Dies ist eine Leseprobe aus dem gleichnamigen Roman.
Kapitel 1
Unter einer stattlichen Kiefer, deren Stamm er während der Mittagspause als Rückenlehne nutzte, hob ein Mann aufmerksam den Kopf. Mittelgroß, zwischen dreißig und vierzig Jahren alt, muskulös, mit gepflegtem Dreitagebart, verriet sein Mund Entschlossenheit, aber auch sanfte Freundlichkeit. Diese Züge spiegelten sich auch in den klaren, dunkelgrünen Augen wider. Es waren die
Augen eines Mannes, der sich viel im Freien aufhielt und es gewohnt war, von Horizont zu Horizont zu blicken. Ein großer französischer Schäferhund mit langem schwarzem Zottelhaar lag im Schatten neben ihm und rührte sich nicht. Schläfrig drehte er den Kopf und seufzte leise. »Alles gut, bleib liegen!« Mark Lissoni, Wanderreitführer und Westernreiter schob seinen breiten Hut zurück, erhob sich und ging mit ruhigen Schritten über die Lichtung im Wald, die er für ihre Rast gewählt hatte. In der Wiese ringsum verstreut, lagen Sättel, Stiefel und Ausrüstungsgegenstände. Dazwischen standen sieben Pferde, zwei davon
Ponys, und grasten friedlich. Keines der Tiere trug ein Halfter, ausgenommen eine braune Stute. Der Mann umrundete die Gruppe der Pferde, nickte den Mädchen zu, die es sich im Schatten des Waldrandes bequem gemacht hatten und auf Sättel oder Decken saßen und plauderten, und blickte suchend den Weg entlang, den sie gekommen waren. Er griff in das Halfter der Stute. Sie war unruhig. Beinahe nervös. Ihre Ohren drehten nach allen Seiten und die Muskeln an ihren Flanken zuckten. Fahrig stieg sie einige Schritte rückwärts, die Nüstern gebläht und sog tief die Luft ein. Witterte und suchte nach Anzeichen von Gefahr, während ihr
Schweif die Luft peitschte, bereit zur Flucht. Davonzustürmen wie der Wind, sowie sich dies als letzter Ausweg anbot. Allein die Ruhe des Mannes bot ihr noch Halt. Seine Anwesenheit als Puffer zwischen Bedrängnis und Flucht. Sachte streichelte er sie am Hals und sprach ruhig auf sie ein. Nahm ihr die Furcht und vermittelte Belanglosigkeit. Die anderen Pferde hatten schon eine ganze Weile ihre Ohren tanzen lassen und immer wieder nach Osten gespäht. In den Wald. Nun hoben sie einträchtig die Köpfe. Fröhlich und unbeschwert lachend, laufend und springend kam eine kleine Gruppe von Kindern zwischen den
Bäumen hervorgetobt, ihre Eltern in gelassenem Abstand im Schlepptau, und verstummten, als sie die Pferde sahen. Schüchtern, mit großen Augen, die Blicke gebannt auf die Herde gerichtet, kamen sie näher. Nur zurückgehalten von gezischten Anweisungen ihrer Eltern und einem ungewissen Respekt gegenüber den Tieren, die frei und ungebunden auf der Wiese mitten im Wald standen. »Schaut, toll, Pferde. Und da, zwei Ponys!« »Dürfen wir sie streicheln?« »Beißen die denn?« »Laufen die nicht davon?« »Hallo Pferde!« »Nicht so nah
dran.« Langsam kamen die Kinder näher. Staunend. Neugierig wie scheue Fohlen. Bereit die Welt um sie herum kennenzulernen und doch achtsam vor den Gefahren, die da draußen lauerten. Noch nie hatten sie Pferde in so unmittelbarer Nähe gesehen. Vor allem die Ponys faszinierten sie. Das eine sehr schlank und kohlrabenschwarz glänzend. Das andere mit schneeweißem Fell, dicht und flockig wie die Plüschpferde in ihren Puppenstuben, und für eine Weile war nur das Summen und Zirpen des Sommers über der Lichtung zu hören, die sich die Reitergruppe für ihre Pause gesucht hatte. Die Luft war klar und rein und
roch nach warmen Harz und den hohen, alten Kiefern, die sie umgaben. Lächelnd stand der Mann neben der braunen Stute, die nur noch mit halber Aufmerksamkeit die Ankömmlinge beobachtete und an ein paar Grasbüscheln zupfte, achtete auf jede Bewegung der Herde und wartete, bis die Kinder nahe genug heran gekommen waren. Zielstrebig steuerten sie auf die Ponys zu. Die einen streckten ihnen mutig ihre Hände entgegen, bereit sofort zurückzuweichen, während die anderen drei Schritte davor, unsicher abwarteten. »Bitte die Ponys nicht streicheln. Sie fressen gerade und wollen nicht gestört werden«, erklärte er in gelassenem
Tonfall und wandte sich an die Eltern. »Sie sind friedlich. Aber es könnte sein, dass eines der Tiere nach einer Pferdebremse schnappt oder schlägt und dabei unabsichtlich ein Kind verletzt.« »Laufen sie denn nicht weg? Ich meine natürlich laufen sie nicht weg!«, wandte sich eine Frau an den Mann. Sie schüttelte den Kopf. Die halblangen Haare, die sie offen trug, nur hinter den Ohren zurückgeklemmt, fielen ihr ins Gesicht, wurden aber sofort energisch an ihren Platz zurückverbannt. Der Rest der Gruppe sammelte sich im Halbkreis um sie. Die Frau hob den Arm und zeigte in die Runde. Eine Geste, die sowohl Pferde, die Mädchen, den Mann, als auch
