Fantasy & Horror
Cannibal Island - Teil 4

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"Cannibal Island - Teil 4"
Veröffentlicht am 28. April 2018, 20 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Vita   Geboren bin ich im ersten Nachkriegsjahr im niedersächsischen Hannover. Einesteils beruflich bedingt, andernteils der Liebe wegen, durchquerte ich die Republik. Vom dialektfreien Hannover wanderte ich, unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Hamburg, ins Hessische, ins Äpplewoigetränkte Frankfurter Umland. Nach Schule und Studium arbeitete ich hier einige Jahre in der biochemischen Forschung. Jahren in Franken und im Münchner ...
Cannibal Island - Teil 4

Cannibal Island - Teil 4

Sie waren etwa einen Kopf kleiner als er, hatten krause filzige Haare, waren ziemlich mager und bis auf einen schmalen Fetzen Stoff der gerade den Penis bedeckte und dann um die Hüften geschlungen war nackt. Sie waren wohl im ersten Moment genauso erschrocken wie Paul, schienen aber ziemlich schnell festzustellen, das sie erstens fünf waren und außerdem mit hölzernen Speeren und Steindolchen bewaffnet waren. Sie brüllten sich Mut zu, schwangen drohend ihre Speere, erhoben ihre Dolche, und kreisten Paul langsam ein. 

Er saß in der Falle, wie man nur in einer solchen sitzen konnte. Ihre schwarzen

Augen betrachteten ihn interessiert zentimeterweise von oben bis unten. Paul schienen ihre Blicke immer gieriger zu werden. Er drehte sich, doch sie hatten ihn jetzt ganz umzingelt. Immer dichter rückten sie an ihn heran. 

Paul konnte schon ihren Atem und ihre Schweißausdünstungen riechen. Er ließ den ersten an sich herankommen und schlug ihm eine rechte Gerade direkt auf die Kinnspitze. Der Krieger ging zu Boden, wie von einem Dampfhammer getroffen. Die anderen schauten verblüfft, aber nur ganz kurz. Paul verspürte einen heftigen Hieb gegen seinen Kopf. Dann ging bei ihm das

Licht aus.

Pauls Schädel brummte, als er erwachte. Er wollte sich aufrichten, konnte sich aber nicht bewegen. Seine Hände und seine Füße waren gefesselt. Er lag eingezwängt in einem ziemlich engen und niedrigen Holzkäfig. Mehrere nackte Halbwüchsige, Jungen und Mädchen hatten sich um sein Gefängnis herumgekauert. Sie betrachteten ihn interessiert.


Die Mädchen musterten seinen nackten Körper und kicherten. Sie schnatterten aufgeregt durcheinander und versuchten

Paul mit kleinen Zweigen zu ärgern. Während er vergeblich versuchte seine Blöße zu bedecken, was die Mädchen zu immer neuen Kichereien veranlasste, hatte einer der Burschen seinen Arm durch die Gitterstäbe gesteckt und fing an ihn zu betasten. Seine Finger glitten über Pauls Leib und zwickten in sein Fleisch. Paul schrie auf, als seine Finger zu dreist wurden und versuchte sich zur Seite zu drehen. 

Plötzlich sprangen die Kinder auf und hasteten davon. Ein alter Mann mit einem roten Umhang bekleidet kam gebeugt auf Paul zu. Zwei große kräftige Krieger, bis auf die üblichen Pareu`s

nackt, begleiteten und stützten ihn. Er deutete auf Paul. Einer der Krieger beugte sich herunter, öffnete den Käfig und zerrte ihn heraus. Während der eine seinen Kopf festhielt, umklammerte der andere seine Füße. Jetzt konnte Paul sich überhaupt nicht mehr bewegen. 


Der Alte musterte Paul gründlich und grinste, wobei er seine gelben Zähne bleckte. Dann untersuchte er ihn von Kopf bis Fuß. Seine Hände betasteten Pauls Körper sehr sorgfältig.

Immer wieder kniff er prüfend in sein Fleisch. Das Ergebnis schien ihm zu gefallen. Seine Hände tätschelten Pauls

Bauch und seine Taille und die Fingerspitzen gruben sich schmerzhaft in sein Fleisch. Dann gab er den Kriegern einen Wink und die beiden rollten Paul auf den Bauch. Jetzt wurde dessen Rückseite begutachtet. Hier ließ er sich noch mehr Zeit. Wie in Zeitlupe glitten seine Finger Stück für Stück über Pauls Rücken. Er schien jeden einzelnen Muskel genau zu studieren. Paul spürte förmlich die Gier, mit der der Alte sein Fleisch untersuchte.
Mehrfach schrie Paul auf, während sich die Finger des Alten Finger schmerzhaft festkrallten. Endlich beruhigte er sich wieder. Der Alte deutete erst auf Paul, dann auf den Käfig, stieß ein paar

kehlige Laute hervor, grinste breit und schief und rieb sich dann seinen Bauch. 

