Skeletons in the closet Part I
„Was für ein Chaos!“
Nach dem gestrigen Abend waren Nikolai und Dirk früh zum Trailerpark zurückgekehrt. Dabei begleiteten sie Charlene und Tate, um so schnell wie möglich herauszufinden, was sich genau abgespielt hatte. Von Raphaels Behausung war nichts übrig geblieben. Ein Skelett aus Metall, Asche und Trümmern war alles, was noch an den Trailer erinnerte. Peterson kniete in den Überresten und betrachtete verbranntes Papier.
„Da wollte jemand seine Spuren
verwischen. Wir sind der Gruppe zu Nahe gekommen.“
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Beide Agenten waren sichtlich betroffen von der Situation. Raphael war mit schweren Verbrennungen und einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gekommen. Das gröbste hatte er überstanden.
„Wir hätten die Bücher mitnehmen sollen, als wir das erste Mal hier waren. Dann säßen wir jetzt nicht in einem solchen Schlamassel“, erklärte Niko und fingerte in seiner Tasche nach seinen Zigaretten. Das einzig positive an diesem Morgen war, dass es nicht regnete. So blieben die Spuren erhalten und sie
hatten zumindest eine kleine Chance darauf, doch noch etwas zu finden.
„Das kann den besten passieren. Wir waren zu unvorsichtig. Zu lamentieren hilft uns auch nicht weiter. Die Situation können wir nicht mehr ändern.“
Worth nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. Natürlich war er besonders betroffen, denn er war derjenige, der durch den Fund des Vans überhaupt erst dafür gesorgt hatte, dass sie so weit gekommen waren. Dass sie jetzt quasi mit nichts dastanden, war umso frustrierender. Ruhig blickte er Peterson über die Schulter und zog an seiner Zigarette.
„Hast du etwas
gefunden?“
Dirk schüttelte den Kopf und seufzte.
„Hier ist nichts übrig. Die einzige Chance, die wir jetzt noch haben ist, dass die Forensiker etwas über den Van herausfinden. Sonst stehen wir wieder am Anfang.“
Niko klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
„Hab Vertrauen. Unsere Kollegen sind gut. Wenn jemand etwas findet, dann sie.“
Dirk stand auf. Von weitem kamen Tate und Charlene auf sie zu.
„Habt ihr was gefunden?“
Tate wirkte nicht so, als hätten die
Befragungen etwas ergeben. Er wirkte beinahe Hoffnungsvoll darauf, dass die beiden mehr Glück hatten.
„Nein“, begann Peterson und richtete sich die Krawatte.
„Und ihr? Hat jemand was gesehen? Vielleicht jemanden der hier nicht hingehört?“
Mit einem Kopfschütteln machte Charlene diese Hoffnung wieder zunichte. Ernüchtert presste die Schwarzhaarige die Lippen aneinander.
„Wir haben jeden der Leute hier befragt. Die wissen nichts. Die meisten haben schon geschlafen, bevor der Trailer angezündet wurde.“
„Dann bleibt nur zu hoffen, dass Sal und
Eileen was aus Raphael herausbekommen.“
Die Fosters waren auf dem Weg ins Krankenhaus um ihn zu befragen. Hoffentlich hatten die mehr Glück als sie.
„Richtig“, kam es von Nikolai.
„Lasst uns zurückfahren. Vielleicht hat die Forensik neue Ergebnisse. Hier zu bleiben ist nur Zeitverschwendung.“
Sie packten gerade zusammen, als Dirks Handy klingelte. Penelope rief an. Als er ihren Namen auf dem Display sah, zog sich sein Magen zusammen.
„Ja?“
„Wo warst
du?“
Er konnte die Enttäuschung in der Stimme seiner Freundin deutlich heraushören. Nach dem gestrigen Tag war sie nicht das, was er gebraucht hatte. Allerdings konnte er ihr das nicht sagen. Das würde sie nur noch mehr verletzen.