den Wald ringsum einschloss. »Die Pferde sind darauf trainiert«, antwortete Mark und sah ihr in die Augen, die schräg geschnitten waren, und in denen sich das helle Braun der umstehenden Kiefern spiegelte. »Die Kinder dürfen die Stute streicheln, wenn sie wollen.« Ein kleines rothaariges Mädchen hüpfte vor Aufregung, während sie an der Jacke eines älteren Mannes zog. Der lächelte verständnisvoll. »Na ja, wenn Sie meinen.« Er wandte den Kopf in Richtung der Kinder und dann der Stute, die ihn aufmerksam betrachtete. Sie hob und senkte schnaubend den Kopf, als würde sie zustimmend
nicken. Sofort fassten behutsame Kinderhände in das sonnenwarme Fell der Stute, kraulten ihren schlanken Hals und die Schulter und das Pferd drehte neugierig den Kopf in ihre Richtung. Sah nach den kitzelnden Menschenhänden, was diese sogleich einige Schritte zurückweichen ließ, um mit der Bestimmtheit der Unbefangenheit wieder nachzurücken und erneut dem großen Tier ins Fell zu fassen. Sie streichelten sachte, kraulten und berührten vertrauensvoll das Tier. Jeder auf seine Weise, mit offenen Mündern und riesigen Augen. Das kleine rothaarige Mädchen stellte sich ganz nahe an die Stute heran und
streichelte es am Kopf, was ihr ein entrücktes Schnauben in ihr verdutztes Gesicht einbrachte. Einen langen Moment kämpften verhaltene Angst, Abscheu, aber auch Entzücken in ihrer Miene, bis schließlich eine zufriedene Gelassenheit die Oberhand gewann. Sie strahlte mit breitem Grinsen in Richtung des älteren Mannes. Eine Frau mittleren Alters in erdfarbener Kleidung und dunkler Sonnenbrille trat näher und ließ ihre Hand über Kinderköpfe hinweg durch das Fell des Pferdes wandern. »Sie fühlt sich so weich an«, sagte sie und genoss es, sichtlich erstaunt, die Wärme der Sonne im Fell des Pferdes zu
spüren und das lebhafte Zucken der Haut zu fühlen, mit dem die Stute auf das Kitzeln der Finger reagierte. Ein Zug Wildenten flog schnatternd über die Lichtung, unbeachtet von der Gruppe der Wanderer. Ihre Rufe hallten noch nach, als sie längst nicht mehr zu sehen waren. »Wie alt ist sie denn?« »Was ist sie für ein Pferd. Ich meine welche Rasse?« »Ist sie schnell?« »Kommt sie, wenn du sie rufst?« Die Fragen der Kinder schwirrten durch die Luft und ließen Mark kaum Zeit für Antworten. »Sie ist vier Jahre, eine Araber-Isländer
Mischung und kommt meistens wenn ich sie rufe. Aber nicht immer.« Er zuckte mit den Schultern. »Wir arbeiten daran und es wird besser.« »Wie heißt sie?«, fragte ein blondes Mädchen mit großen haselnussbraunen Augen die aus ihrem schmalen Gesicht heraus zu leuchten schienen. Sie war etwa zehn oder elf Jahre alt und drehte Mark den Kopf entgegen, ohne die Hand von dem Pferd zu lassen. »Samantha«, erwiderte er und das Mädchen wandte sich wieder um und flüsterte: »Hallo Samantha. Schönes Pferd!« »Wir müssen dann weiter!«, wandte sich Mark an die Kinder. »Es wird allmählich
Zeit für uns.« Die Pferde wurden allmählich unruhig. Sie waren satt gefressen und schlugen immer öfter nach Mücken und Pferdebremsen, die sie längst gefunden hatten und zunehmend lästiger wurden. »Kommt Mädchen, es geht los, wir brechen auf«, rief er seinen Begleiterinnen zu, die offensichtlich nur auf sein Zeichen gewartet hatten. Sie sprangen auf die Beine, holten Zaumzeug und Zügel und legten sie ihren Pferden mit geübten Griffen an. Mark schnallte Samantha die Zügel ein und drückte sie dem rothaarigen Mädchen, das noch immer vor dem Pferd stand, in die Hand. »Halt mal bitte!«
Sie sah ihn verdutzt an, mit großen, grün-braunen Augen, die ungläubig blinzelten, während er die Satteldecke und seinen schweren Westernsattel holte und beides behutsam auf den Rücken der Stute legte. »Okay, danke!« Mark Lissoni sah das Mädchen an und nickte ihm freundlich zu. Dann nahm er ihr vorsichtig die Zügel aus der Hand und führte die Stute zu den anderen Pferden. Aufmerksam beobachteten ihn Kinder und Erwachsene. Mit wenigen Handgriffen überprüfte er Sattelgurte und Ausrüstung der Mädchen und half Sonja und Sabine Benning mit
ihren Westernsätteln, die leichter als sein eigener waren, aber doch an die fünfzehn Kilo wogen. Sarah und Nicole, Marks Töchter, schwangen sich auf ihre Ponys, während Diana Haffner und Claudia Riess abwarteten und die Lichtung absuchten nach Dingen, die liegen geblieben oder vergessen waren. Sarah schnalzte auffordernd mit der Zunge und rief dem Hund zu: »Arco, komm los, es geht weiter.« Behäbig erhob sich der große Schäferhund aus dem Gras, streckte sich gemächlich und machte sich auf, die Wanderer, die er bis jetzt großzügig ignoriert hatte, zu begrüßen.
