Jugendbücher
You Changed The Way I Feel - Eine "Harry Potter"-Fanfiction

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"Eine "Harry Potter"-Fanfiction (Hermine Granger & Blaise Zabini)"
Veröffentlicht am 27. Oktober 2018, 48 Seiten
Kategorie Jugendbücher
© Umschlag Bildmaterial: Elena Okhremenko - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hey und Hallo :) ..., seit ein paar Jahren schon schreibe ich die eine oder andere Geschichte. Meist handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, doch einem längeren Werk bin ich nicht abgeneigt. Zu meinen fav. Fandoms zählen: »Harry Potter« »Die Chroniken der Unterwelt« »Die Tribute von Panem« »Twilight-Saga« »One Piece« ... und viele mehr. Neuerdings führen mich meine Wege auch die Rubrik: ORIGINAL/Eigene Serie Zu meinen ...
Eine "Harry Potter"-Fanfiction (Hermine Granger & Blaise Zabini)

You Changed The Way I Feel - Eine "Harry Potter"-Fanfiction

Vorwort

Hallo liebe Leser,


dieses Werk entstand am 28. August 2oo9, erfährt jedoch erst jetzt, am 27. Oktober 2o18 seine Veröffentlichung auf mystorys.de, da mich der Drang nach einer Überarbeitung überkam :) ...


Die hier auftretenden Charaktere sind Eigentum der Harry Potter - Autorin J. K. Rowling. Ich bediene mich lediglich der Figuren und baue eine kleine Geschichte um diese herum.

Inspiriert wurde diese Geschichte von dem Lied "You Came" der amerikan. Sängerin Kim

Wilde.

Jedoch verzichte auf das Einbringen des Songtextes und verwiese somit nur auf den Titel.

In diesem Sinne,

viel Spaß mit dieser Geschichte :)


irish C:

You changed the way i feel

You Changed The Way I Feel

And Turned My Life Around

Ein dunkles Geheimnis,

klein und windig.

Ein Mysterium,

das erforscht werden will.

Ein Rätsel,

welches nicht spannender sein könnte.

All dass,

ist wie meine Liebe zu dir.

Angestrengt betrachtete sich die junge Frau im Spiegel. Nach einer ausgiebigen Untersuchung, ob sich nicht schon ein paar kleine Fältchen in ihr Antlitz geschmuggelt hatten, seufzte sie erleichtert auf. Sie empfand, dass sie Glück gehabt hatte, da noch keine Unebenheiten ihr hübsches Gesicht entstellten. Immer wieder zog sie die Stirn in Falten und ihre Nase kraus, doch sie vermochte nichts zu erkennen.

»Gut so. Und ich dachte schon, dass ich vom vielen Lernen schon ganz runzlig wäre.«, murmelte Herminone leise, griff nach der Bürste, die vor ihr auf dem Beistelltischen lag und bändigte die buschige, lockige Mähne zu einem einfachen Zopf.

Das junge Hexe kehrte dem Bad den Rücken

und begab sich wieder in den Schlafsaal. Nachdem sie sich vergewisserte, dass ihre Klassenkameradinnen, mit denen sie sich diese Stätte teilen musste, noch schliefen, griff sie eiligst nach Umhang und Zauberstab und verschwand still und leise.

Der Gemeinschaftsraum der Gryffindors lag ruhig und friedlich vor ihr, als sie die Treppe herunter kam. Das Feuer im Kamin war erloschen, die Kissen, die überall verteilt lagen, waren unordentlich und zerknautscht. Hermione seufzte.

Hatte sie sich einst nicht so viel Mühe damit gegeben, sich für die Rechte der Hauselfen einzusetzen? Doch diese schienen den Gryffindor-Turm einfach vergessen zu haben.

Laut stöhnend schwang sie ihren Zauberstab

und schon schien alles wieder dort zu sein, wo es hingehörte. Zufrieden nickte sie, strich sich eine vorwitzige Haarsträhne aus der Stirn und schlüpfte durch das Portrait der fetten Dame hinaus auf den Gang.

»Wohin in dieser aller Herrgottsfrühe?«, klagte das Bild, doch als das Mädchen nicht reagierte, schnaufte die Dame nur verächtlich.

Die junge Frau war nicht in der Stimmung, für Erklärungsversuche und Gespräche waren ihr, an diesem Morgen, ganz und gar nicht recht.

Ihr kribbelte die Fingerspitzen vor Freude, sowie sie Bibliothek erreichte.

