Kapitel 9
Ich war wieder eingeschlafen, stellte ich fest, als ich wieder in die Realität erwachte. Wann war das passiert? Es fiel mir schwer, den Wachzustand vom Schlaf zu trennen. Es erschien mir beides wie im Traum. Doch als ich dieses Mal erwachte, umgaben mich zwei Personen. Eine davon war Smoke, da war ich mir sicher. Die zweite Person ließ mir keine Zeit meine Gedanken zu sortieren. Stattdessen rannte er auf mich zu und schloss mich in seine Arme. „Ich dachte, du wachst gar nicht mehr auf! Weißt du eigentlich, wie schlimm die Zeit ohne dich war?“ Die Stimme nahm mir alle
Zweifel, es war Zecke.
Eine Welle der Emotionen brach in meinem Herzen. All die Schmerzen, das Leid, das ich in den vergangenen Monaten hatte ertragen müssen sikerte erst jetzt als bittere Realität in mein Bewusstsein. Im klaren Kontrast zur scheinbar heilen Welt des Lost District.
Tränen liefen meine Wangen herunter und brannten sich in meine Haut. Wieso musste ich so sehr leiden?
Kapitel 9
Er konnte es nicht glauben – Chaos war wieder da! Sie hatten es geschafft ihn zu bereifen. Zecke schloss seinen Kumpel in die Arme und wollte ihn nie wieder loslassen. Der Moment des Glücks wurde unterbrochen, als Zecke spürte wie sein T-Shirt Flüssigkeit aufsog. Er ließ Chaos los und sah zu seiner Überraschung in dessen Tränen gefüllte Augen. Ihn wurde klar, dass sich das Ausmaß dessen, was sie Chaos angetan hatten, weit über seine Vorstellungskraft hinaus erstreckte. Die Verantwortlichen waren zu keinem Zeitpunkt an Chaos Gesundheit interessiert.
Zecke spürte, wie die Trauer von Chaos auf ihn überschwappte und er nahm ihn wieder in den Arm, doch diesmal sanfter und mit einer tröstenden Absicht. Chaos nahm die Geste der Hilfe stillschweigend an und vergrub sein Gesicht in Zeckes T-Shirt. Tränen tropften auf den Stoff.
Zecke saß da und hatte seinen Kopf auf Chaos gelegt, er war seinem Kumpel dankbar, dass er ihm diesen Moment der Schwäche anvertraute und wollte ihm die Kraft und Unterstützung zusichern, die er brauchte. Smoke hatte sich schon vor längerer Zeit zurückgezogen, doch sollte etwas Unerwartetes passieren konnte er trotzdem eingreifen.
Zecke sah hin und wieder zu Chaos herunter. Er war schon außergewöhnlich. Er weinte ununterbrochen, sein Atem war unregelmäßig, doch er gab die ganze Zeit keinen Ton von sich. Als er diesmal zu Chaos sah musste er erstaunt feststellen, dass dieser vor Erschöpfung eingeschlafen war. Zecke lächelte sanft und legte seinen Kumpel zurück in das Krankenbett und zog die Decke über ihn. Gerade als er aufstehen und gehen wollte, hielt Chaos schlaftrunken seine Hand fest. „Lass mich nicht allein.“