»Was ist das denn?«, entsetzte sich eine Frau und streckte dem Hund, den sie bis dahin nicht wahr genommen hatte, abwehrend die Hand entgegen. »Arco, steh!«, rief Mark und der große Schäferhund erstarrte zur Statue, aufmerksam den Kopf erhoben. Verschwunden war der träge Ausdruck in seinen Augen und seinem Auftreten. Gebannt blickten nun alle zu dem schwarzen Hund, der mit seinen sechzig Kilo und dem Stockmaß von knapp achtzig Zentimetern beeindruckend aussah. Sein zottiges Fell glänzte matt in der Sonne. Er war nur unwesentlich kleiner, als das schwarze Pony.
»Es ist in Ordnung«, sagte Mark und wandte sich an die Frau. »Er wird ihnen nicht zu nahe kommen.« Er stieg in den Sattel und lenkte sein Pferd zu dem Hund. Mit einem Handzeichen forderte er ihn auf, neben ihm zu gehen, um sie nicht erneut zu erschrecken. Die Pferde setzten sich in Bewegung. Claudia voran, dann die Ponys mit Sarah und Nicole. Sabine und Sonja hinterher, gefolgt von Diana. Den Abschluss bildete Mark mit dem großen Schäferhund. Sie gingen in einem großzügigen Bogen an der Wandergruppe vorbei und blieben am Waldrand stehen.
Mark warf noch einen prüfenden Blick über die Lichtung. Die Mädchen winkten zum Abschied, trabten los und die Kinder lachten fröhlich und liefen ihnen hinterher. Sie ließen die Pferde eine Weile laufen, um der Hitze des Tages, die sich über die Lichtung gelegt hatte und deren Quälgeister zu entfliehen. Die Luft im Wald war angenehmer und sie genossen den Wind der ihnen kühlend in die Gesichter fuhr und die Haare zauste. Nur wenige Kilometer weiter wand sich in sanften Kurven ein schmaler Wasserlauf durch den Wald und kreuzte ihren Weg. Hier tränkten sie die Tiere. Der Hund lief freudig bellend den Bach
entlang und planschte übermütig im kalten Nass. Die Mädchen unterhielten sich ausgelassen und lachten heiter. Hoch oben in den Bäumen zeterte ein Eichelhäher laut und schimpfte von seinem sicheren Platz auf die Eindringlinge herab. Die Pferde schnaubten zufrieden, steckten nach dem Trinken die Nasen ins Wasser und bliesen laut prustend Luftblasen in den Bach. Das weiße Pony ging zwei Schritte nach vor, in die Mitte des Baches und scharrte mit dem rechten Vorderhuf, dass es hoch aufspritzte. »Vorsicht Sarah, nimm Cindy zurück. Sie will sich hinlegen.« Sarah hob sofort die Zügel an, lehnte sich nach vor und das
weiße Pony stieg gehorsam zurück. Sie wendete ihr Pony und nickte Mark zu. »Danke, aber ich hab es eben bemerkt.« Cindy hatte sie schon einmal überrascht, als sie einen Fluss überqueren wollten und das Pony neugierig im Kies scharrte und sich dann blitzschnell umfallen ließ, um sich genüsslich im Wasser zu wälzen. Sarah konnte gerade noch rechtzeitig ihr Bein unter dem Pferd herausziehen, musste dann aber den Großteil des Weges nach Hause laufen. Die völlig durchnässte Pferdedecke unter dem Sattel hätte den Rücken des Ponys wundgescheuert. Die Reiter nutzten die Pause, um aus ihren Wasserflaschen zu trinken und die
Beine durchzustrecken. Dann ging es im Galopp eine weite Strecke mit leichtem Anstieg einen Hügel bergan. Immer höher führte sie der Weg den Berg hinauf. Für eine Weile war nur das trommelnde Stakkato der Hufe auf trockenen Boden und das schwere Schnaufen und Schnauben der Pferde zu hören. Oben angekommen öffnete sich der Wald und vor ihnen breitete sich mit überwältigender Aussicht das weitläufige Land aus, das rechter Hand nach Westen zu in steilen Hängen abfiel. Sie parierten die Tiere zum Schritt und ließen die Augen über die schier unendlich scheinenden Hügel, Wiesen und Wälder die zu ihren Füßen lagen, schweifen.
