Vorbemerkung
Ein paar Bemerkungen über die Biene, die vielleicht nicht jeder kennt.
Es handelt sich hier nur um einige, wenige Aspekte, die ich mir selbst heraus gepflückt habe.
Gute Unterhaltung!
Copyright: G.v.Tetzeli
Die Biene
Die erste Frage stellt sich natürlich, seit wann es Bienen gibt. Man vermutet, dass die ersten Bienen in der Kreidezeit vor ca. 110 Millionen Jahren herumschwirrten. Das schließen die Wissenschaftler aus Merkmalen von Blütenpflanzen dieser Zeit, die auf Bestäubung schließen lassen. Eigentlich wurden früher die Pflanzen vor allem durch Käfer bestäubt, aber dennoch gilt dieser Zeitpunkt des Erscheinens der Bienen als gesichert.
Für die Biologen: Die Bienen gehören natürlich zu den Insekten, zu den Hautflüglern. Die Unterordnung Taillenwespen erstaunt doch etwas. Wespen? Die sind uns
nicht ganz so sympathisch.
Aber gerade auf diesen Punkt möchte ich eingehen. Wissenschaftler haben 195 Gene von mehr als 180 Wespen- und Bienenarten untersucht. Dabei kam heraus, dass die nächste genetische Verwandte der Bienen die Gruppe der Grabwespen ist. Wissenschaftlich ausgedrückt die der Ammoplanidae.
Egal wie, es gab also einen Urahn und der war Fleischfresser, so wie die meisten, heutigen Wespen. Das gilt für alle 20.000 heute lebenden Bienenarten.
Damals, so wie heute, waren die Urbienen-Grabwespen nicht besonders groß, höchstens einen halben Zentimeter. Deshalb dienten die winzigen Thripsen, Gewittertierchen als Nahrung. Die wurden zu
den Larven geschleppt und dienten dort als Nahrung für die Aufzucht der Larven. Die Gewittertierchen wiederum besuchten Blüten und ernährten sich durch den Pollen.
Nun kommt die Theorie:
Der Beute, also den Gewittertierchen, haftete der Pollen an. So fraßen die Larven der Urwespe die Tierchen samt Pollen. Das damalige Wespennest musste überhaupt vor Pollen nur so benebelt gewesen sein. Die Vermutung liegt nahe, dass die Larven schließlich an dem Pollen ebenfalls Geschmack gefunden haben. Diese „Geschmacksrichtung“ wurde dann im Laufe der Zeit vererbt und schließlich ergab sich eine Nahrungs-Nische. Schließlich musste Pollen nicht „erjagt“ werden. Auch war der
Pollen nicht wehrhaft. Und so kam es, wie die Wissenschaftler behaupten, dass sich mit der Zeit die Urwespen vom Fleischfresser zum Vegetarier umstellten.
Die Wissenschaftler können das sogar beweisen, denn Kreidezeitliche Bernsteinfunde zeigen die frühesten Bienen, die erstaunlich der Körpergröße der Grabwespe gleichen. Waren diese Vorläufer der Bienen erst auf den vegetarischen Geschmack gekommen, blieben sie dabei, bis zum heutigen Tage. Eine Ausnahme gibt es, nämlich die Kuckusbiene. Sie legt ihre Eier in fremde Bienennester und die Larve frisst sich an den fremden Larven und Eiern satt.
So viel zur Vorgeschichte.
Zurzeit gibt es ein Insektensterben in
Deutschland. Natürlich wurde das wieder von der Politik bezweifelt (ist wohl immer so. Auch Abgase schaden nicht, wie Frau Merkel meint, Hauptsache die Geschäfte mit manipulierter Software geht weiter und die „Friends“ erhalten weiterhin geradezu beschämend hohe Bonuszahlungen – anderes Thema).
Jedenfalls bestätigt nun die neueste Untersuchung das Insekten-Sterben. Teilweise handelt es sich bei den Fluginsekten um einen Rückgang von über 75 %. Haben sie schon einmal auf die sauberen Autoscheiben geschaut? Früher waren sie noch mit toten Insekten voll gekleistert (wen es interessiert: Quelle PLoS One).