Hier fühlte sie sich wohl.

Hier konnte sie so sein, wie sie es wollte.

Sie konnte sich mit dem beschäftigen, was sie interessierte.

Bücher, Pergament und das wiederkehrende Kratzen der Federn auf den alten Schriftrollen, all das erfüllte sie mit höchster Zufriedenheit. Zaubersprüche, Flüche und die Zusammensetzungen diverser Tränke kannte sie in- und auswendig.

Sie war ein kluger Kopf und nicht unbegabt, was das Zaubern betraf, auch wenn niemand aus ihrer Familie jemals auf Hogwarts gewesen war - Großbritanniens Schule für das Zauberei- und Hexenhandwerk, welche den normalen Menschen verborgen blieb.

Nur ausgewählten Kindern war es gestattet, diese Stätte besuchen und sie war eines von

ihnen.

Dennoch wurde ihr und anderen Schülern durch Spott, Häme und Verachtung das Leben schwer gemacht. Für Hermione, als Muggel-stämmige, als Kind von Menschen, die keine magischen Fähigkeiten aufwiesen, war das Leben auf Hogwarts nicht gerade das, was sie als angenehm empfand. Unter den Lernenden der Schule für Hexerei und Zauberei, gab es jene, deren Eltern eine fanatische Meinung ihrer Selbst, den Fähigkeiten und nicht zuletzt der [i]Reinblütigkeit[/i] besaßen. Diese legten Wert darauf, mit den nicht-magischen-Zöglingen so wenig Kontakt wie möglich zu pflegen.

Doch waren dort auch Nachkommen, die

sowohl Muggel, als auch Zauberer in ihren Ahnenreihen vorwiesen. Ein solches Halbblut war Harry Potter, einer ihrer besten Freunde. Auch Ronald Weasley, dessen Eltern als reinblütig galten, gehörte zu ihrem engsten Kreis.

Der Stellenwert des Blutes war für einen Großteil der magischen Welt bisweilen bedeutungslos, jedoch nicht, in welches der vier Häuser der Schule die Mädchen und Jungen untergebracht wurden. Die Verteilung erfolgte stets am ersten Abend, mit dem Eintreffen der Erstklässer. Der sprechende Hut sortierte die Kinder nach Gryffindor, Hufflepuff, Slytherin oder Ravenclaw. Jedem dieser Häuser, benannt nach den Gründern Hogwarts', waren bestimmte Eigenschaften

zugeschrieben. Mut, Schläue, Tücke, Freundlichkeit.

Doch auch ein Hang zur Rivalität wallte seit jeher unter den Schülern auf. Neben dem Kampf um gute Noten, Hauspunkte oder dem Quidditch Pokal, schien das Haus Slytherin, mit einem Stigma behaftet und nicht daran interessiert, diesen Stempel abzulegen, gegen die Gemeinschaft zu agieren. Da man diesem Haus meist nur Schlechtes nachsagte, nicht grundlos, wie die Geschichte zeigte, war es Verdächtigungen und Abneigung nicht weither. Es schien einem offenen Geheimnis gleich, dass der Gründer Salazar Slytherin sein Augenmerk auf die Reinheit und Wahrung des magischen Blutes und die dunklen Künste legte. So geschah es, dass

auch Halbblüter nach Slytherin kamen, die ein großes Talent im Umgang mit schwarzer Magie zeigten.

Einer jener Schüler war Tom Riddle, der als Lord Voldemort Terror, Angst und Schrecken verbreitet hatte und nun einem erneuten Aufstieg nahe war.

Doch der Widerstand gegen den dunklen Lord war ungebrochen. Hexen und Zauberer rüsteten sich seit Jahren für den Kampf gegen den Widersacher. Und auch sie, Hermione, würde sich daran beteiligen und bald schon wäre Lord Voldemort besiegt. Umso energischer war sie in ihrem Drang, zu lernen um für den Notfall gewappnet und ihre Freunde da zu sein. Wann es zu einer Schlacht mit gigantischem Ausmaß kam,

konnte niemand sagen. Das Fach Wahrsagen hatte sie abgewählt, somit war es ihr nicht vergönnt, irgendetwas darüber zu erfahren.

Langsam und leise strich sie durch die Reihen von Regalen, die so voll mit Büchern waren, dass sie überzuquellen drohten. Schnell griff sie nach einem riesigen Exemplar und erreichte schließlich ihren Lieblingsplatz. In einer Ecke, ganz hinten, kurz vor der verbotenen Abteilung. Doch Hermione stutzte, denn dieser war besetzt.