Vereinzelt waren weit unten zierliche Häuser und Gehöfte zu sehen. Auf grauen, bleistiftdünnen Strichen die sich in Schlangenlinien dahinzogen, bewegten sich im Schneckentempo winzige Fahrzeuge dahin. Für Kinderhände gebasteltes Spielzeug einer fernen Spielzeugwelt. Irgendwo im Südwesten über einem Wäldchen, beinahe auf gleicher Höhe mit ihnen, schwebte majestätisch ein großer Raubvogel in der Luft und zog seine Kreise. Schwerelos. Als ob er schon seit Urzeiten hier seine Flugmuster in den blaugrauen Himmel zeichnen würde. Leise war sein Ruf zu
hören. Dann verschwand er hinter den Bäumen vor ihnen und kam wieder, verschwand er und kam wieder. Nur ein schmaler Fleck vor der Sonne. Der Mann schob mit einer unbewussten Bewegung seinen Hut in den Nacken. »Großartig!« Mehr zu sich selbst sagte er das, als zu dem Mädchen das sich an seine rechte Seite gesellt hatte. »Ich liebe diese Strecke. Wenn wir hier herauf galoppieren und dann aus dem Wald kommen, habe ich das Gefühl, ich könnte fliegen.« Diana lächelte. Sie wollte noch etwas sagen, aber bevor sie die richtigen Worte fand, war der Zauber des Augenblicks vorbei. So ritt sie wortlos neben Mark
und sah ihn verstohlen von der Seite an. Mark drehte sich zu ihr um. »Dann wollen wir sie fliegen lassen«, sagte er mit breitem Grinsen und zwinkerte fröhlich. Diana feixte zurück und trieb ihr Pferd an den anderen vorbei. »Okay, lassen wir sie laufen«, rief sie ihnen zu und sie galoppierten die nächsten drei Kilometer den Weg entlang, der von einer niedrigen Hecke abgegrenzt war. Danach ging es in engen Kurven bergab. Die Reiter stiegen von ihren Pferden und gingen daneben her. In der Folge wechselten sich lange Passagen in Trab und Schritt mit Galoppstrecken ab, bis die Gruppe müde und zufrieden beim Anbruch der Dämmerung
heimkehrte. Das Blaugrau des Himmels das sie den ganzen Tag begleitet hatte, verwandelte sich allmählich in ein sanft glühendes Abendrot. Am Horizont sammelten sich erste Wolkenschleier und malten bizarre Muster über die Hügel. Die Mädchen rutschten von ihren Pferden, banden sie im Hof fest und unterhielten sich leise. Sie warfen sich ab und an ein paar Worte zu und lachten gedämpft. Ermattet von dem langen Tag, aber glücklich. Draußen fuhr ein Wagen vor und gleich darauf ein zweiter. Sabine und Sonja hoben den Kopf und sahen erst sich und dann Mark an. Er nickte ihnen zu, mit einem kleinen
Lächeln der den Ärger überspielen sollte, der an seinen Mundwinkeln zupfte. Wieder einmal zu früh, dachte er. Sie hat uns vorbeireiten gesehen und ist viel zu früh losgefahren. »Na los«, rief er den Mädchen zu. »Ihr putzt eure Pferde, den Rest übernehme ich.« Mark drehte sich zu der hochgewachsenen Frau um, die durch das Tor kam. Sie war schlank bis zur Magerkeit, mit dunkelbraunen Haaren die sie halblang trug. Ihre tief eingegrabenen Falten verrieten viel Kummer und Leid, das sie in ihrem Leben gesehen haben musste. Sie war wie immer ungeschminkt und trug ein leichtes, etwas zu weites Oberteil und enganliegende Jeans. »Du
bist zu früh, Denise.« sagte er. »Wir müssen noch die Pferde versorgen.« »Ja ich weiß, aber ich habe euch reiten gesehen und dachte, es wird Zeit. Könntest du ihnen nicht das Putzen abnehmen, Mark.« »Das haben wir eben geklärt. Ein paar Minuten wirst du wohl warten müssen. Sie sind gleich fertig.« Die Frau schnaubte ungeduldig, verkniff sich aber weitere Worte. Sie wusste, dass er sich dadurch nicht erweichen lassen würde. Nachdem auch Diana und Claudia abgeholt waren, setzten sich Mark und seine Kinder zum Abendessen. Rosanna, seine Frau, war noch unterwegs. Sie
