Ein wunderschöner Tag, die Sonne blitzte nur so, strahlend blauer Himmel, es war aber nicht besonders warm und wir saßen im Auto.
Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit, in der ich ab und zu ins Handy blickte, um auf den neusten Stand zu sein, was sich so alles in der Welt ereignete, erreichten wir endlich unser Ziel in der Nähe der Belgischen Grenze. Von nun an hatte ich zwar Netz, aber mir wurde ständig angezeigt, dass ich mich im Ausland befand.
Ich sprach vom "Ziel erreichten", nein jetzt hieß es erst mal kilometerlang
durch die Walachei zu wandern, bis wir endlich den auserkorenen Bach erreichten.
Ich schnappte mir als Erstes meinen mitgeschleiften Campingstuhl und versuchte es mir gemütlich zu machen, während mein Mann und unser Kind nach einer geeigneten Stelle suchten.
Endlich fand er sie, dass ich mich mit unseren Picknickkorb (Rucksack) in ihre Richtung aufmachte. Als ich dort eintraf, standen beide im Wasser, jeder hatte sein Pfännchen in der Hand und ihre Schürferei war bereits im vollen Gange.
Ich wollte es mir mit meinem Buch im Stuhl wieder gemütlich machen, doch Pustekuchen.
„Kannst du mir mal den Eimer geben“, wurde mir zugerufen.
Ich stand auf holte einen blauen Eimer, der neben seinem Rucksack stand.
Kaum stand ich am Rand des Baches und wollte ihm den Eimer reichen, blickte er auf und meinte:
„Den doch nicht, den Orangen!“
„Man, dass kannst du doch gleich sagen“, meckerte ich.
„Tschuldigung.“
Nett wie ich war, holte ich ihm den richtigen Eimer, obwohl der für mich die
gleiche Größe besaß und ich den Sinn nicht verstand.
Jedenfalls hatte ich nun einige Minuten Ruhe, in der ich es schaffte etwas zu lesen, bis einer der Beiden wieder meiner Hilfe bedurfte.
So ging es eine Zeitlang, bis ich mir kurzerhand meine Gummistiefel herausholte und mich auch in den Bach stellte.
Mitten im Juli und das Wasser war im wahrsten Sinne eiskalt, als ich die Hände untertauchte.um erst einmal mit einem Eimerchen über dem Boden zu fahren. Mich schauderte es.
Unser Kind war begeistert, als es Glitzerndes entdeckte und begann dort
herumzuhüpfen.
„Hör auf herumzuspringen, ich werde ja klitschnass! Komm her, ich schaue mal“, wurde sie von ihrem Vater belehrt.
Etwas angesäuert, dass er nicht ihre Freude teilte, zeigte sie ihren Fund.
„Könnte etwas sein, leg es in den Grünen Eimer, wir schauen nachher mal genauer“, meinte schließlich mein Mann.
„Das ist aber mein Fund!“
„Ja es ist deiner, den nimmt dir auch keiner“, versuchte ich zu vermitteln.
So standen wir noch eine Weile im Bach, bis ich genug hatte und schließlich eine Picknickdecke auf der angrenzenden Wiese ausbreitete und wir picknickten.
Ich schaute mich ein wenig um, da entdeckte ich weiter oben im Hang eine einsame Kuh, die einfach nur dastand und in die Ferne blickte.
Ich machte die Meinigen auf sie aufmerksam.
„Scheiße, das ist keine Kuh, das ist ein Bulle“, meinte mein Mann.
„Ist doch egal, ob Kuh oder Bulle“, widersprach ich ihm.
„Wir sind auf seiner Weide.“
„Ist jetzt nicht wahr?“
„Doch!“
Ohne hektische Bewegungen packten wir unverzüglich unsere Sachen ein und suchten uns eine andere Stelle.
Gott sei Dank, wir hatten alle unsere Gummistiefel noch an, denn wo wir jetzt hinmarschierten, war die Wiese ziemlich nass und teilweise schwappte das Wasser.
Ich blickte meinen Mann an und meinte zu ihm, „Das Vieh ist doch nicht so blöd, denn es steht oben, weil es keine nasse Treterchen möchte.“
„Ehrlich gesagt, ich möchte dem nicht begegnen, wer weiß.“
Wir fanden eine viel schönere Stelle, sodass die Beiden voll in ihrem Element aufgingen und ich mich ein wenig in meinen Stuhl zurückziehen konnte.
Nach einigen Stunden hatten sie genug, als wir uns auf den Rückweg machten. Inzwischen hatten sich etliche Wolken aufgetürmt und wir froh waren, den schützenden Wagen zu erreichen.
Daheim angekommen wurde weiter gesiebt und die Beiden freuten sich über ihre kleineren Funde.