ende

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Nepharit
Was gibt es über mich zu sagen....?
-Ich gebe mir Mühe, ein guter Mensch zu sein, was jedoch längst nicht immer gelingt.....
-Ich hab lange gebraucht, um so zu werden, dass ich mich mochte.
-Und ich habe ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein.
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-Und ich hab ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein!

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