würde irgendwann später kommen. Sie wussten nicht wann. Aber Sarah und Nicole waren daran gewöhnt, dass ihre Mutter manchmal erst spät abends nach Hause kam. Sie sagte nie, wo sie gewesen war und niemand fragte mehr danach. Die drei unterhielten sich gut während des Essens, besprachen den Tag, lachten über kleine Anekdoten und erledigten gemeinsam den Abwasch. Danach schickte Mark die Mädchen ins Badezimmer, zum Duschen und Zähne putzen. Sie durften noch eine Weile im Bett lesen und er versprach ihnen später vorbeizukommen, um ihnen eine gute Nacht zu
wünschen. Als die Mädchen in ihren Zimmern waren, ging Mark in den Hof und streckte sich. Im Vorbeigehen nahm er einen Strick mit, den Sonja vergessen hatte, und hängte ihn an seinen Platz. Dann schlug er den Weg hinter das Haus ein, winkte seinem Hund und die beiden setzten sich ins Gras. Über ihm, im Laub der alten Apfelbäume, die wie Schulter an Schulter standen, spielte eine flüchtige Brise, die aus dem Süden kam. Die Luft war erfüllt vom Zirpen zahlloser Grillen, die im Gras um die Gunst der Weibchen buhlten. Die Pferde standen auf der Weide und rupften friedlich an den
Halmen. Nur ihr zufriedenes Schnauben war zu hören. Und hin und wieder ein Huf, der stampfend nach lästigen Insekten schlug. Fledermäuse segelten hoch über dem Garten und jagten im nächtlichen Tanz. Irgendwo drüben am Waldrand, wo der kleine Bach unter der Brücke im Wald verschwand, rief eine Eule ihren schaurigen Ruf. Das heisere Bellen eines Fuchses antwortete ihr. Der Schäferhund hob wachsam den Kopf und Mark legte ihm beruhigend die Hand auf den Rücken. Am Himmel schlossen sich die letzten Wolkenfenster und die Finsternis saugte die Schatten, die hinter den Bäumen kauerten, in sich auf. Völlige Dunkelheit senkte sich über die
Hügel. Dieser Reitstall ist mein Leben, ist mein Traum, dachte Mark und atmete tief den Duft dieser Nacht ein. Es roch nach Pferd und warmen Gras und nach dem nahen Sommer. Ich möchte ihn nicht missen. Nicht im beständigen, kühlen Märzregen, nicht in der stickigen Schwüle Mitte August, nicht im grauen Novembermorast und schon gar nicht in so einer Nacht. * Kein Wind bewegte die Blätter der Bäume, die regenfrisch vom morgendlichen Tau in der Sonne
glänzten. Die Luft war kühl und aus den nassen Wiesen stieg feiner Nebel auf, wie kleine Gespensterkinder, die sich im ersten Licht des Tages erhoben, sich heimlich davonzustehlen. Die Welt schien bewegungslos in der Stille des frühen Tages zu verharren, zwischen Sonnenaufgang und dem Zeitpunkt wenn sie die letzten Tautropfen aufgesogen hatte. Vereinzelt zwitscherten Vögel, die in den halbhohen Sträuchern am Wegesrand hockten. Aus dem Schatten des Waldes trat ein Pferd auf den geschotterten Weg, der in das nahe Dorf führte. Mit feinen Bewegungen der Zügel die in einer
scharfen Kandare endeten, dirigierte die Reiterin, eine sehr schlanke Frau mittleren Alters, die ihre dunkelblonden Haare zu einem kurzen Pferdeschwanz gebunden hatte, das Tier. Ihre Hände waren klein, die Finger langgliedrig und zart. Sie trug eine schwarze Reitkappe die ihrem schmalen Gesicht ein beinahe ernstes Aussehen gab. Das dunkelbraune Wildlederblouson und die beige Reithose wirkten wie modisch abgestimmt auf das Pferd, das sie ritt. Sie waren den drei Kilometer langen Weg durch den Wald im langsamen Galopp gelaufen und Jennifer Aigner hatte Madonna, ihre mittelgroße Warmblutstute, erst kurz vor dem Waldrand zum Schritt pariert. Ihre Augen
leuchteten glücklich. Das erste Mal seit Monaten, überlegte sie, dass mir ein Ausritt richtig Spaß macht. Entspannt gab sie ihrem Pferd die Zügel nach, die sofort den Hals streckte und die Ohren seitlich legte. Jennifer lächelte. Irgendwo weit weg war ein Geräusch, wie von einer Motorsäge zu hören. Das rasselnde Brummen flackerte auf und flaute wieder ab. Beinahe unwirklich im friedlichen Kokon dieses Morgens. Der Sattel knarrte leise, als die Reiterin ihr Gewicht verlagerte um noch einmal zum Wald zurückzuschauen. Das Pferd schnaubte zufrieden und schüttelte den Kopf. Zaumzeugklirrend. Jennifer Aigner seufzte.
