Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen.
Versuche zu verstehen, zu begreifen, warum ich so fühle.
Ich weiß es nicht, kann es nicht erklären.
War es nur ein Wunsch, war es Zuneigung oder gar Liebe?
Werde ich erklären können, was ich spürte?
Ich stehe am Strand, meinen Blick zum Meer gerichtet.
Ich versuche mit all meinen Sinnen das Meer wahrzunehmen.
Ich sehe in die Ferne, höre die Wellen, die sich sanft mir nähern und sich schließlich am Boden vor mir wieder zurückziehen, sich
auflösen.
Zurück bleibt nur die Nässe, die Feuchtigkeit.
Wir kannten uns länger, aber eigentlich auch nur kurz.
Unsere Vergangenheit verlief sehr unterschiedlich, auch die Gegenwart war nicht auf unserer Seite. Doch wir trafen uns in unseren Wünschen, in einer Welt, erfüllt von Träumen und Fantasie.
In dieser Welt waren wir zusammen.
Unsere Gedanken waren miteinander verbunden. Wir spürten
Gemeinsamkeit, teilten unsere Freude und unsere Sorgen, unsere Erlebnisse und mit der Zeit auch ein Verlangen.
Der Traum von Erotik, sich spüren, sich zu
berühren und sich nah sein zu wollen.
Es waren Träume, tief in uns verborgen. Träume, die wir leben wollten.
Doch ich vergaß die Realität.
Unseren Alltag, unsere wahren Unterschiede.
Ich musste mich dieser Erkenntnis stellen. Sie zulassen. Es war wichtig um nicht etwas geschehen zu lassen, das schlussendlich zum Scheitern geführt hätte.
Und nun stehe ich hier, sehe in die Unendlichkeit und lasse all meine Gedanken zu.
Mein Verstand nickt mir zu und klopft auf meine Schulter.
Doch die Gefühle sehen mich fragend an.
Es sind Gefühle, ja, doch in einer Welt, in meiner persönlichen Welt, wo niemand mich verletzen kann, wo ich sicher bin.
Ich beobachte die Wellen, sie kommen auf mich zu, werden sanfter und verlieren sich am Strand.
Sie stranden.
Und mit ihnen auch meine Gefühle.