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Das Familiengeheimnis

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"dreizehn Jahre später will die Mutter ihr größtes Geheimnis preisgeben."
Veröffentlicht am 17. Oktober 2018, 18 Seiten
Kategorie Sonstiges
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dreizehn Jahre später will die Mutter ihr größtes Geheimnis preisgeben.

Das Familiengeheimnis

Titel

Das Familiengeheimnis written by Christoph Hohenstein Handelnde Personen: Hannes – Vater von den Zwillingen Max und

Tina Melanie – Mutter von den Zwillingen Max und Tina Max (13) – Sohn von Hannes und Melanie Tina (13) – Tochter von Hannes und Melanie Bert – Bruder von Melanie Ort: Wohnzimmer Hannes: Was für ein Tag. Heute Morgen klingelte mein Wecker nicht und ich hätte es beinahe verschlafen. Auf dem Weg zur Arbeit rast ein Radfahrer über rot und hätte mich beinahe

umgefahren. Zur Krönung hatte mein Chef seine ganze schlechte Laune an mir abgelassen. Ich will jetzt nur noch ein Bier und meine Ruhe. Melanie : Hannes? Bist du das? (ruft aus dem Nachbarzimmer) Hannes: Nein, ich bin ein Einbrecher auf der Suche nach Wertsachen. Melanie: Sehr witzig. - Ich muss mit dir reden. Genauer gesagt, mit dir und den Kindern. (betritt das Wohnzimmer) Hannes: Klingt ernsthaft. Ist irgendwas

passiert? Melanie: Ich möchte, das die Kinder dabei sind. Schließlich geht es um sie. Außerdem erwarten wir noch einen Gast. Hannes: Jetzt hat du meine ganze Aufmerksamkeit. Kenne ich diesen Gast? Melanie: Es hatte sich bisher noch nichts ergeben, um euch bekannt zu machen. (Die Kinder betreten das Wohnzimmer) Max: Hier sind wir. Pünktlich auf die Minute. Also, was

gibt‘s? Tina: Das würde ich auch gerne wissen. Hannes: Wann erscheint eigentlich Mister Unbekannt auf der Bildfläche? Melanie: Eines nach dem anderen. Zuerst mache ich uns allen Tee. Der wird unsere Nerven ein wenig beruhigen. Für dich, Hannes, ein Hopfenblütentee und für uns eine Kräutermischung. (Geht in die Küche) Tina: Mama macht es echt

spannend. Muss ja n mächtiges Ding sein. Max: Vielleicht will sie uns beichten, das wir adoptiert sind. Tina: Glaube ich nicht. Wenn wir adoptiert wären, hätte sie es uns schon längst gesagt. Das wir nicht von Papa stammen, hat sie uns schon vor Jahren gebeichtet. Hannes: Die Adoptivgeschichte würde erklären, warum eure Mutter immer noch diese Topfigur hat. Man sieht ihr nicht an, das sie jemals schwanger gewesen war. Vielleicht ist

dieser unbekannte Gast, den eure Mutter erwartet, eure leibliche Mutter? Max: Das würde auch erklären, warum wir so rein gar nichts von unserer Mutter haben. Sieh uns doch mal an. Tina: Mama ist und bleibt Mama. Max: Aber denk doch mal logisch nach. Hannes: Ich stimme Max zu. Wenn auch nur ungern. Eure Mutter hat Manieren und weiß sich zu benehmen.