»Braves Mädchen«, flüsterte sie und strich Madonna mit der Hand den Hals entlang. »Bis zur Hauptstraße gehen wir im Schritt und den Weg die große Wiese entlang, lassen wir es laufen.« Tief über den Lenker gebeugt, raste ein Motorradfahrer auf seiner schweren Enduro dahin. Das Knattern der Maschine zerriss die Stille des Waldes rings um ihn und hallte in seinem Helm nach. Der Weg war schmal, trocken und leicht zu befahren. Hin und wieder peitschte ein überstehender Ast seine Arme, die Kratzer am Leder kaum zu spüren, blaue Flecken vielleicht, aber die
erst am Abend. Dafür gab es keine hinterhältigen Wurzeln die quer über den Weg gezogen waren oder gröbere Löcher, die seine Aufmerksamkeit forderten. Sein Blick war nach vorne gerichtet, fokussiert auf den Waldweg und ein paar Handbreit links und rechts von ihm. Er war noch nie hier entlang gekommen und kannte den Weg nicht, deswegen konnte ein bisschen Wachsamkeit nicht schaden. Aber zu dieser frühen Stunde war die Gefahr auf Spaziergänger zu treffen, ohnehin gering. Alle anderen Lebewesen flohen lange bevor er sie zu Gesicht bekam. Der Fahrer wusste nicht mehr wo er sich befand, doch das spielte keine Rolle.
Irgendwo würde er die Hauptstraße wieder finden. Vermutlich war er an einer der vielen Weggabelungen falsch abgebogen oder hatte eine Abzweigung verpasst. Darüber machte er sich keine Gedanken. Das Fahren allein machte an diesem Morgen viel zu sehr Spaß. Das dröhnende Vibrieren der neunzig Pferde, die geballte Ladung Kraft unter ihm und der bockende Lenker, den es zu bändigen galt. Nicht genug, dass die letzte Woche anstrengend war, am Freitag hatte sein Chef auch noch Ärger gemacht. Doch heute war Sonntag. Der Job weit weg. Zeit auszuspannen. Zeit die Maschine laufen zu lassen. Mit weit überhöhter Geschwindigkeit
jagte er in die nächste Kurve, die unvermittelt enger und schmaler wurde. Hier ragten auch armdicke Baumwurzeln in die Spur und forderten seine volle Aufmerksamkeit. Die niedrig stehende Sonne strahlte zwischen den spärlicher werdenden Bäumen in den Weg und schnitt die Konturen der Hindernisse messerscharf nach. Er stemmte sich in die Fußrasten, bremste, fing die gröbsten Stöße ab und schrie in den Morgen, als die Maschine knapp an den Bäumen vorbeischrammte. Licht und Schatten explodierten auf seiner Brille und er drehte am Gasgriff, um aus der Kurve zu ziehen. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet, in die Sonne vor ihm, in der
eine weite Wiese und offenes Land lockten. Ermutigt vom glücklichen Ausgang des tollkühnen Ritts, schaltete er einen Gang hoch und trieb die Drehzahl in dröhnende Höhen, seinem Schicksal entgegen. Ein Schranken, von Sonne, Wind und Regen farblos gebleicht versperrte den Weg. Um achtlose Autofahrer und vorwitzige Biker abzuhalten, in den Wald einzufahren, stellte sich quer und dem Unbelehrbaren entgegen. Zu spät für den Enduroreiter, um zu reagieren, zu spät, um rechtzeitig stehen zu bleiben. Entsetzt riss der junge Mann die Augen auf und suchte nach einem Ausweg, einer Möglichkeit im letzten Moment
auszuweichen. Davonzukommen. Er bremste scharf. Sein Körper schüttete Adrenalin pur aus. Der Puls raste. Die Augen rasterten verzweifelt den Anblick vor ihm. Aber da waren nur Bäume links und rechts des Weges. Kein Tor. Kein Abstand. Kein Platz der breit genug wäre, sich an dem Hindernis vorbei zu stehlen. Plötzlich schien ihm, als hätte die Zeit selbst die Bremse gezogen. Der Holzschranken vor ihm kam unendlich langsam näher und näher. Beinahe konnte er danach greifen, ihn vielleicht zur Seite schieben. Das Herz setzte für einen langen Schlag
aus, sein Blut dröhnte so laut in den Ohren, dass es den Motorenlärm übertönte. Mit einem in die Länge gezogenen Krachen, das ihn noch lange bis in seine Träume verfolgen sollte, bohrte sich das Motorrad in das querliegende Hindernis, das laut berstend brach, hob das Heck hoch und überschlug sich. Nahm seinen Fahrer mit auf die Reise und landete laut aufheulend im kreischenden Funkenregen auf einem Felsen neben dem Weg. Er ruderte wild mit den Armen, in der Luft nach Halt suchend und schlug schließlich nach einem Flug, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam, in der Wiese dahinter auf, überschlug sich mehrmals und rutschte