Es sah so aus, als ob er sich auf ein Festmahl freute, als Hauptgang „gegrillter Schiffbrüchiger am Spieß“ oder „Barbecue nach Kannibalenart“, mit Paul als der Hauptperson. Wenn ihn nicht in letzter Minute ein Wunder retten würde, indem sich vielleicht die Häuptlingstochter in Paul verlieben würde oder etwas ähnlich plausibles ereignete, wären seine Tage ziemlich gezählt. 

Paul konnte nur hoffen, dass er den Wilden noch nicht fett genug sein würde

und sie ihn ein paar Tage mästen wollten. Dummerweise war er aber recht gut genährt, er brauchte sich nur zu betrachten. Hoffentlich waren die Eingeborenen nicht alle so ausgehungert, wie die fünf, die ihn eingefangen hatten. Na ja momentan stand noch kein Kessel mit brodelndem Wasser auf dem Dorfplatz, kein Feuer loderte, und niemand schien heimlich die Messer zu wetzten. 

Der Käfig stand dummerweise mitten auf dem Dorfplatz, ringsum freie Fläche, keine schützende Deckung. Paul konnte wenn überhaupt nur im Schutz der Nacht Vorbereitungen zur Flucht treffen.

Außerdem waren seine Unterschenkel und seine Hände kunstvoll verschnürt. 

Auf einmal stand eine reizende, bildschöne, junge Frau vor Paul, in ihren Händen eine Tonschale, mit einer weißen Masse gefüllt. Sie schaute ihn aufmerksam an und schien den Anblick seines Körpers zu studieren. Dann lächelte sie. War es nun, dass Paul ihr als Mann gefiel, oder wahrscheinlicher, dass sie mehr an seinem Fleisch, ob gegrillt oder gekocht, interessiert war. Jedenfalls beugte sie sich zu ihm herunter. Ihr langes seidiges, schwarzes Haar fiel über ihren Busen und kitzelte seine Nase. Paul muss sie ganz schön angestarrt haben,

denn sie lächelte wieder. Dann fütterte sie ihn mit der weißen, klebrigen, irgendwie süßlichen Pampe. Das schien das hier gebräuchliche Mastfutter zu sein, denn sie gab keine Ruhe, bis die große Schüssel ratzekahl leer war. 

Vorsichtig streckte sie dann eine Hand nach Paul aus und zwickte ihn in seine linke Seite. Das schien ihr Spaß zu machen, denn sie wiederholte das Spiel noch ein paar Mal, zwickte Paul mal hier, mal da und kicherte dabei. Er hoffte schon, sie wollte mit ihm anbändeln indem sie ihn neckte, begriff dann aber, dass sie wohl eher seinen Speck prüfte und sich auf einen Festbraten freute. Das

wiederholte sich jetzt viermal am Tag, die junge Frau kam immer frühmorgens, während bei den anderen Mahlzeiten eine mürrische Alte kam, die sich anscheinend nicht traute, Paul zu zwicken. 

Und nach paar Tagen kam der Alte im roten Umhang wieder, er schien eine Art Priester zu sein, und untersuchte Paul, wieder sehr gründlich. Er grinste über beide Ohren und es schien ihm intensiver zu sein als letztes Mal. Paul konnte förmlich den Magen des Alten knurren hören. Dann klatschte er ihm zum Abschied die flache Hand auf seinen Bauch. 


Kaum war er verschwunden, kam eine rundliche Frau mittleren Alters und drängte Paul noch eine weitere, die fünfte Schüssel mit Tarobrei auf.
Der Alte hatte wollte Paul also tatsächlich noch kräftiger und schneller mästen, um ihn schon sehr bald fett genug zu haben. Paul versuchte jetzt zwischen den Mahlzeiten zu schlafen um in der Nacht wach genug zu sein, Pläne zu seiner Flucht zu schmieden. 

Die mangelnde Bewegung und der Schlaf sorgten natürlich dafür, dass Paul noch schneller Fett ansetzte. Er musste sehen, schnellstmöglich zu verschwinden, bevor

der Alte ihn noch ohne Vorwarnung schlachten lassen würde. 

Jetzt waren schon wieder ein paar Tage vergangen und Paul hatte seine Fesseln nicht lösen können, geschweige denn, dass ihm eine Idee gekommen wäre. Paul wurde immer lethargischer und teilnahmsloser. Er schlief wieder ein. 

Am frühen Morgen kam diesmal nicht die junge Frau, sondern eine alte, dürre Hexe die von zwei Kriegern begleitet wurde. Die Alte fütterte Paul, dann holten ihn die beiden Krieger aus seinem Käfig und schleiften ihn über den Dorfplatz. Paul blieb fast das Herz stehen, als er mitten

auf dem Platz zwei große Feuer sah. über dem einen Feuer hing ein großer eiserner Kessel in den junge Frauen Wasser schöpften. über dem anderen Feuer bauten zwei Krieger gerade einen Grillspieß auf. 

