Humor & Satire
Schaschlik - Zungenstolpergeschichte

Schaschlik

Diese Story ist eine Vorlesegeschichte.

Also ...

solltest du, lieber Leser, allein sein,

so ließ sie bitte trotzdem laut vor.

Für dich ...

weil sie so besser wirkt.

Die Sache mit dem schmackhaften Schaschlikspeckspieß

Herr Specht bemerkte einen Schaschlikspieß. Schaurig schön schimmerte er in der Sonne. Nicht der Specht, eher der Speck. Schaschlikspeck genießbarster Sorte. Magisch angezogen flatterte Herr Specht heran und spießte den Schaschlikspieß majestätisch mit seinem Schnabel auf und buxierte ihn, also den Schaschlikspeckspieß, im Schaukelflug nicht gerade elegant, aber sehr gekonnt, zu seinem Spechtunterschlupf. Das Spechtdurchschlupfeingangslöchlein war allerdings so klein, dass der schlaue Specht, als er so torkelnd herangeflogen kam, schnell absehen konnte, dass sich der schmackhafte

Schaschlikspeckspieß wohl kaum durch den schmalen Spechtdurchschlupfeingangsschacht schieben ließe. Um Zeit zu gewinnen, schwebte er ein paar kleine Schleifen um seinen Spechtnestbaum herum.

Dabei – oh wie schade – hing da doch ein Stock schikanös quer, den der Herr Specht vor lauter Gefühlsüberschwang schlecht eingeschätzt hatte. Der Schaschlikspeckspieß schrammte am Stock. Der schmackhafte Spieß schuckelte aus dem Schnabel des Herrn Specht und schaukelte Richtung Boden. Von dem Geräusch geweckt, zwinkerte die Schleiereule mit ihrem linken Augenlid. Schaschlikaromen schwirrten in ihre feine Schnuppernase. Und schon setzte die

Schleiereule, selbst wenn gerade für sie Schlafenszeit war, zum Steilflug an. Halb schläfrig, halb vom Jagdtrieb angespornt, schwebte sie blitzschnell dem schmackhaft aromatischen Schaschlikspeckspieß entgegen. Durch ihre Schläfrigkeit verpasste sie den Spieß allerding um eine minimalistische Haaresbreite und sauste durchs Leere. Der Fuchs allerdings, vom Glücksstern bestrahlt, erhaschte den Spieß noch halb in der Luft und verschwand sehr schnell in seinem Bau.