Liebe Zuschauer, bitte entschuldigen Sie vielmals, aber wir hatten Probleme mit dem Ton aus dem Park an der Ilm... äh der Allianz-Arena. Unser Kommentator J.W. Goethe ist uns jetzt per Telefon zugeschaltet:
Meine verehrten Damen und Herren an den Fernsehendgeräten, das Ballspiel-Motiv ist eines der großen Sinnbilder der Wechselseitigkeit wie das Gingko-Bild und die Reimsymbolik. Und dieses Halbfinale gar beweist uns, wie ästhetisch der unbedingte Wille zweier großer Mannschaften auf Augenhöhe sein
kann. Aber nun ein Vorwärtsstürmen der Fohlen ( eine gar merkwürdige Metapher für einen Ballspiel-Club, aber es sei wie es wolle), sie spielen den Ball flink nach vorne, auf Pléa, das Juwel aus dem Lande der Frnzosen... Er hat den Ball, aus dem Hintergrund müsste er schießen – Pléa schießt – keiiin Tooooor! Nun, alles was es braucht auf dieser Welt, ist ein gescheiter Einfall und ein fester Entschluss. Daran hat es wohl doch dem jungen Mann mit der drolligen Haartracht gemangelt...
Wir befinden uns in den letzten Minuten der Verlängerung... die Bayern vernachlässigen die Deckung. Sie stehen
nicht mehr so gut wie vor einer halben Stunde. Gut, aus aller Ordnung entsteht zuletzt Pedanterie; um diese loszuwerden, zerstört man jene, und es geht eine Zeit hin, bis man gewahr wird, daß man wieder Ordnung machen müsse, aber warum machensie es denn nicht??? Und was treibt Robben da??? Er bleibt hängen. An Jantschke oder Neuhaus oder Wem-auch-immer, Namen sind Schall und Rauch!!! Es ist manchmal, als wenn das, was wir Schicksal nennen, gerade an guten und verständigen Menschen seine Tücken ausübte, da es so viele Narren und Bösewichter ganz bequem hinschlendern läßt. Fromme Leute mögen das auslegen, wie sie wollen, und darin
eine prüfende Weisheit finden; uns andern kann es nur verdrießlich und ärgerlich sein.
Wie komm ich jetzt darauf... es ist ein wenig abseitig... Abseits! Er steht im Abseits! Inmer wieder im Abseits... Aus,aus,aus,-- aus ! Es gibt Elfmeterschießen!!! Welche Dramatik!!! Du mußt steigen oder sinken, du mußt herrschen und gewinnen oder dienen und verlieren, leiden oder triumphieren, Amboß oder Hammer sein!!! Das ist guuut, das schreib ich mir auf... Nun, das höchste Glück ist das, welches unsere Mängel verbessert und unsere Fehler ausgleicht. Aber von dieser
Maxime wollen die jungen Männer in ihren kurzen Hosen nichts wissen, sie wollen lediglich das Runde in das Eckige manoeuvrieren.
Und nun Nervenkützel pur. 2:2. Jetzt kommt, man mag es kaum glauben, der junge Hofmann! Er fasst die Gegenstände so deutlich ins Auge seiner Einbildungskraft, dass er sie scharf umrissen wiedergeben kann; deshalb wir denn das Abstruseste und Seltsamste gleichsam nach der Natur gezeichnet vor uns sehen.Aber den Elfer--- versemmelt er, der Jonas. Das ist ewig wahr: wer nichts für andere tut, tut nichts für sich selbst. Ob den der FC Barca mal will,
wenn der nicht mal einen Elfmeter verwandeln kann?? Bayern hat übrigens schon wieder getroffen. Und nun der Eidgenosse Elvedi Er trabt an und--- nix is. Wieder zeigen sich die beiden größten menschlichen Fehler: Versäumen und Übereilen. Über dieses Thema könnte ich ganze Bände vollschreiben. Werd ich auch noch tun.
Ähm...Das Spiel ist aus -- der FC Bayern steht im Pokalfinale! Und ich gehe jetzt noch einen mit den Gewinnern trinken. The winner takes it all, wie Kollege Shakespeare so trefflich zu formulieren wusste.Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem
Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Falschen. Soll auch von William sein, aber ich habe das, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, aus dem Munde eines heißspurigen Briten aus Tottenham gehört. Ach, ich bin des Treibens müde,was soll all der Schmerz und Lust??? Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust~~~ Was will das Trommeln hier...
Anmerkung der Redaktion:
Der Rest geht in ohrenbetäubendem Dröhnen und Grölen der Fans unter, für uns ist JWG nicht mehr zu erreichen. Der ist jetzt jwd. Dann kommentiert in Zukunft eben wieder Bela Rethy.
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