Kapitel 7
Sie hatten sich gegen mich verschworen. Die Mächtigen der Natur. Die Dunkelheit. Alle standen auf ihrer Seite. Und ich? Ich war allein. Verlassen in dieser Welt, die mich verstoßen hatte. Warum ließen sie mich nicht einfach los? Warum stießen sie mich nicht in die Tiefen des Abyss? Wenn sie mich doch so sehr verachteten.
Einzig und allein die Dunkelheit schlich um mich herum, verachtend, verabscheuend. Ein grelles Licht riss eine klaffende Wunde in die Dunkelheit. Ich kannte dieses Licht. Licht ist die Quelle allen Bösen. Sie würden es wieder
tun. Ich werde wieder tausend Tode sterben. Und wieder hinab in die Tiefen des Abyss schauen.
In der Ferne hallte eine Stimme. Doch was auch immer es war, dass sie sagte, es wollte sich zu keinerlei Sinn erschließen. Dort stand ein Schatten im Licht, streckte die Arme aus. Was bist du? Etwas richtete mich auf, hob mich aus der Dunkelheit und hüllte mich in Wärme – sanft und behutsam. Wann hatte mir jemand das letzte Mal Wärme geschenkt? Wie aus dem nichts stand dort eine Gestalt vor mir in der Dunkelheit, so klar wie ein Foto. Die starken Farben loderten wie ein Feuer in der Dunkelheit, erinnerten an eine längst vergangene Zeit
der Hoffnung. Die blauen Haare, die mich schon einmal in die Freiheit geführt hatten, die warmen Hände die mir halt gaben. Ich spürte wie eine Träne die Haut meiner Wange verbrannte.
Kapitel 7
Smoke öffnete die Tür und das Licht des Flurs fiel in die dunkle Zelle. Sein Blick tastete den Raum ab, bis er ihn sah. Chaos war durch eine Zwangsjacke an ein Bett fixiert worden, unfähig sich zu bewegen. Bei diesem Anblick zerriss es Smoke beinahe das Herz. Wie hatten diese Menschen ihn so behandeln können. Langsam ging der Arzt auf seinen Freund zu, welcher sich noch immer nicht bewegte. Im schwachen Licht erkannte Smoke die Leere in Chaos´ Augen. Er hatte das Leben aufgegeben. „Hey, Chaos. Ich bin´s, Smoke. Wir holen dich hier jetzt raus“, flüsterte er
sanft und strich Chaos die nun lang gewachsenen Strähnen aus dem Gesicht.
Smoke öffnete die Jacke, und löste Chaos von der Fixierung, um ihn anschließend aufzusetzten. Er stützte Chaos, da diesem jegliche Kraft zu fehlen schien und als er ihm tief in die Augen sah, bemerkte er die Träne, die über Chaos´ Wange lief. „Es tut mir so leid, dass wir so spät sind“, sagte Smoke mit zitternder Stimme und nahm Chaos in den Arm.
Während Smoke und ein weiteres Mitglied von psychedelic Anarchy Chaos mit einer Tage transportierten sicherten die anderen das Gespann von Übergriffen der Polizei. Je weiter sie sich dem Ausgang näherte, desto mehr Mitstreiter
schlossen sich der Gruppe an, um sie zu schützen. Schließloch hatten sie es bis zu den Fahrzeugen geschafft.
Als Zecke seinen besten Kumpel auf der Trage liegen sah, verlor er jegliche Fassung. Ihm liefen die Tränen über das Gesicht, als er sich über Chaos beugte. Er legte seine Stirn an Chaos´, um so nah wie möglich bei seinem Freund zu sein. „Wie könn´ diese Schweine dir sowas antun?“ wimmerte er immer wieder, doch Chaos lag regungslos dar. Die Fahrzeuge setzten sich in Bewegung und bahnten sich ihren Weg zurück in den Lost District.
„Er steht unter Schock und kann uns nicht wahrnehmen“, erklärte Smoke und leg eine Hand auf Zecke´s Schulter. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Zecke soweit stabil war, als dass er nicht Ohnmächtig werden würde, begann er Chaos´ physische Wunden zu behandel, welche seinen Körper begleitet von Eiter überzogen. „Das müssen unvorstellbare Schmerzen sein“, dachte Smoke und ein weiter Schwall der Trauer überkam ihn. „Wird er zurückkommen?“, fragte Zecke mit zitternder Stimme. Smoke setzte sich neben seinen Kumpel. Wenn wir zu Hause sind weiß ich mehr. Ich muss erst wissen, was sie ihm verabreicht haben, damit ich ihm wirklich helfen kann.
Wenn ich ihm jetzt einfach irgendwas gebe, kann es seinen Zustand verschlimmern, verstehst du?“ Zecke nickte. „Aber ich bin mir sicher, wir schaffen das.“ Doch Smoke bemerkte die Unsicherheit, während er die Worte aussprach. „Wir werden es doch Schaffen, oder? Chaos?“