Ich kann meine Gefühle für Adam nicht anders ausdrücken. Würde dies jemand für mich tun, wäre ich mir sicher dass mich diese Person über alles lieben würde. Ich bin mir bewusst auf was ich da verzichte, aber ich bin auch der Meinung, dass nichts mir gehören kann was mir noch nie gehört hat. Adams Vermögen gehört ihm und seiner Familie. Eines Tages wird auch unser Kind davon profitieren können. Ich bin mir sicher, dass es mir an nichts fehlen wird, aber ich will mich nicht bereichern. Ich meine meine Worte ernst und kann nur hoffen, dass Adam es auch einsieht. Adam schaut mich aber nicht an. Er sieht unruhig zu seinem Vater und zu seiner Mutter. Er
läuft im Zimmer auf und ab ohne mich eines Blickes zu würdigen. Habe ich etwas falsches gesagt? Adams Mutter steht auf schaut ihren Mann und ihren Sohn liebevoll an, und schreitet dann auf mich zu. Langsam zieht sie mich in ihre Arme und küsst mich leicht auf beide Wangen. „Willkommen in unserer Familie Ria, ich bin froh dass Adam eine solch verständnisvolle und liebevolle Frau gefunden hat. Ich bin mir bewusst dass dieses Kind nicht geplant war, aber es gibt eine höhere Macht in diesem Universum die euch dieses Kind geschickt hat und ich bin froh darüber Grossmutter zu werden. Adam hat es verdient, dass endlich diese Lücke
gefüllt werden darf und ein kleines unschuldiges Wesen das Kinderzimmer füllt.” Ihre Augen füllen sich mit Tränen welche sie mühsam zurückhalten muss. Ich umarme sie voller Dankbarkeit auch wenn ich einige ihrer Worte nicht richtig nachvollziehen kann. Ich suche immer noch nach Adams Blick aber dieser schaut an mir vorbei ins Leere. Auch sein Vater bedankt sich bei mir und heisst mich in der Familie willkommen. Er versichert mir, dass er uns mit dem Ehevertrag helfen werde und dass es mir nie an etwas mangeln würde, solange ich seinen Sohn lieben, ehren und respektieren würde. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu, dass dies
aber natürlich auch für die Schwiegereltern gelte. Ich lächle und bin überglücklich, es scheint als hätte ich eine Familie gefunden welche mich aufnimmt so wie es eigentlich auch nach dem Tod meiner Eltern hätte sein sollen. Adam weicht meinem Blick jedoch immer noch wehement aus. Er zieht seine Eltern sanft von mir weg umarmt sie, nimmt mich ohne anzuschauen bei der Hand und schreitet zur Tür. Ich weiss immer noch nicht was ich von seinem Verhalten halten soll. Er hätte auf das ganze Geld verzichtet, hätte ich das Kind behalten, aber wollte er denn auch immer noch mich? Endlich in der unserer Wohnung angekommen läuft er zur Bar
im Wohnzimmer und öffnet einen antiken, grossen Holzglobus in welchem zahlreiche Spiritusflasche zum Vorschein kommen. Er giesst sich einen Brandy ein und schaut mich mit einem durchringenden Blick an. Ich stehe völlig verloren im Gang herum und weiss nicht wohin mit meinem Blick und meinen Gedanken. „Wieso tust du das Ria?“ fragt mich Adam mit leiser Stimme. Ich verstehe seine Frage nicht und schaue ihn achselzuckend an. „Du verzichtest auf viel Geld obwohl du genau weisst, dass du mich soweit hättest bringen können als dass ich Christian den Vortritt gewährt hätte. Wieso Ria?“
Sein Blick ist traurig und er wirkt in diesem Moment nicht wie der grosse CEO sondern wie ein kleiner zerbrechlicher Junge. Seine Unsicherheit gibt mir zu denken. Kennt er denn die wahre Liebe oder ist er genau so verkorkst wie ich? Dann wären wir ja wirklich wie füreinander geschaffen! Ich schreite auf ihn zu und hoffe die Selbstsicherheit auszustrahlen welche ich innerlich spüre. Ich nehme ihm das Glas aus der Hand und lege es beiseite, dann nehme ich seine Hände in meine und lege sie auf meinen noch nicht vorhandenen Babybauch. „Weil wir dich lieben!“ sage ich mit fester Stimme und sehe wie es in
seinen Augen kurz aufblitzt. Schmerz, Liebe, Angst; sein Blick sagt so vieles aus, sodass mir fast schwindelig wird. Er schaut mir in die Augen, senkt den Blick auf meinen Bauch und als er nach einer gefühlten Ewigkeit wieder zu mit hinaufschaut sind seine Augen voller Tränen. Er sagt kein Wort, zieht mich an sich und hält mich fest in seinen Armen. “Ick könnte dich nicht mehr lieben als dass ich es in diesem Moment tue, Ria. Diese Liebe raubt mir regelrecht den Atem!” flüstert er in meine Halsbeuge uns lässt mich erschaudern. In dieser Nacht lieben wir uns wie zwei Ertrinkende. Es sind keine Worte mehr notwendig.
