Beschreibung
Wohl dem, dem das nicht wiederfährt
Agenturbesuch 2007 Eigentlich wollte ich nur eine Auskunft haben. Aber die bekommt man nicht in „Echtzeit“. Die Anfrage wird weitergeleitet und ein Rückruf zugesagt. Doch der kam nicht. Stattdessen kam eine Einladung zur Agentur. Zu einem neuen Jobberater. Nach über 2 Jahren bei der netten Frau Sch. war nun ein Herr R. für mich zuständig. Ich stellte mir vor, wie sich nun ein Mann meines Problems annahm. Ich hatte Hoffnung. Am Mittwoch, noch fast in der Mittagszeit betrat ich das Amt und wanderte optimistisch zum Zimmer 2037. Im neuen Bauwerk sind die Zimmer so klein, dass viele Mitarbeiter die Tür einfach auflassen. Das kommt dem entgegen, der seinen Termin wahrnimmt. Er braucht nicht zu warten oder zu klopfen. Als ich an der Tür 2037 ankam stand sie auf und Herr R. blickte mich fragend an. „Sind sie nicht zu früh?“ war seine erste Frage. „Nein, ich meine es sind ein paar Minuten“ hielt ich entgegen.Dann durfte ich die Tür schließen und betrachtete den schmalen, schmucklosen Raum. Nur ein Schreibtisch mit Bildschirm, zwei Stühle und zwei Schränke. Der große Schrank war fast leer und im kleineren sah man irgendwelche Packungen von Nahrungsmitteln. Kein Bild an der Wand, keine Pflanze – nur Herr R., der offenbar aus Schwaben kam.Zufällig erschien Frau Sch. auch noch im Türrahmen. Ohne genau zu erklären, was sie gerade wollte, betonte sie, dass Herr R. ein netter Mensch sei und ich ein netter Kunde. So, ein netter Kunde bin ich, dachte ich bei mir und Herr R. plauderte schon auf mich ein. Es hat eine Umstrukturierung gegeben und nun sind alle Bauingenieure bei mir sagte Herr R.Nach über zwei Jahren ohne echte Ergebnisse bei Frau Sch.Ich wollte wissen, welche Fördermöglichkeiten mir bei einer potentiellen Arbeit zustehen. Er sagte, dass es nicht so einfach wäre, in meiner Situation eine Eingliederungshilfe zu erhalten. Um mir nichts Falsches zu erzählen, wollte er mir beim nächsten Termin genaueres sagen.Also fragte ich weiter nach der „Perspektive 50plus“ und Herr R. schien zu überlegen. Er tippte etwas in seinen Rechner, druckte mir 2 Seiten zum Thema „Rentenanrecht“ aus und war dann längere Zeit still. Ich wollte ihn nicht beim nachdenken stören und schwieg. Nach ein paar endlosen Minuten kam er mit dem Vorschlag: „Ich werde mich erkundigen, ob es hier was für sie gibt und sage ihnen beim nächsten Termin Bescheid!“Nun fragte ich nach der Unterstützung einer Weiterbildungsmaßnahme im Rahmen des ESF (Europäischer Sozialfond). Wieder tippte Herr R. auf seiner Tastatur und gab mir prompt ein paar Hinweisblätter zum ESF. „Auch hier gibt es Möglichkeiten, aber es sind „Kann“ Bestimmungen. Ich mach mich hier schlau und sage ihnen das Ergebnis nächsten Mal.“Nun wollte ich wissen, ob ich auch in einer anderen Berufssparte eventuell fündig werde. Herr R. meinte, da müsste ich wissen, wo ich hin will und dann müssen wir meine Angaben im Rechner ändern.Am Ende des ergebnislosen Gesprächs tippte Herr R. alle angesprochen Punkte in ein Formular und fertig war eine Förderungsvereinbarung.Ich bat ihn um einen zeitnahen nächsten Termin, er schlug 14 Tage vor. Als ich um einen früheren Termin intervenierte, gab er mir einen nächsten Termin in genau 14 Tagen.