auf dem nassen Gras weiter. Während der Biker sich auf die Knie erhob und orientierungslos um sich sah, fing das Motorrad, dessen Benzintank am Felsen aufgerissen wurde, Feuer und eine Stichflamme verursacht durch Benzin und Morgennässe, schoss in einem gewaltigen Mix aus Feuer, Dampf und Rauch mit ohrenbetäubenden Krach in den Himmel. Jennifer hörte nicht das Motorrad, das hundert Meter weiter fast zeitgleich aus einem anderen Waldweg gekommen war. Sie hatte es für eine Motorsäge gehalten und auch nicht auf Madonna geachtet, die ihre Ohren längst in diese Richtung
gedreht hatte. Erst der Tumult des aufheulenden Motors, das Splittern des Holzes und das Kreischen des geschundenen Blechs ließ sie ihren Kopf herumreißen. In einem verwischten Augenblick sah sie weit entfernt zwei schemenhafte Schatten zwischen den Bäumen herausfliegen, von denen eines mit lautem Krach in Flammen aufging, dann sprang Madonna mit einem wilden Satz los und ging durch. Instinktiv klammerte sich Jennifer an Zügel und Mähne ihres Pferdes und beugte sich vor, um die gröbsten Stöße des bockenden Tieres abzuwehren. Madonna buckelte ein-zwei Mal und trat kräftig nach hinten aus, um dann wie ein
ungestümer Büffel loszugaloppieren. Blindlings dem Instinkt folgend, der Gefahr zu entrinnen. Jennifer holte die Zügel so weit sie konnte an, zog einmal links und dann rechts, um ihr Pferd durchzuparieren aber Madonna reagierte nicht darauf. Den Kopf fest auf die Kandare gelegt, spürte sie in ihrer Panik nichts von den Bemühungen ihrer Reiterin. Sie wollte weg, nur weg von diesem Ort, der sie mit seinem Krachen und dem Feuer derart erschreckte. Und sie kannte ihren Weg nach Hause. Die Straße flog ihnen förmlich entgegen, als das Pferd mit trommelnden Hufen darauf zu galoppierte. Jennifer konnte
nichts dagegen unternehmen. Sie zog und zerrte am Zügel aber Madonna zeigte keine Reaktion, rannte unbeirrt weiter und die Straße kam immer näher. Aus den Augenwinkeln heraus erkannte Jennifer ein Auto, rot, kein Lieferwagen, eher ein Van, das mit unverminderter Geschwindigkeit die Straße entlangkam. Sah der Kerl denn das Pferd nicht, das unter ihr durchging, das völlig unkontrolliert quer zur Hauptstraße den Weg entlang galoppierte. »Bleib stehen, so bleib doch stehen«, schrie sie, zerrte wieder an den Zügeln und fachte doch nur die Furcht ihres Pferdes an, das sich tiefer und tiefer streckte und über den steinigen Weg zu
fliegen schien. Das überleben wir nicht, zuckte ein irrationaler Gedanke durch Jennifers Hirn. Sie verspürte in diesem Augenblick nur noch Angst und Panik. Und die klare Gewissheit hier und heute zu sterben. Bei der Geschwindigkeit, die sie liefen, kollidierten sie unweigerlich mit dem Wagen, der die Straße entlangfuhr. In ihrem Kopf lief kein Film über ihr Leben ab, wie sie einmal gehört oder gelesen hatte. Da waren nur Bilder. Grausig verzerrte Bilder, die ihre Phantasie auf die Netzhaut projizierte. Ein Bild von einem Pferd, das mit gebrochenen Gliedmaßen, schreiend und zuckend auf der Straße verendete. Ein Bild von ihr,
wie sie durch die Luft taumelte, aus Mund und Augen blutend. Ein Bild von einem zerbeulten Wagen, der quer über der Fahrbahn stand. Ich muss die Zügel loslassen, ich muss die Zügel loslassen, hämmerte die Vernunft einstudiertes Wissen wider dem Instinkt, der befahl sie festzuhalten. Ihre Augen weit aufgerissen, die Gesichtszüge vor Anstrengung verzerrt, waren ihre Gedanken in dieser Wortschleife gefangen, die sie im Hinterkopf hatte, aber in der gegenwärtigen Situation nicht befolgen konnte. Denn Jennifer wagte nicht, die schmalen Ledergurte die sie lenkend mit ihrem Pferd verband, loszulassen. Und
sie wagte nicht, vom Pferd abzuspringen, bei der Geschwindigkeit, die sie liefen. Im nächsten Augenblick waren sie an der Straße und Madonnas Hufe klapperten laut am Asphalt. Das Auto hupte durchdringend und grell, während eine dunkelhaarige Frau sich mit weit aufgerissenen Augen an ihr Lenkrad klammerte. Bremsen quietschen. Eine Handtasche, ein Buch und andere Dinge flogen als schwere Geschoße im Fahrzeug nach vorne und sammelten sich am Armaturenbrett und im Fußraum. Madonnas Hinterbeine rutschten unter ihr weg, scharrten hilflos über die Straße, als sie im letzten Moment versuchte auszuweichen. Mit weit