  

    

»Was willst du denn hier?« Forsch entkam ihr jene Frage, denn die Überraschung war groß. Nur die Umrisse der Person drängten sich in

ihr Blickfeld. Erst dann erkannte sie, um wen es sich bei dem Fremden handelte. Hermione hatte versucht, so viel Kälte in ihre Stimme zulegen, wie es ihr möglich war, denn der Feind war bereits in ihr Gebiet vorgedrungen.

»Wonach sieht es denn für dich aus, Granger?«, fauchte die Gestalt zurück und wollte sich erheben.

»Gib dir keine Mühe, Zabini!«, zischte die Hexe. »Was willst du hier?«

»Ein Buch lesen«, gab Blaise Zabini gelassen und die Schultern zuckend wieder. Ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, dass ein Slytherin zur selben Zeit wie sie in der Bibliothek anwesend war. Bekanntlich waren diese ständig zu zweit, also musste irgendwo noch ein anderer von dieser Sorte stecken.

Misstrauisch beäugte sie den hochgewachsenen Jungen.

»Würde es dir etwas ausmachen, dir einen anderen Platz zu suchen?«, fragte Hermione gezwungen höflich.

»Weshalb?«, verlangte Blaise zu wissen und es gelang ihm nicht, ein Grinsen zu unterdrücken.

»Weil ich normalerweise immer hier lerne!« Mit geschmälerten Augen deutete sie auf den Stammplatz.

»Wozu willst [i]du[/i] noch etwas lernen? Du weißt doch schon alles, oder nicht?«, hakte er nach.

Das Mädchen schnaubte und stemmte die Hände in Hüften. »Ich lege eben Wert darauf, noch mehr zu wissen!«

»Das ist echt albern«, schnaubend schüttelte der Slytherin den Kopf und schien es sichtlich zu genießen, so ein Spielchen zu spielen. Umso überraschter war sie, als er das Buch zuschlug, in dem er bis eben gelesen hatte und auf den Stuhl neben sich deutete.

»Wie bitte?« Hermione blinzelte. In ihrer Stimme erklang Unsicherheit gemischt mit Misstrauen. Doch Blaise Zabini lachte nur. Eher kicherte er.  

Wie oft hatte sie bereits so etwas über sich ergehen lassen müssen? Gelächter, Hohn und Spott?

Sie wollte sich gerade zum Gehen wenden, als die Stimme des jungen Zauberers erneut an ihre Ohren gelangte. »Jetzt warte doch mal!«

»Warum? Bleib ruhig sitzen, ich suche mir eine andere Ecke!«, fauchte sie und hob abwehrend die Hände. Aus Unachtsamkeit ließ sie das Buch fallen, welches sie bis dahin in ihren Fingern hielt. Der Slytherin schoss plötzlich auf sie zu, sodass sie kaum etwas davon mitbekam. Mit einer schnellen Bewegung hatte er das Buch ergriffen und hielt es ihr unter die Nase.

»Hier«, sagte er und verblieb in gespannter Erwartung auf ihre Reaktion. Hermione griff zögernd nach dem Wälzer. Das Blut war ihr in die Wangen gefahren, da ihr ein piepsiger Aufschrei entkommen war.

»Du bist ziemlich schreckhaft, hm?«, meinte Blaise und betrachtete sie prüfend.

»Eigentlich nicht!«, presste sie zwischen den

Zähnen hervor und versuchte den Jungen mit einem eisigen Blick an die Wand zuheften. Dieser gab einen schnaufenden Ton von sich, das Grinsen blieb jedoch auf seinen Lippen haften.

»Was ist so witzig?«, verlangte die Hexe zu wissen.

doch Blaise schüttelte nur den Kopf. »Nichts, ich finde die Situation nur ziemlich kindisch!«

»Ich bin nicht kindisch!«, zischte sie und bemerkte zu spät, dass ihr Verhalten recht sonderbar wirken musste.

»Ich habe auch gar nicht behauptet, dass du kindisch bist. Ich habe lediglich festgestellt, dass diese ganze Situation albern, kindisch und völlig unnötig ist.« Wieder zuckte er nur mit den Schultern.

»Unnötig?« Die Stimme Hermiones stieg um einige Oktaven.