Andere Frauen sangen und waren offensichtlich damit beschäftigt größere Mengen Gemüse zu putzen, zu zerkleinern und in den Kessel zu werfen. Auf einer Steinplatte lagen mehrere gerupfte Hühner. Drei Krieger hielten ein großes langes Schwein fest, während ein vierter den Dolch zückte um es abzustechen. er ging nicht sehr geschickt vor und das arme Viech quiekte und

grunzte zum Erbarmen. Auf einer anderen Steinplatte lagen mehrere Bananenblätter, die mit diesem weißen Tarobrei gefüllt waren. 
Das schienen die Beilagen zu sein, während das Hauptgericht gerade zum Metzger geschleppt wurde. Vor einem altarähnlichen Stein wurde Paul niedergelegt. 

Dann hoben die beiden Pauls schweren Körper hoch und legten ihn bäuchlings auf den Stein. Mehrere Krieger drängten sich um ihn herum und tuschelten aufgeregt. 
Plötzlich öffnete sich der Ring, der Alte im roten Umhang trat in den Kreis, an

seiner Seite ein großer, massiger Mann mittleren Alters mit gelbem Umhang und ein hochgewachsener schlanker junger Krieger, der außer einer gelben Feder, die er im Haar hatte und einem Pareu wie alle anderen nackt war. Der Alte hatte eine halbierte Kokosnuss in seinen Händen und bot diese nun dem Mann im gelben Umhang dar. Der tippte seinen Zeigefinger hinein, betrachtete Paul noch einmal gründlich und malte dann mit einer roten Paste ein paar Zeichen auf Schenkel und Hinterbacken.

Es sah so aus, als hätte sich der Würdenträger gerade die leckersten Teile von Pauls Körper reserviert. Sollte er

jetzt wie ein Schwein am Spieß gebraten werden, oder würde sein fettes Fleisch in den Suppenkessel wandern. Mittlerweile hatten die Frauen das Wasser zum kochen gebracht, das Gemüse, die Hühner und die zerteilten fetteren Stücke vom Schwein wurden ins kochende Wasser geworfen. Paul lag noch bäuchlings wie erstarrt auf dem Opferstein und hatte sämtliche Hoffnung verloren. Zwei Krieger packten ihn und drehten ihn auf den Rücken. 

Dann trat der Alte ganz allein heran, zog einen blitzenden goldenen Dolch unter seinem Umhang hervor, und während die Krieger Paul festhielten, hob er das

Messer, welches das Sonnenlicht reflektierte und Paul blendete.

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Über den Autor

scrittore
Vita
 
Geboren bin ich im ersten Nachkriegsjahr im niedersächsischen Hannover. Einesteils beruflich bedingt, andernteils der Liebe wegen, durchquerte ich die Republik. Vom dialektfreien Hannover wanderte ich, unterbrochen von einem kurzen Abstecher nach Hamburg, ins Hessische, ins Äpplewoigetränkte Frankfurter Umland. Nach Schule und Studium arbeitete ich hier einige Jahre in der biochemischen Forschung. Jahren in Franken und im Münchner Umland folgten. Mittlerweile bin ich aber in Sachsen heimisch und zwar im östlichsten Teil davon, in Görlitz.
Das ist praktisch, wenn man mit einer Oberlausitzerin verbandelt ist.
 
Als ich meinen ersten Computer bekam (Commodore C64), begann ich Gedichte und Texte niederzuschreiben. Das war in den frühen Achtzigern.
 
Lange Zeit kam nicht viel zu Stande. Das änderte sich erst Mitte bis Ende der Neunziger, als ich in Kontakt mit der Münchener Sektion der ?Sisters in Crime ? kam. Der Ehrgeiz erwachte schlagartig. Lesungen wurden organisiert, zeitweilige Mitarbeit in der SOKO Criminale, erste Veröffentlichung zweier Geschichten in der Ebersberger Zeitung (Heimatblatt des Münchener Merkurs) folgten.
Heute nehme ich sporadisch, wenn das Thema passt, an Wettbewerben teil, habe ab und an Beiträge in Literaturzeitschriften, widme mich ansonsten meiner Homepage, auf der eine Reihe meiner Texte stehen.
 
Sommerliebe, mein erster kurzer Roman, erschien 2010 bei BOD als Taschenbuch und EBook. Unser italienischer Sommer, der Nachfolger, ist als EBook bei amazon & co, sowie als TB bei amazon, erhältlich.
Dazu gibt?s bei den bekannten EBook Dealern auch noch einige Kurzgeschichten zu lesen.
Zuletzt Mitarbeit an einigen Anthologien.

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scrittore Es sah so aus, als hätte sich der Würdenträger gerade die leckersten Teile von Pauls Körper reserviert. Sollte er jetzt wie ein Schwein am Spieß gebraten werden, oder würde sein fettes Fleisch in den Suppenkessel wandern. Mittlerweile hatten die Frauen das Wasser zum kochen gebracht, das Gemüse, die Hühner und die zerteilten fetteren Stücke vom Schwein wurden ins kochende Wasser geworfen. Paul lag noch bäuchlings wie erstarrt auf dem Opferstein und hatte sämtliche Hoffnung verloren. Zwei Krieger packten ihn und drehten ihn auf den Rücken.

Dann trat der Alte ganz allein heran, zog einen blitzenden goldenen Dolch unter seinem Umhang hervor, und während die Krieger Paul festhielten, hob er das Messer, welches das Sonnenlicht reflektierte und Paul blendete.
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