„Ich habe die ganze Zeit versucht dich zu erreichen!“
Er konnte sich vor seinem geistigen Auge gut vorstellen, wie sie sich all die Mühe für das gemeinsame Abendessen gemacht hatte. Es war nicht so, dass er sie nicht mehr mochte. Die Sache mit Eileen war aber ebenfalls etwas, dass ihm gut tat. Ihr Verhältnis war zwar sehr körperlich, aber das war genau das, was
ihn so sehr zu seiner Kollegin hinzog. Er musste sich nicht bemühen einen guten Eindruck zu machen, sondern konnte einfach nur sein und sich entspannen.
„Wir haben hier gerade eine Menge um die Ohren. Tut mir leid Pepe. Das war so nicht geplant.“
„Du hättest zumindest anrufen können. Dann hätte ich nicht umsonst auf dich gewartet.“
Ihre Wut war berechtigt. Ihre Beziehung war kurz davor in die Brüche zu gehen. Wenn es so weiter ging, würde es nicht mehr lange dauern, bis sie ihn in den Wind schoss.
„Tut mir leid. Wir reden später darüber okay? Ich habe noch eine Menge zu tun.
Bis nachher.“
Bevor sie noch etwas darauf entgegnen konnte, hatte er bereits aufgelegt. Nikolai stand etwas von ihm entfernt und setzte ein süffisantes Grinsen auf.
„Ärger im Paradies hm?“
„Das geht dich nichts an!“, blaffte Dirk und stieg mit dem Russen ins Auto. Nikolai zog eine Braue nach oben und schüttelte anschließend den Kopf.
„Tu nicht so überrascht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert.“
Der Russe startete den Motor. Peterson wusste, dass sein Partner ihm eigentlich nur helfen wollte, aber im Moment war er dazu nicht in Stimmung. Dennoch fuhr Worth unbeirrt
fort.
„Du kannst nicht beide Frauen unter einen Hut bringen. Lass dir das von einem Profi sagen. Frauen sind kompliziert und wenn sie merken, dass etwas nicht stimmt, dann steckst du erst Recht in der Scheiße.“
Soweit Dirk wusste, war Nikolai ungebunden. Er war nicht der Freund von festen Beziehungen. Man wusste auch sonst nichts, über sein bisheriges Liebesleben. Was das anging, hüllte er sich oft in Schweigen.
„Ich weiß“, war die Antwort seines Kollegen. „Im Moment haben wir andere Sorgen. Sehen wir zu, dass wir zurückkommen. Masrani will sicher
wissen, was wir herausgefunden haben.“
Episode III – Skeletons in the Closet
Eileen hatte Krankenhäuser noch nie gemocht. Das letzte mal war sie in einem gewesen, als ihre Mutter gestorben war. Seither mied sie wenn möglich solche Orte, um nicht zu viel von den Narben der Vergangenheit aufzureißen. So schritt sie gefasst neben ihrem Vater über den Korridor der Station, auf dem Raphael Waters lag. Sal warf seiner Tochter einen kurzen Seitenblick zu.
„Ist alles in Ordnung?“
„Ja. Es geht schon Dad. Lass uns das hier so schnell wie möglich hinter uns
bringen.“
Ihr Vater nickte und öffnete die Tür zu dem Zimmer, in dem Waters lag. Man hatte die Verbrennungen bandagiert. Er würde durchkommen, aber sein Leben lang mit Narben gezeichnet sein. Als die beiden Agents sich dem Bett nährten hob er langsam den Kopf. Salween legte die Hände auf die Lehne des Fußendes.
„Mr. Waters. Tut mir leid, dass wir sie stören müssen. Wir haben noch ein paar Fragen an sie. Danach können sie sich weiter ausruhen.“
Raphael nickte. Eileen zog einen Stuhl heran und setzte sich. Der Zeuge sah sehr müde aus. Normalerweise behelligte sie niemanden in solcher Verfassung, aber
aufgrund der Gegebenheit hatten sie keine andere Wahl. Abgesehen von dem Van war er vielleicht die einzige Hilfe in diesem Fall.
„Können sie sich an irgendetwas erinnern?“
„Nur daran, dass ich die Tür geöffnet habe. Danach ist alles dunkel.“
Das hatte er auch schon Worth erzählt, als dieser ihn aus den Flammen gerettet hatte. Er konnte wirklich froh sein, dass er noch am Leben war. Wer auch immer dafür verantwortlich war, wollte ihn aus dem Weg haben. Das bedeutete, dass diese Leute wirklich vor nichts zurückschreckten.