»Immerhin habe ich dir angeboten, dich neben mich zu setzen.« Ruhig und gelassen waren seine Worte und ließen sie noch vorsichtiger, kritischer dreinblicken. »Ich fresse dich schon nicht!«

Blaise setzte sich wieder an den Tisch und schlug abermals das Buch auf. Hermione jedoch haderte mit sich. Immer wieder ging ihr Blick zu beiden Seiten, als könne man sie bei etwas Verbotenem ertappen.

»Und du bist ganz allein hier?«, brachte sie zögernd hervor.

Eine dunkle Augenbraue schoss zum

schwarzen Haaransatz hinauf. »Du glaubst doch nicht wirklich, dass andere Slytherins hier sind, oder? Keiner, außer vielleicht ein paar aus dem siebten Jahrgang, lungert hier herum. Da muss ich dich enttäuschen, wenn du einen Massenauflauf erwartet hattest.«

Hermione wandte den Kopf von einer Seite zur anderen, ließ sich dennoch, wenngleich mit einem unguten Gefühl in der Magengegend, am Tisch und dem Jungen gegenüber nieder.

Eine Weile sah sie abwechselnd zu ihm und an den Regalen vorbei. Es war totenstill. Zu dieser Uhrzeit war noch nicht einmal die Bibliothekarin, Madame Pince, auf den Beinen.

»Du hast doch wohl nicht etwa Angst, oder?«

Blaise sah nicht von dem Buch auf, in dem er blätterte, dennoch hatte sie seine, wenn auch gespielte, Provokation sehr wohl bemerkt.

»Sollte ich?« Ihr Misstrauen blieb bestehen.

»Ich frage nur deshalb, weil du mich nervös machst, mit deinem ständigen hin-und her Gestarre.« Seine Worte begleitete ein leises Knurren.

»Wie bitte? Ich starre doch gar nicht! Außerdem kannst du ja gehen, wenn es dir nicht passt!« Empörung färbte ihr erneut die Wangen.

»Vergiss es!«, lässig winkte er ab, sah jedoch nicht auf, sondern schien endlich eine Stelle in dem Folianten gefunden zu haben, die ihn interessierte.

Hermione begegnete ihm mit einem

grimmigen Blick. Dann ließ sie den großen Wälzer auf den Tisch fallen und den Buchdeckel geräuschvoll aufs polierte Holz knallen.

Allmählich breitete sich Unfriede in ihr aus, da sie mehr Zeit als gewohnt benötigte, um sich auf das, was sich vor ihren Augen auftat, zu konzentrieren. Der jungen Hexe entfloh ein leidiges Seufzen. Es war doch zum verrückt werden! Warum konnte sie nicht eine Seite in diesem verflixten Buch lesen? Sonst brachte sie doch nichts so leicht aus der Fassung.

»Wie heißt du eigentlich richtig?« Seine Stimme durchbrach die Stille, dennoch schien Höflichkeit nicht zu seinen Stärken zu zählen, da der Inhalt des Wälzers all seine Aufmerksamkeit erforderte.  

So bemerkte der junge Zauberer auch nicht, wie sie bei seiner beiläufig klingenden Frage erschrocken zusammenfuhr. »Was?«

»Ich will wissen, wie du heißt« Da Blaise nun aufsah, neigte sie argwöhnisch den Kopf zur Seite und versuchte sich nicht weniger an einem taxierenden Blick.

»Wir sind seit sechs Jahren auf dieser Schule, haben zusammen Unterricht und du weißt nicht, wie ich heiße?« Die Ironie brachte ihm ein fassungsloses Schnauben ihrerseits ein.

»Malfoy und die anderen nennen dich immer nur Granger, da hat es mich nie interessiert, wie du heißt.« Lässig zuckte er die Schultern. Dass ihm eine äußerst talentierte Hexe gegenüber saß, schien dem jungen Mann zu

entgehen. Seine Worte waren zwar nicht kränkend, dennoch schwang ein Hauch von Verächtlichmachung darin mit.  

»Hermione.« Sie bemühte sich sehr, ihn nicht merken zu lassen, wie sehr ihr seine Geringschätzigkeit missfiel.

Blaise jedoch nickte nur.

»Mehr hast du nicht dazu zu sagen?« Ein leichtes, verwirrtes Lachen entkam ihr. »Ich kriege nur ein stummes Nicken?«

»Was soll ich denn schon sagen? Hallo, schön dich kennenzulernen? Ist nicht mein Stil!« Wieder winkte er nur leichthin ab.