(grinst) Tina: Da hat mal wieder jemand einen Clown zum Frühstück verspeist. Melanie: So, da bin ich wieder. - Dein Bier, Hannes. Und für uns gibt es leckeren Tee. (Die Türklingel läutet) Ich gehe hin. Hannes: Jetzt bin ich aber gespannt. Wenn eure Mutter mir freiwillig ein Bier vor die Nase stellt, muss es ein ganz schönes Ding sein. Max: Jetzt kommt der Neue. Papa darf gehen, der Neue nimmt seinen Platz

ein. Hannes: Das kann ich mir nicht vorstellen. Wobei… Letzte Nacht… Tina: Sprich nicht weiter. Wir haben es gehört. Die ganze Nacht hatte ich Alpträume von. Hannes: Die NSA hat wieder große Ohren gehabt. Tina: Nee, ihr wart einfach nur laut gewesen. Vor allem Mama. Sie hatte so laut geschrien, das ich davon wach wurde. Dank ihr, lag ich die halbe Nacht wach im Bett. Ich

musste meinen Schlaf in der Schule nachholen. Hannes: Dafür ist die Schule da. Max: Seht mal. Mama hat ja wirklich einen Neuen im Schlepptau. Melanie: Von was redest du Max? Max: Och nix. Wer ist der Mann? Melanie: Euer Onkel Bert. Tina: Häh? Bert: Ich bin nicht freiwillig

hier. Max: Genau, wie wir. Hannes: Max hat recht. Melanie: Seid ihr jetzt fertig? Max: Vorerst schon. (Hannes und Tina nicken nur zustimmend) Bert: Mach es kurz. Melanie: Also… Bert: (ungeduldig) Ich bin eure

Mutter. Melanie: Noch direkter ging es wohl nicht? Bert: Du weißt ganz genau, wie unwohl ich mich hier fühle. Dennoch ziehst du alles in die Länge. Man könnte meinen, du machst es absichtlich. - Schaut nicht so dumm aus eurer Wäsche. Ich kam damals im falschen Gehäuse zur Welt. Ich habe es korrigieren lassen. Melanie: Bert hieß früher Berta und war ein wunderschönes Mädchen gewesen. Sie hatte mich völlig in den

Schatten gestellt. Aber sie hatte jedem Jungen die kalte Schulter gezeigt. Eines Nachts, auf dem Heimweg, wurde sie vergewaltigt… Bert: Und ihr seid das Produkt dieses Hurensohns. Aus irgendeinem Grund bekam ich weiterhin regelmäßig meine Periode und hielt mein Gewicht. Erst als es für eine Abtreibung zu spät gewesen war, stellte meine Frauenärztin die Diagnose „schwanger“ fest. Erst danach bekam ich die typischen Symptome einer Schwangerschaft. Und je fetter ich wurde, desto mehr hasste ich euch. Um

so mehr, da ich wusste, wie es zu der Schwangerschaft kam. Denn bis zu diesem Vorfall war ich eiserne Jungfrau gewesen. Und danach war mir die Lust auf Sex vollkommen vergangen. Eigentlich wollte ich euch gleich nach der Geburt umbringen, so sehr hasste ich euch. Aber eure Mutter...naja. Und sie war es auch, die unbedingt wollte, das ihr die Wahrheit über eure Zeugung erfahrt. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dieses Geheimnis mit ins Grab genommen. Womit wir beim Thema wären. Ich habe Krebs im Endstadium. Deshalb wollte eure Mutter, das ihr jetzt schon erfahrt, wer

euch ausgetragen hat. Max: Wir sind das Produkt einer Vergewaltigung und unsere leibliche Mutter ist ein Kerl. Tina: Bert hat recht. Ihr hättet es für euch behalten sollen. Jetzt brauche ich bestimmt eine lebenslange Therapie. Bert: Eure Mutter hatte es noch nie so mit denken gehabt. Max: Diesen Teil haben wir dann also von unserem Erzeuger vererbt bekommen. - Ich bin weg. Wartet

nicht mit dem Essen auf mich. Die ganze Geschichte liegt mir zu sehr auf dem Magen. Tina: Ich schließe mich Max an. Gute Nacht. Bert: Die Stimmung ist am Boden. Mein Tagwerk ist vollbracht. Ich hoffe, wir sehen uns nie wieder. (Geht ab) (Schweigen) Melanie: Sag bitte was. Hannes: Schweigen wäre Gold gewesen. - Komm, lass uns zu Bett gehen und passiv schlafen. (beide ab)

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