„Wer denken Sie könnte das getan
haben?“
„Selbst wenn ich es wüsste. Ich werde ihnen nichts sagen.“
Das irritierte die Agentin natürlich. Auch Sal war geschockt.
„Ist das ihr Ernst?“, entfuhr es ihm bissig. „Sie haben alles verloren, und wollen diejenigen die dafür verantwortlich sind noch in Schutz nehmen?“
Ein Mattes Lächeln bildete sich auf Raphaels Lippen.
„Darum geht es nicht. Auch wenn man es mir vielleicht nicht ansieht: Ich besitze noch so etwas wie Ehre im Leib. Das können sie natürlich nicht verstehen.“
Das konnte doch nicht sein Ernst sein!
Selbst nach dieser Sache hielt er sich noch an so etwas wie einen ungeschriebenen Kodex. Eileen überlegte einen Moment.
„Sie wissen schon, dass sie sich strafbar machen, wenn sie jemanden decken?“
Ihm auf den Zahn zu fühlen war das beste, das sie jetzt versuchen konnte.
„Noch können Sie unbehelligt aus der Sache herauskommen. Wenn sie allerdings nicht kooperieren wird es nur schwieriger für sie.“
Davon ließ er sich nicht einschüchtern.
„Sie können mir drohen, soviel sie wollen. Ich werde meine Entscheidung nicht ändern.“
Sie wollte gerade etwas entgegnen, als
ihr Vater das Wort ergriff.
„Wie sie wollen. Denken sie noch einmal in Ruhe darüber nach.“
Er reichte ihm eine Visitenkarte.
„Rufen sie mich an, wenn sie es sich anders überlegt haben.“
Wieder auf dem Flur angekommen schlug Eileen wütend gegen eine Wand. Ein paar Patienten und Schwestern musterten sie kurz, bevor sie ihren Weg fortsetzten.
„Dieser Vollidiot! Was glaubt er eigentlich, wen er hier vor sich hat?“
Am liebsten hätte die Info einfach aus ihm heraus geprügelt. Dass es ihm so egal war. Sal legte ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte warm.
„Ganz ruhig Ellie. Es bringt nichts, sich unnötig aufzuregen. Das nützt keinem.“
Sie schritten in Richtung des Aufzugs voran.
„Waters ist nicht dumm. Am Ende geht es ihm nur um den eigenen Hals. Wir müssen uns in Geduld üben. Er wird schon auf uns zukommen.“
Eileen sah nachdenklich zu Boden. Da war etwas, dass sie schon die ganze Zeit beschäftigte. Etwas, dass man nicht einfach ignorieren konnte.
„Das ganze ist seltsam. Ich meine, wir haben nichts über den Van nach draußen sickern lassen. Masrani hat extra darauf geachtet. Woher wusste der Täter also
davon?“
Sie hatte es einfach aussprechen müssen. Etwas stimmte hier nicht. Ihr Vater nickte zustimmend, während die beiden den Fahrstuhl betraten.
„Genau das habe ich mir auch gedacht.“
Einen Moment lang machte sich eine unangeheme Stille zwischen den beiden breit.
„Wir haben eine undichte Stelle. Anders kann ich mir das nicht erklären.“
Eileen sah ihn an.
„Du meinst einen Maulwurf.“
„Nur eine Vermutung.“
Er fasste sie bei der Schulter und sah sie Ernst an.
„Behalte das für dich. Wenn da wirklich
etwas dran sein sollte, dann müssen wir vorsichtig sein, wem wir vertrauen.“
Eileen verzog das Gesicht zu einer Fratze.
„Das wär's noch. Wenn wir nicht einmal mehr den eigenen Männern trauen können, wie sollen wir dann effektiv im Team arbeiten?“
Dieser Gedanke führte sie an einen düsteren Ort. Wenn sie wirklich einen Verräter in den eigenen Reihen hatten, dann mussten sie jeden ihrer künftigen Schritte genau durchdenken.