»Du bist ziemlich arrogant und überheblich. Da wundert es mich gar nicht, dass der sprechende Hut dich nach Slytherin geschickt hat.« Entgegen ihrer eigenen Zurückhaltung,

waren ihr die Silben über die Lippen gekommen.

Abermals zuckte der junge Zauberer die Schultern.

»Oh, sehr klug! Damit beweist du wieder einmal, wieso euch niemand leiden kann!« Es war ihm gelungen, dass sie unbesonnen ihre Meinung preisgab.

Auf die Lippen des Jungen stahl sich ein gehässiges Grinsen. »Das stört mich nicht.«

Blaise blieb ihr weitere Erklärungen schuldig, da er sich wieder dem Buch zuwandte. Dass er mit seinem Verhalten ihre Wut schürte, entging ihm nicht.

Hermione musste sich zur Ruhe mahnen. Sie durfte sich nicht hinreißen lassen und ihrem

Verdruss nachgeben, denn somit wäre sie nicht besser als jene, die ihr mit Ablehnung begegneten. Tief sog sie den Duft der alten Bücher in ihre Lungen, ehe die junge Hexe mutig, und nach einer Weile des stillen Verharrens, das Buch, in dem er las, zuklappte.

»Was soll das?« Blaise sah auf und taxierte das Mädchen mit feindseligem Blick. Dass seine Worte mit einer Drohung begleitet wurden, versuchte Hermione zu ignorieren.

»Und wie es dich stört!« Ihre Behauptung unterstrich sie mit einem siegessicheren Lächeln.

»Was weißt du denn schon, Granger?« Abermals wallte ein Knurren in seiner Kehle auf, doch er blieb, entgegen ihrer Erwartung,

ruhig.

»Ihr seid nicht so böse, wie ihr immer tut. Das ist alles nur Fassade, oder Zabini?« Nun war es an ihr, ihn zu provozieren.

Ein unangenehmes Scharren des Stuhls erfüllte den Raum, als sich der hochgewachsene Zauberer von seinem Platz erhob und auf die junge Frau herabsah.

»So? Glaubst du das, ja? Und das will jemand wie du ...« Seine aufwallende Drohung verlor sich in der Unterbrechung Hermiones.

»Ja«, entgegnete sie mit Löwenmut. »Jemand wie ich hat euer Spiel durchschaut! Und? Ihr versteckt euch nur hinter euren Namen und dem Blut, das durch eure Adern fließt! Ihr verkriecht euch, statt für eure Freiheit zu kämpfen.«

Blaise gab einen zischenden Ton von sich. »An deiner Stelle würde ich nicht so große Töne spucken!« Doch seine Warnung fand keinerlei Anklang.

»Ich erkenne nur die Tatsachen an. Es ist die Wahrheit.« Ihrer Erklärung kam er nur mit einem stillen, bedrohlichen Schweigen nach. Seine Lippen blieben versiegelt, doch sein Blick blieb starr und fest auf sie gerichtet.

»Hat es dir die Sprache verschlagen?« Tollkühn reckte sie das Kinn.

»Was soll das werden? Meinst du etwa, dass die reinblütigen Familien nicht um ihr Leben fürchten müssten? Du hast keine Ahnung!« Dass ihm die Stimme anschwoll und sein Schweigen in Scherben zersplitterte, ließ sie kaum merklich zusammenzucken. »Eigentlich

wollte ich nur hier sitzen, meine Studien beenden und vielleicht auch noch etwas anderes lesen, als diese Bücher.«

»Und was? In der verbotenen Abteilung? Schwarze Magie?« Sie überging seine Rechtfertigungsversuche nicht minder radikal.

»Du bist so ein engstirniger Bücherwurm« Sein leises Auflachen brachte Hermione plötzlich aus dem Konzept. »Und ich dachte, dass nur Slytherins alle über einen Kamm scheren würden, aber du übertriffst uns ja bei Weitem!«

Der jungen Hexe war es nicht gelungen, ihre Wut zu zügeln. Stattdessen war sie mit Worten in den Kampf gezogen, um ihn aus der Reserve zu locken.

Angespannt presste sie die Lippen

aufeinander. Warum sie ihn so attackierte, war ihr selbst ein Rätsel. Hermione ballte die Hände zu Fäusten, versuchte die Kälte aus den klammen Gliedern und das Blut aus ihren Wangen zu vertreiben.

»Wie meinst du das?«, verlangte sie zu wissen.

