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Dies hier ist die Geschichte eines Seepferdchens, nicht irgendeines möchte ich sagen, sondern das Seepferdchen Watero. Watero war nicht gerade für seine Abenteuerlust bekannt, wie die meisten Seepferde und so ist es doch verwunderlich das er bald schon drin steckte in einem ziemlich großen Abenteuer für ihn.
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Er hatte eben sein Paddelschwänzchen eingerollt als ihm plötzlich etwas merkwürdig vorkam. War es das ruhige Wasser oder der mangelnde Sog der Strömung; oder beides? Er wusste es nicht direkt, aber er spürte es ehe was geschah. Etwas zog Watero urplötzlich abwärts in die unteren Meeresschichten mit einem Mal. Es war ein kleiner Strudel dessen Uhrsprung er nicht kannte; noch nicht. Als er sich am Meeresboden wiederfand war es klar. Es war ein Abwärtssog gewesen. Er musste ihn übersehen haben. Oder doch nicht? Nein. Er war urplötzlich ganz wo anders.
Unter ihm Sand und über ihm das Schimmern der Meersonne oder dessen Lichtes. Licht aus der Ferne.
Als Watero wieder zu sich fand; es waren inzwischen Stunden vergangen; fand er sich am Rande einer kleinen Stadt wieder, es war wohl eine kleine steinerne Meerstadt oder sonst etwas ähnliches. Er paddelte vorsichtig näher. Nein, es war eine kleine Burg. Watero hatte sie noch nie gesehen und doch war da plötzlich mitten am Meeresgrund eine kleine Ruinenartige Schlosslandschaft, sie schien wie aus Sandstein geschnitzt. ,,Nein sowas“, dachte Watero bei sich. Er war entschlossen sie langsam zu erkunden und begann darauf zu zu paddeln. Seepferdchen rudern für
gewöhnlich gemächlich doch dieses Mal eilte er sich. Zu sehr fand er Interesse an alledem. ,,Ob es da wohl andere Seepferdchen gibt wie mich?“ fragte sich Watero leise etwas mit sich selbst redend. Er merkte es und lachte kurz darauf ein wenig, Grund dieser sonderlichen Art.
Er kam also näher, die kleine Sandstadt war nicht zu groß um sie zu erkunden doch Bevölkerungsleer. ,,Oh, es ist eine verlassene Stadt“, stellte Watero seufzend fest. Er trieb weiter. Ein kleiner Wirbel kam auf und die Erde bebte samt dem Meer etwas. Es war nichts ernstes und nicht zu ungewöhnlich. Von oben
kam ein Fischlein angeschwommen aus dem Licht der Meersonne. ,,Hallo du“, bist du auch hierher gespült worden wie ich. Das Fischlein verstand ihn erst nicht dann aber sagte es kurz: ,,Blub, ich glaube nicht, blub“, ein paar Bläschen stiegen um seine Mundwinkel und er schwamm weiter. Schien ihn nicht verstanden zu haben. Ohh, da kommt ja noch einer - den werde ich auch fragen!“ sagte Watero.
Es war allerdings der selbe Fisch, nur kam er aus einer anderen Richtung geschwommen. ,,Bleib mal kurz, kannst du kurz warten“, rief Watero dem Fischlein zu. Es war wohl glaub eine Sardine. ,,Hee da“, rief Watero. Der
Fisch hielt nicht an. Dann zog er nach Rechts. Watero folgte ihm erst mit den Augen dann mit der Paddelrichtung. Der Fisch machte Boden gut und schwamm flux im Halbbogen plötzlich seitwärts. ,,Ei, ei - er ist einfach zu schnell“.
So ging das zum Leidwesen von Watero ein wenig, komischerweise war der Weg nicht lang den die Sardine zurücklegte, er schwamm immer wieder um ihn herum ahnte aber nicht das Watero von ihm Auskunft suchte wie schien. Da kam er mit einem Mal ganz nahe. Watero schnappte sich seine Flosse und eideidei ging es fluxen Rittes los und davon. ,,Was willst du“ fragte da die Sardine das Seepferdchen. ,,Da hinten ist das Meer
zu Ende und die Welt ist hart zu uns“. Watero ahnte einen Schwindel und glaubte dem Sardinenfisch gar nichts. Doch da, das Wasserstädtchen schon einiges weg von ihnen und hinter sich gelassen machte es plötzlich ein lautes *schweng* und der Fisch hielt sich die Flosse. Das gibt`s doch garnicht. Das Ende des Meeres. Nein. Es war das Ende des Fischglases in dem sie schwammen und sie hatten es nicht gesehen.
Die Sandstadt war nicht unbegründet unbevölkert und plötzlich aufgetaucht wo bislang nichts gewesen. Doch Watero suchte sich alles das zu erklären. Ruhig, seiner Natur entsprechend, ging er alles nochmals durch. Der Strudel, seine
Bewusstlosigkeit, dann der Sandboden und die Stadt im Meer. Das alles war zu phantastisch. Doch es war Realität. Er schwimmt in meinem Fischglas, oder tat es für eine Woche, ohne mehr darüber zu erfahren. Inzwischen bin ich kein Spitzbube mehr und das Seepferdchen tat mir nach einer Woche leid, wie es da so suchend in der Sandstadt nach Antworten suchte. Da habe ich es wieder an eine Flussmündung des nahen Großgewässers ziehen lassen. Es war kein großer Wirbel und für Watero war die Welt erst sehr verwirrend doch plötzlich fand er sich wieder in unbegrenztem Meer und Unbegrenzter Meerwelt wieder. Sein Kollege die Sardine spannte es schnell
und Watero geht es wohl nun auch wieder wie es einem Seepferdchen gehen soll im Meer.
So oder so, die Geschichte fand ein gutes Ende wie ich glaub.
Ihr nicht? Doch schon?
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Text und Coverbild + Illustrierung:
© 2018 Simon Käßheimer
Sonstige Illustrationsbilder:
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