Am nächsten Morgen werde ich wieder von starker Übelkeit geweckt und renne noch völlig verschlafen ins Bad. Als ich nach einer halben Ewigkeit zurück ins Schlafzimmer torkle dreht sich alles und ich halte mich an der Bettkante fest. Adam, welcher im bereits angezogen am Schreibtisch im Zimmer sitzt, umrundet schnell das Bett und hält mich fest. “Geht es wieder?” flüstert er. Ich nicke. Seid wir gestern im Wohnzimmer waren haben wir nicht mehr miteinander gesprochen und ich habe dringenden Klärungsbedarf. “Können wir reden Adam?” frage ich ihn daher. Er nickt und hilft mir wieder sanft aufs Bett. Er selber
setzt sich mir gegenüber hin und hält meine Hand fest. Keiner von uns spricht lange Zeit bis ich anfange unruhig hin und her zu rutschen. Adam lächelt mich an. “Ich liebe dich Ria und auch wenn ich mir bewusst bin, dass unsere Beziehung sehr schnell verlaufen ist und wir nach einem halben Jahr nun bereits mit einer Schwangerschaft konfrontiert werden ist es für mich genau richtig so! Im Leben geschieht alles aus einem bestimmten Grund. Du bist aus einem bestimmten Grund in mein Leben getreten und schenkst mir nun das kostbarste Gut auf Erde. Ich könnte dich nicht mehr lieben!” sagt er selbstsicher. Er schaut mich liebevoll an, als ich ihm
meine Gedanken und Gefühle offen lege. Er nickt immer wieder und streichelt mir sanft über die Hand. “Ich danke dir für deine Offenheit Ria, ich danke dir für dein Verständnis und deine Gutmütigkeit. Du bereicherst mein Leben und ich freue mich auf unsere gemeinsame Zukunft und auf dieses Kind” sagt Adam. Ich schlucke, denn nun ist es an der Zeit das ich Adam auf das Kinderzimmer anspreche. Doch werde ich diesen Moment wirklich zerstören? Es muss sein, es muss einfach sein denn ich kann nicht länger mit dieser Ungewissheit leben. “ Du gibst mir mehr als du dir jemals denken kannst Adam, meine Gefühle für dich sind unbeschreiblich,
und ich hätte nie gedacht dass mich ein Mensch so in seinen Bann ziehen könnte und mich so lieben könnte wie ich bin. Ich möchte diesen wundervollen Moment nicht zerstören glaube mir, aber ich muss endlich wissen was in diesem Kinderzimmer ist”, sage ich und klammere mich an seiner Hand fest. Ich will nicht dass wir wieder streiten und er davon laufen könnte. Wir müssen uns zusammenraufen und endlich miteinander sprechen. Ich weiß ich erwarte viel von ihm vor allem weil ich ihn nur ein Bruchteil meiner Geschichte erzählt habe. Aber wieso sollte ich ihm meine dunkelsten Geheimnisse erzählen wenn es nicht notwendig ist? Wieso sollte ich
Ihn mit der Geschichte von Dean belasten wenn nie eine Anzeige stattgefunden hat und er ist so nie herausfinden kann? “Ich wusste, dass du nicht locker lassen würdest mein Engel” sagt Adam, steht auf und zieht mich mit sich mit. Ich ahne es schon, dass wir vor dem Kinderzimmer stehen, verhärtet sich mein Verdacht. “Ich möchte dir die ganze Geschichte erzählen mein Engel aber ich möchte sie in diesem Zimmer erzählen damit du vielleicht mich besser verstehen kannst”, sagt Adam und öffnet langsam die Türe zu dem mysteriösen Kinderzimmer.
trixi1303 So nachdem ich mich nochmals eingelesen habe und die letzten 32 kapitel sowie den Prolog verschlungen habe könnte ich mich dem neuen kapitel widmen. Wieder toll geschrieben und freu mich für die zwei. Jetzt bin ich mal gespannt was es mit dem Zimmer auf sich hat. Ich hoffe ich muss nicht zu lange warten. |