Fremde Körper und sonstige Fehleinschätzungen
I.
Hilde war sich sicher
dass Aufzüge Stätten der Erinnerung sind.
Sie trug nichts drunter.
Sie folgte dem Bedürfnis der Hoffnung.
Den siebzehnten Sock befand sie als geeignet sich dem Mann zu
zeigen.
Er ignorierte die Lust mit einem Ausdruck gespielter Empathie.
Pay-TV prägt Generationen.
Keine offensichtlich realen Berührungen möglich.
II.
Winterbedürfnisse im Sommerschlussverkauf.
Ein Indianer aus Offenbach verschluckte eine Geschichte seiner Vorfahren,
während die Bücher um einen Euro reduziert wurden.
Keine Kriegsbemalung, kein Zelt,
keine weiten Landschaften.
Es war die Zeit der Befindlichkeiten.
Jesus war Thema.
Wer soll das verstehen.
III.
Paarungsversuche in alten Autos.
Sommer in Duisburg.
Nostalgische Geräusche inmitten johlender extrovertierter Dilettanten.
Ein Kirchturm erbricht sich über die Ungläubigen und strenger Wind mit einer leichten Brise von
Verfall
durchlüftet meine Angst vor Identität.
Die Nachrichten werden abgesetzt.
Ist mir egal.
IV.
Die Gesellschaft erfährt von Realität.
Überrascht bildet sie Gremien und Ausschüsse.
Man fragt einen Indianer nach Werten
und verzichtet auf Antworten.
Zitate sind ungeeignet.
Eigene Programme werden veröffentlicht.
Hilde setzt sich auf einem fremden Körper und versucht sich an Leben.