»Ich war der Meinung, dass ein Mädchen mit deinen Fähigkeiten und deiner Intelligenz etwas weniger verbohrt wäre. Vielleicht schaust du mal hinter die Fassaden. Vielleicht lohnt es sich?!«, schlug Blaise ernüchternd vor. »Nun«, räumte er ein. »Unrecht hast du nicht. Wir versuchen unsere Masken aufrecht zu erhalten, doch ist nicht jeder so gefühlskalt, wie du es gern hättest.«

Nun hatte es ihr die Sprache verschlagen. Seine Worte schwirrten ihr noch immer im Kopf herum. Ließen sich weder leugnen, noch verscheuchen. Mit großen Augen sah Hermione zu ihm auf.

»Ich ... Wie ...?« Sie sah nicht im Stande, etwas zu erwidern. Die junge Hexe öffnete die Lippen, nur um jene, wie ein Fisch auf dem Trockenen, sofort wieder zu verschließen.

Nun zeigte sich, dass Blaise seinem Haus alle Ehre machte, da ihm ein verächtliches Schnauben entwich und er über die gegenwärtige Lächerlichkeit nur den Kopf schüttelte. Sein anklagender Blick glich einem kalten Stich in die Magengrube.

»Na los, gib es doch wenigstens zu. Sonst machst du es uns nur umso schwerer.« Sein

Mund verbog sich zu einem mitleidigen Lächeln. Ein Slytherin, der Mitleid zeigte, wollte so gar nicht in die Form passen, in die sie jene zu pressen versuchte.

Hermione wand den Kopf. »Das kann ich nicht«, brachte sie leise hervor. Den kalten Blick, mit dem er sie dennoch bedachte, vermochte sie nicht zu ertragen. Ein Zittern wallte in ihr auf und brachte ihren Körper zum Beben.

»Und warum nicht?« Blaise neigte den Kopf, taxierte sie jedoch wie eine Schlange ihre Beute.

Nervös schluckte die junge Frau an dem Kloß in ihrer Kehle. »Weil es nicht stimmt. Es ist nicht wahr. Ich halte euch nicht für gefühlskalt.«, stammelte sie und sah sich

gezwungen, den gefallenen Worten Nachdruck zu verleihen, indem sie den Blick hob und in die dunklen Augen ihres Gegenübers sah.

»Ach nein?«, ein amüsiertes Schnauben folgte auf seine Frage hin. »Aber über den Weg traust du mir trotzdem nicht?«

Augenblick schoben sich ihr die Augenbrauen zusammen, sodass sich eine Falte zwischen jenen bildete. »Warum redest du jetzt von dir?«

»Weil du immer von den Slytherins ausgehst und ich gehörte ja nun mal zu dem Haus, nicht wahr? Also bist du es, die wieder einmal alle über einen Kamm schert!« Blaise ließ sich wieder auf seinen Platz sinken, ehe er die Arme vor der Brust verschränkt und die

junge Frau mit erheiterndem Grinsen betrachtete.

»Das stimmt nicht!«, brach es aus ihr heraus und Hermione bemerkte zu spät, dass es ihm abermals gelungen war, dass sie ihre Prinzipien verriet. Hitze brachte nun auch ihre Ohren zum Glühen. »Es kommt nur selten vor, dass jemand wie du mit mir spricht, ohne mir Schlammblut entgegen zu schleudern!«

Blaise schmälerte den Blick. »Jemand wie ich? Ein Slytherin?«

»Ja, weil ihr etwas gegen Muggel-Geborene habt und ich bin eine Muggel-Geborene!«, erklärte Hermione. Ihre kläglichen Versuche, sich ihm gegenüber für ihre Worte zu rechtfertigen, ließen sie beinahe an ihrem Verstand zweifeln.

Er legte den Kopf schief. »Du bist schon wieder beim ihr. Wieso bist du der Meinung, dass jeder Zauberer mit reinem Blut, der in meinem Haus ist, etwas gegen Muggel hat?«

»Nun hör aber auf, Zabini!« Ein verwirrtes Schnauben war zuhören. Beinahe schien es, als habe sie spöttisch aufgelacht. »Oder willst du mir erzählen, dass es bei dir etwas anderes wäre?«

Ein unfeines Grunzen entkam ihm. Blaise wand den Kopf.

»Wusste ich's doch!«, blaffte Hermione und sah sich in ihren Worten bestätigt.  

»Ich sage es dir gerne noch einmal: Du weißt gar nichts!« Ein Grinsen zierte seine Lippen, als er ihre verblüffte Miene sah.

