Kapitel 2
Kälte biss sich in mein Fleisch, riss große Teile heraus, ergötze sich an meinem Blut. Sie hatte die Dunkelheit gegen mich aufgebracht. Es war alles ihre Schult. Die Männer, die die Kälte kontrollierten und nun auch die Dunkelheit. Meinen letzten Zufluchtsort.
Sie verhöhnten die Welt dort draußen:
Sie meinen mir helfen zu wollen.
Ein normales und geordnetes Leben zu führen.
Sie meinen, mich von meinen Qualen erlösen zu
wollen.
Sie meinen, sie sehen Hoffnung in mir.
Was sie wirklich wollen:
Erforschen, wie weit der menschliche Geist zu strapazieren ist.
Wann der Geist bricht. Wann ich breche.
Ein Monster im Sinne des Staates erschaffen.
Warum ich?
kapitel 2
Zecke lag auf der Krankenstation im Hauptquartier von psychedelic Anarchy. Seit dem Ausbruch waren bereits mehrere Tage vergangen, die er zum Großteil damit verbracht hatte, die Giftstoffe in seinem Körper abzubauen, die ihm im Gefängnis verabreicht worden waren. Sein Blutdruck hatte sich nur langsam normalisiert und er hatte immer wieder mit Atemdepressionen zu kämpfen.
Smoke reichte ihm einen Becher mit Wasser, zusammen mit einigen Medikamenten, die er einnehmen sollte.
„Wir müssen Chaos befreien!“, begann Zecke die nächsten Schritte zu planen.
„Das weiß ich auch, aber du wirst in der nächsten Zeit dieses Bett nicht verlassen“, bremste Smoke. „Aber…“ „Nein! Ich trage die Verantwortung für dein Wohlergehen und wenn ich Chaos helfe, kann ich nicht auch auf dich aufpassen.“ Zecke gefiel der scharfe Ton seines Kumpels ganz und gar nicht. Er schluckte die Tabletten. „Dann lass mich wenigstens im Einsatzfahrzeug warten!“ „Du gibst nie auf oder?“ Smoke verdrehte die Augen. „Du wirst hierbleiben!“
Am Abend hatten sich neben Zecke und Smoke auch Raity und Noiz auf der Krankenstation eingefunden.
„Weißt du eigentlich, was ich mir für
Sorgen gemacht hatte, als sie dich und Chaos mitgenommen hatten?“, fragte Noiz und öffnete sein Notebook. „Ich hab mir das Kennzeichen von dem Fahrzeug notiert, dass euch mitgenommen hat und hab euch dann digital auf Schritt und Tritt verfolgt.“ „Heißt das, du weißt wohin sie Chaos gebracht haben?“, fragte Smoke. „Jap. Es ist ein bisschen verzwickt gewesen, aber am Ende stellte sich heraus, dass sie ihn in das Ikatu Mental Hospital, hier in der Stadt, gebracht haben. Die haben ordentlich Dreck am Stecken, aber im Namen der Regierung, weshalb es niemanden stört“, informierte der Goth und öffnete zeitgleich einige Tabs auf
seinem Rechner. Er drehte diesen herum und zeigte seine Rechercheergebnisse der Gruppe. Es war das Gelände zu sehen und einige Artikel, die zwar Verdächtigungen zuließen, jedoch kurze Zeit später jedes Misstrauen im Keim erstickten. Eine Verschleierungsaktion. „Die Überirdischen Stockwerke scheinen tatsächlich ein normales Klinikum zu sein, doch ich hab mir im Darknet einige Pläne ersteigern können, die von unterirdischen Einrichtungen berichten und das nicht gerade wenig. Es gibt da unten praktisch eine zweite Klinik, von der kein Mensch weiß. Außer das Personal und wir jetzt.“ „Gut, wir müssen herausfinden, wo da unten sich
Chaos befindet und dann werden wir überlegen, wie wir ihn da heraus bekommen“, schlug Zecke vor. „Ja, wir holen ihn, du bleibst trotzdem im Bett“, ermahnte Smoke. Zecke verdrehte die Augen.