gespreizten Vorderbeinen rutschte sie ins Bankett, schrammte um Haaresbreite am Wagen vorbei, ohne ihn zu berühren und stieß sich mit aller Kraft ab, um in einer grotesken Drehung wieder auf die Beine zu kommen. Eine bizarre Pirouette um Leben oder Tod, die Jennifer beinahe aus dem Sattel geschleudert hätte. Wie ein Stoffbündel hing sie an ihrem Pferd. Hielt sich nur mit einer Hand, in der Mähne verkrampft, um mit der nächsten Drehung von Madonna wieder in den Sattel geworfen zu werden. Der Wagen stellte sich quer, rutschte einige Meter weiter und kam stotternd zum Stillstand. Madonna sprang zwei unsichere Schritte
weiter, weg von der Straße, fing sich und fiel erneut in einen, allerdings leichten Galopp. Jennifer ließ sie laufen. Schreckensbleich. Die Augen so weit aufgerissen wie die ihres Pferdes, klammerte sie sich an Zügel und Mähne, unfähig den Kopf zu wenden um einen Blick nach hinten zu werfen. Aus unerklärlichem Grund saß sie auf ihrem Pferd, waren sie dem roten Wagen entkommen. Sie war nicht gefallen und spürte keine Schmerzen. Madonna lief und lief. Sie waren davongekommen. Das Pferd beruhigte sich allmählich, fiel in schnellen Trab und wechselte
schließlich in einen ruhigen Schritt, den es beibehielt, bis sie mit Jennifer auf ihrem Rücken durch das Tor des Reitstalls trat und mitten im Hof stehen blieb. Am ganzen Körper bebend ließ Jennifer die Zügel aus der Hand fallen, neigte sich seitwärts und rutschte vom Pferd. Kauerte sich daneben. Zitternd und weinend im Schock erstarrt. Neugierig trat Markus Haller, der Tierarzt der diesen Morgen zu Besuch war und Rosemarie, die Stallbesitzerin aus dem Halbdunkel des Pferdestalles in die helle Morgensonne. Das Klappern der Hufe auf dem gepflasterten Hof lockten sie heraus. In den Händen hielt Markus
Haller ein großes Handtuch, um sich nach der Behandlung einer Wundinfektion abzutrocknen, als er das kleine Bündel Mensch neben dem schweißnassen Pferd sah. Nachdem Jennifer flüchtig auf Verletzungen untersucht war und sie aus ihren stockenden Worten mehr erahnen, als erfahren konnten, was passiert war, gab Markus Haller der Reitstallbesitzerin ein paar Anweisungen, setzte sich in seinen Wagen und fuhr los, kam aber bald wieder zurück. Er fand Jennifer bei der Versorgung von Madonna, die mit den vertrauten Abläufen der Pferdepflege ihren Schrecken zu überwinden suchte und ihre
Ruhe wieder fand. Der Motorradfahrer ist in Ordnung, sein Bike allerdings Totalschaden. Die Frau im roten Wagen ist auch okay, nur etwas erschreckt und froh, dass Ihnen nichts weiter passiert ist, erklärte er ihr. »Sie hat den Jungen in die Stadt mitgenommen, das habe ich ihr abgerungen.« Dann untersuchte er die Reiterin und das Pferd. Sie waren beide noch einmal mit einem gehörigen Schrecken davongekommen. »Ihr hattet da draußen eine Menge Schutzengeln um euch, scheint mir«, runzelte er die Stirn und fragte, ob Madonna öfter durchgehen würde. »Ja«, antwortete Jennifer mit bleichen
Wangen. »Annähernd jeden zweiten Ausritt. Nur, so schlimm war es noch nie.« Sie seufzte. »Wir gehen ohnehin selten ins Gelände.« »Das dachte ich mir. Rosemarie hat zuvor eine Bemerkung in der Richtung gemacht.« Er nestelte umständlich in seiner Hemdtasche herum und drückte ihr schließlich eine zerknitterte Karte mit Telefonnummer in die Hand. »Rufen Sie Mark Lissoni an. Ist ein Freund von mir. Er wird Ihnen helfen.« Bis zum Abend zauderte sie, gefangen im Schrecken des Erlebten. Sie waren unversehrt davongekommen. Wieder einmal. Aber wie würde es das nächste
Mal aussehen? Wenn sie es wieder wagte, ins Gelände zu reiten. Jennifer schloss die Augen und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Mit klopfendem Herzen tastete sie nach dem Telefon, das im Wohnzimmer neben der Couch auf einem kleinen Tisch stand, und wählte die Nummer, die sie mühsam auf der Karte entzifferte.
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