Hermione schüttelte verwirrt den Kopf. »Das

passt für mich aber alles nicht zusammen! Slytherins, die nett sein sollen und zur Abwechslung mal nichts gegen Muggel haben!«

Feiner Spott und Fassungslosigkeit gingen mit ihren Worten einher.

Ihren verwirrten Zustand nutzte der junge Mann, um die Distanz zu ihr zu überbrücken. Plötzlich trennten beide nur noch wenige Zentimeter von einander. Fast berührten sich ihre Nasen, so dicht war er ihr gekommen. Dass er sich über den Tisch gebeugt und ihr so nahe war, ließ Hermione nervös schlucken.

»Es ist aber so«, verkündete er und fügte, nicht ohne ihre Intelligenz abermals in Zweifel zu ziehen, hinzu: »Auch wenn es deine geistigen Fähigkeiten übersteigen sollte!«

Eiligst rückte die junge Hexe von ihm ab und grub die Zähne in die Unterlippe.

»Du willst Beweise, richtig?« Dass sie sich wand, versuchte, sich zu sträuben, trieb ihm die Mundwinkel gen Norden. »Du hast gezögert!«

Hermione senkte den Blick, doch dann hob sie den Kopf und sah sie ihm fest in die Augen. »Nein, ich habe mich nur gefragt, was dir als Beweis vorschwebt!«

»Hmm ...«, hob er an. »Ich könnte es dir schriftlich geben, oder ...«

»Oder?« Hermione schalt sich, da sie seinen Köder geschluckt hatte. Doch sie wäre nicht so eine kluge Hexe, wenn sie ihn nicht weniger auf die Probe stellte.

Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf seine

Lippen. Das Mädchen erschrak als der Slytherin mehr als es ihr lieb war, zu ihr aufrückte.

»Was hast du vor?« Unter großen Augen starrte sie zu ihm auf, da er sich bereits über sie beugte. Hermione schluckte und schien auf ihrem Stuhl hinabzusinken.

»Du wolltest es ja nicht schriftlich, also ...« Seine Worte hingen noch in der Luft, ehe sie eine warme Hand an ihrem Hals ausmachte und einen leichten Druck bemerkte, den sein Daumen auf ihrer Unterlippe hinterließ. Ein Beben bemächtigte sich ihrer, sobald die Kuppe über jene geschwungene Linie glitt. Zittrig rang Hermione nach Luft, leise und noch immer auf der Hut. Gespannt wie die Sehne eines Bogens.

Je näher er ihr kam, desto mehr überschlugen sich die Gedanken der jungen Frau. Sollte sie ihn wegstoßen, oder es darauf ankommen lassen? Sie haderte mit sich, war hin- und her gerissen zwischen Angst, Vorsicht und Faszination.

Blaise zerstreute ihre Bedenken, so rasch und überraschend, dass es ihr den Atem verschlug, sobald er von ihrem Mund Besitz ergriff. Erschrocken riss Hermione die Augen auf.

Was geschah hier?

Warum drückte ihr ein Slytherin plötzlich seine Lippen auf den Mund?

Tausend Fragen, die jedoch keine Antwort zu erwarten hatten.

Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihrem

Bauch breit. Sie bemühte sich, die Fassung zu bewahren, doch statt kluger Ratschläge, die sie sich sonst gab, wichen diese einem Gefühl, das aus ihrem Innersten hervorzutreten schien.

Wärme, Hitze, Feuer.

Was auch immer Blaise mit ihr tat, es verwirrte sie.

Seine warmen, vollen Lippen waren ihr nicht unangenehm. Doch ehe seine Finger über ihr Gesicht streichen konnten, unterbrach sie den Kuss. Sie wandte sich von ihm ab und biss sich auf die Lippen.

»Das hättest du nicht tun dürfen!« Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie versuchte eine Miene zu verziehen, doch ihr glühendes Gesicht zeigte ihm, mehr, als es

sollte.

»Und warum nicht?« Grinsend legte er den Kopf schief. Ihm schien diese Situation weniger auszumachen.

»Weil es gegen ... gegen ... Es ist einfach nicht richtig!«, presste Hermione mit gedämpfter Stimme hervor.

Blaise gab ein Schnaufen von sich. »Du wolltest doch Beweise. Ich habe dir nur einen geliefert.« Da es ihm nicht an Selbstbewusstsein mangelte, überraschten sie seine Worte nicht.