Und so werden inzwischen Bienenvölker von
Kirschbaumplantagen angemietet, damit die Bestäubung weiter geht. Die Bienenvölker selbst erleben ein Massensterben. Pilzbefall und Empfindlichkeit, nicht zuletzt durch Schadstoffbelastungen sind nur Teilaspekte. Es fehlt inzwischen allgemein an natürlichen Habitaten.
Zum Glück reagieren die Ämter in Deutschland endlich auf die Abgase. In Hamburg ist eine Wegstrecke von unglaublichen 600 Metern für die Diesel-spuckenden Fahrzeuge gesperrt, sofern es sich nicht um Zulieferer, Anwohner,
Müllfahrzeuge, Lieferfahrzeuge,etc. handelt.
Die anderen Diesel-Fahrzeughalter müssen dann einen Umweg von 2,5 zusätzlichen Kilometern in Kauf nehmen, sie dürfen das
auch, wo sie entsprechend mehr Abgase verdampfen.
Dass es Aufpasser gibt, welche die zusätzlich verpestete Luft von diesen 600 Metern fernhalten (wie weiß ich nicht, aber ich bin auch kein kluger Beamter), ist nicht veröffentlicht worden.
Wer als Aufpasser für diese 600 Meter fungieren soll, das steht fest. Es sei Aufgabe der sowieso schon völlig überlasteten Polizei, dass dafür Sorge getragen wird, dass ein Dieselfahrzeug, das nicht zu den umfangreichen Ausnahmen gehört, zu überprüfen ist.
Ich bin stolz darauf, dass endlich in Deutschland etwas gegen die Abgase getan
wird.
Ich bin überzeugt, dass auf diesen 600 Metern sich Insekten zu Hauf ansiedeln und Bienen endlich völlig unbelastet ihrer Bestäubung nachgehen.
Danke Frau Merkel, Danke an Hamburg und die vielen, vielen tausend Bürounterlagen (wie viele Bäume?), die endlich einen Anfang machen, dass Deutschland vielleicht in 50 Jahren (ach, was, ich lasse es offen) und natürlich auch die deutschen Bürger super reine Luft zum Atmen haben.
Kommen wir auf den Schwund von Bienenvölkern zurück.
Es gibt viele Gründe, die insgesamt fatal zusammen wirken.
Insektizide, die in der Landwirtschaft eingebracht werden, landen auf den Pollen und schließlich bei den Bienen selbst. Dass es im Endeffekt uns als Menschen noch viel intensiver trifft, sei eine Anmerkung von mir.
Dann gibt es den sogenannten Cocktaileffekt. Ob Bienen die Gifte aus Wasser, Luft, oder Pollen aufnehmen, mag im Einzelnen vielleicht für unsere Honiglieferanten noch tragbar sein, aber alles zusammen überfordert es die Spezies.
Schließlich lässt eine industriell ausgerichtete Agrarkultur keinen Lebensraum mehr. Selbst der einzelne Rasen eines Einfamilienhaus-Besitzers duldet keinen längeren Grashalm, schon gar nicht irgendwelche wild sprießenden Blüten. Da wird weltmeisterlich,
wie es sich für Deutschland gehört, alles abrasiert, um den englischen Rasen zu erreichen. Auch den riesigen Mährobotern fallen beim rasieren hunderte, tausende von gerade sammelnden Bienen zum Opfer.
Der Stock selbst wird durch die Klimaerwärmung gestresst und macht das Volk anfälliger für Befall.
Und schließlich haben wir uns Hochleistungsbienen gezüchtet, die nicht widerstandsfähig sein sollen, sondern sie sollen möglichst viel Honig produzieren.
Bevor sie sich also vor einer Biene erschrecken und wild um sich schlagen, beobachten sie das fleißige Kerlchen.
Es wird nicht mehr lange dauern und ihr Kind kommt vor lauter Aufregung mit hochrotem
Kopf auf sie zugerannt. „Ich habe eine Biene gesehen“. „Aber Schnuckel, das kann doch gar nicht sein“. „Doch, ich habe ein Selfie gemacht und die App hat gesagt, das Ding sei eine Biene. Sonst wüsste ich es doch gar nicht!“