„Wir müssen ruhig bleiben Ellie“, erklärte Sal und lehnte an die Wand des Aufzugs.
„Wir wissen nichts. Fahren wir aufs
Revier zurück. Sehen wir was die Analyse des Vans ergeben hat.“
„Hier! Mit viel Ahornsirup. Genau wie du sie magst Sweet P.“
Drew stellte seiner Schwester den Teller auf den Schoß. Sie waren gerade bei Janine und beschäftigten sich mit ihrem morgendlichen Fernsehritual. Nach seinem Treffen auf Max war sie natürlich schockiert, doch hatte er die Situation wieder beruhigen können. Auch Janine hatte Sorge geäußert. Er war ihnen eben nicht egal. Dennoch hatte er beide davon überzeugen können, dass sie sich nicht weiter sorgen mussten. Paulina legte ihre Sauerstoffmaske beiseite und lächelte
über beide Ohren.
„Danke! Du bist der beste Bruder auf der Welt.“
Er grinste.
„Ich weiß.“
Janine streichelte dem Mädchen über den Kopf und legte einen Arm um sie.
„Du kannst dich wirklich glücklich schätzen, dass du einen so tollen Bruder hast, hm?“
„Ja!“
Sie hustete plötzlich stark. Janine klopfte ihr vorsichtig auf den Rücken. Besorgnis wanderte in seine Züge. Sofort war er an ihre Seite geeilt.
„Alles in Ordnung Sweet P.?“
Sie nickte
müde.
„Es geht schon. Mach dir keine Sorgen.“
Während sie aß trafen sich Drew und Janine in der Küche. Ihre Verfassung war besorgniserregend.
„Heute hat sie keinen guten Tag oder?“, fragte Janine und sah ihn wehmütig an. Drew lächelte matt und schüttelte den Kopf.
„Ich fürchte nicht. Es war ein wenig viel Trubel in letzter Zeit.“
„Du meinst wegen Max?“
Er verzog das Gesicht.
„Damit komme ich schon klar. Er ist eben ein Arschloch.“
Sie nahm ihn bei der Hand und sah ihn eindringlich
an.
„Warum gehst du nicht zur Polizei? Willst du ihn damit durchkommen lassen? Der Mann ist Tag für Tag bei dir zu Hause. Zusammen mit deiner Mutter. Allein. Hast du keine Angst, dass er bei ihr auch gewalttätig wird?“
Er schüttelte den Kopf. Max mochte alles sein, aber soweit er wusste, hatte er noch nie eine Frau angerührt.
„Nein. Dafür ist er von ihr viel zu sehr fasziniert. Er wird Mom nichts tun. Der Einzige der ihm ein Dorn im Auge ist bin ich.“
Schon als die beiden ihre Beziehung begonnen hatten, war Drew dagegen gewesen. Allein der Gedanke daran, dass
dieser Mann vielleicht einmal seine Vaterfigur sein sollte, war einfach nur widerwärtig gewesen.
„Jenny muss sich endlich von ihm lösen“, erklärte Janine.
„Das ist in ihren Augen nicht so einfach“, erklärte Drew. „Nicht nur wegen seiner Art. Sie denkt, sie muss das alles für Sweet P. Und mich tun. Sie will uns beschützen und für uns sorgen.“
Auch wenn ihm ihre Arbeit nicht zusagte, so tat sie dass alles nur, um ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Ein Grund mehr, warum diese Überfälle so wichtig waren. Mit dem Geld wäre sie endlich frei davon.
„Hast du mit ihr
geredet?“
„Nein. Sie weiß nichts davon. Wenn sie fragt sag ihr einfach, ich sei die Treppe heruntergefallen.“
Janine sah ihn skeptisch an.
„Sicher. Das ist natürlich die einfachste Variante.“
Paulinas Husten unterbrach sie erneut. Besorgt standen die beiden auf und warfen einen Blick ins Wohnzimmer.
„Sie hört sich wirklich nicht gut an“, erklärte Janine. „Soll ich mit ihr ins Krankenhaus fahren.“
Er nickte.