Ein leises Seufzen entwich ihr, ehe Hermione ein einsichtiges Nicken erkennen ließ.

»Deine Beweggründe erschließen sich mir nur nicht. Das ist für mich alles irgendwie unglaubwürdig und überraschend.« Ein

irritiertes Kichern mischte sich unter das Gesagte ihrerseits.

Blaise grinste verschlagen. »Ich muss wohl noch mehr Überzeugungsarbeit leisten, hm?«

»Wa ...?« Zu mehr sah sich die junge Hexe nicht fähig, da Blaise das Durcheinander in ihrem Innern zu nutzen wusste, um erneut seinen Mund auf ihre Lippen zu pressen. Zu allem Überfluss fuhr dieser nun mit seiner Zunge über ihre weichen Linien. Als Dank für sein Tun drangen wimmernde Laute an sein Ohr.

Ein lautes Räuspern ließ beide hastig auseinander fahren. Erschrocken riss Hermione den Kopf herum und blickte sich nach allen Seiten um. Madame Pince hatte

sich an ihren Platz begeben und gab vereinzelte, krächzende Laute von sich.

Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Ein Schock schien den nächsten zu jagen.

Schwer atmend rückte sie von Blaise ab. Dieser ließ den Blick über sie schweifen, ehe er den Fokus auf den Platz richtete, an dem er die Bibliothekarin vermutete. »Nervige Nebelkrähe! Ich war noch nicht fertig!«

»Noch nicht fertig?«, presste Hermione nervös hervor und schüttelte verwirrt den Kopf.

»Ich wollte dich noch etwas mehr überzeugen!« Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht, doch seine Wangen waren nicht minder gerötet als die ihren.

Wieder gruben sich ihre Zähne in die

Unterlippe. »Überzeugen, wovon?«

Der Versuch, ihn zu necken und sich zu offenbaren, gelang ihr.

»Von meinen Qualitäten und der Tatsache, dass nicht alle Slytherins durchtrieben und fies sind.« Skeptisch schnellte seine Augenbraue empor.

»Ich glaube, dass das nicht mehr nötig sein wird. Wir sind fertig!«, sagte Hermione hastig, griff eher unbeholfen nach dem Buch vor sich und schien wahrlich wie auf der Flucht. Noch ehe er etwas erwidern konnte, was die Hexe seinem Blickfeld entschwunden.

Sowie sich das Buch wieder an seinem angestammten Platz befand, verließ sie die Bibliothek. Madame Pince wusste um das frühe Tun der jungen Hexe und begrüßte die

rücksichtsvolle Haltung Hermiones im Umgang mit dem Wissen, das sich in den Regalen befand.

Was dieser jedoch an jenem Morgen entgangen war, war der zweite Besucher, dessen Vorhaben jedoch durch die junge Hexe ins Wanken geriet, was das stille Verharren und Lernen anbelangte.

»Ich habe etwas vergessen.« Dass Miss Granger ein weiteres Mal durch die Pforte zur Bibliothek schritt, quittierte die Dame nur mit einem Brummen.

Als Madame Pince außer Sichtweite war, rauschte das Mädchen die Reihen entlang. Schnaufend kam sie kurz vor der verbotenen Abteilung zum Stehen und wandte sich nach links. Blaise saß, den Kopf auf die Hände

gestützt, immer noch an dem Platz und grinste zu ihr auf.

»Was hat dich aufgehalten?«, verlangte er nicht minder forsch zu wissen.

»Überzeug' mich noch mal!«, war das Einzige was sie sagte, ehe sie auf den Jungen zuschritt.

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Über den Autor

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Hey und Hallo :) ...,
seit ein paar Jahren schon schreibe ich die eine oder andere Geschichte. Meist handelt es sich dabei um Kurzgeschichten, doch einem längeren Werk bin ich nicht abgeneigt.
Zu meinen fav. Fandoms zählen:
»Harry Potter« »Die Chroniken der Unterwelt« »Die Tribute von Panem« »Twilight-Saga« »One Piece« ... und viele mehr.
Neuerdings führen mich meine Wege auch die Rubrik: ORIGINAL/Eigene Serie
Zu meinen Lieblingsautoren zählen: John Green, David Nicholls, Stephen King, Michael Gerber, Karen Marie Moning, Meg Cabot, Anne Rice, Joanne K. Rowling, Veronica Roth, Suzanne Collins, Cassandra Clare, Stephenie Meyer und Lara Adrian

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