„Das ist wohl besser. Ich muss jemanden anrufen. Zieh du sie doch bitte schon mal
an.“
Drew griff zum Handy und wählte Josephs Nummer. Der meldete sich sofort. Allerdings klang es so, als wäre er irgendwo unterwegs. Im Hintergrund war das Geräusch der fahrenden Autos auf dem Highway zu hören.
„Ja? Drew?“
„Hast du Zeit?“
Er brauchte Rennels Hilfe, wenn er Paulina helfen wollte.
„Im Moment nicht. Ich bin gerade nicht in der Stadt. Ich habe noch ein paar Dinge zu regeln.“
Das überraschte den Teenager. Joseph hatte nichts davon erwähnt. War vielleicht etwas
passiert?
„Und das Center?“
„Das läuft auch von alleine. Außerdem können die Hilfskräfte den Laden genausogut schmeißen wie ich.“
Das war auch wieder wahr. Rennel fuhr unbeirrt fort.
„Du hast aber sicher nicht angerufen, um mit mir zu plaudern. Was ist los?“
Ihm konnte man wirklich nichts vormachen.
„Es geht um Sweet P. Es geht ihr nicht gut. Ich glaube nicht, dass sie das ohne Operation noch lange schafft.“
Er machte eine kurze Pause. Irgendwie fiel es ihm schwer, Rennel danach zu fragen, aber es gab keine andere
Möglichkeit.
„Ich weiß, es ist eigentlich noch nicht an der Zeit, aber ich brauche etwas von meinem Geld. Oder du schießt es mir vor. Ich zahle dir jeden Cent zurück.“
Es herrschte einen Moment Stille.
„Aber klar doch. Geh in mein Büro. Im Safe ist Geld. Nimm dir was du brauchst. Ich bin bald zurück Junge!“
Drew lächelte über beide Ohren. Joseph war wirklich ein guter Kerl.
„Danke Joseph! Du bist wirklich der beste.“
„Kein Problem.“
Rennel beendete das Gespräch und lehnte sich an den Wagen, den er sich
ausgeliehen hatte. Drew hatte ihn gerade erwischt, als er eine Pause an der Raststätte gemacht hatte. Langsam schritt er zum Kofferraum, aus dem ein lautes Klopfen zu hören war.
Unterdessen hatten Janine und Drew Paulina angezogen und bereiteten sich auf die Fahrt zum Krankenhaus. Es klopfte an der Tür. Der Junge öffnete und stand direkt seiner Mutter gegenüber. Da sie ihn nach seinem Aufeinandertreffen mit Max noch nicht gesehen hatte, reagierte sie ziemlich erschrocken auf sein Äußeres. Schockiert schlug sie die Hand vor den Mund.
„Oh mein Gott Drew. Was ist denn mit
dir passiert?“
Er winkte ab. Sie umarmte ihn stürmisch. Als sie sich wieder von ihm löste, legte er ihr behutsam eine Hand auf die Schulter.
„Halb so wild Mom. Ich fahre mit Sweet P. Ins Krankenhaus. Ihr geht es gar nicht gut.“
„Ich komme mit“, sagte seine Mutter entschlossen. Ihr Sohn schüttelte den Kopf.
„Das musst du wirklich nicht. Halte du hier die Stellung. Wir kommen zurecht.“
Davon ließ sie sich natürlich nicht abbringen.
„Ich bin eure Mutter. Du kannst mir nicht verbieten, mich um meine Tochter zu
kümmern. Keine Widerrede junger Mann!“
„Okay Ma'am.“
Sie warf noch einmal einen Blick auf seine Wunden, ehe sie ihn am Arm packte und ihn näher an sich heranzog.
„Das war Max oder? Hat er dich so zugerichtet?“
Sie mochte zwar eine Prostituierte sein, aber sie war deswegen noch lange nicht dumm.“
„Wie gesagt Mom. Ist halb so wild. Mach dir keine Sorgen!“
„Dieser Scheißkerl! Wenn ich ihn zu fassen kriege, bringe ich ihn um!“
Er lächelte matt.
„Lass uns fahren. Ihr fahrt schon mal
zum krankenhaus. Ich muss noch etwas besorgen. Ich treffe euch dann dort.“