Der Kugelschreiber
Es war einmal ein Kugelschreiber
und dessen einzig’ Dauerjob war
in dem Büro des Bürgermeisters
die ewig gleiche Abschieds-Floskel,
in ewig gleichen Hieroglyphen
zu schreiben unter dessen Briefen.
So schreib er schon seit gut 2 Jahren
„ Ich verbleib’ hochachtungsvoll….“
unter Bürgermeisters Post.
Man - hatte er die Nase voll.
Aber dann kam eines Tages
wieder so ein Anzug-mann
ins Büro, doch hatte dieser
seinen Sohn an seiner Hand.
Diesem Knirps von kaum 10 Jahren
drückte man den alten Stift
in die Hand und setzte ihn
damit zum Malen an den Tisch.
Ohne lang zu überlegen
malte dieser fröhlich los:
erst das Meer mit hohen Wellen,
dann ´ne Insel und ein Floß.
Auf dem Floß da saß ein wilder
Mann, der hatte nur ein Bein,
dafür eine Augenklappe.
Auch an Bord ein Papagei.
Unser Kugelschreiber hatte
so etwas noch nie getan;
plötzlich fühlte er sich prächtig
und er fing schon damit an
schnellstens einen Plan zu
schmieden,
wie er endlich fliehen kann.
Niemals wieder diese Worte,
niemals wieder das Büro,
niemals wieder Bürgermeister,
ach - das wünschte er sich so!
Während er noch überlegte
sprach sein Chef zu jenem Mann,
dass es leider garnichts für ihn
und sein Söhnchen tuen kann.
Kugelschreiber hatte Angst,
das Abenteuer sein vorbei,
wollte sich schon traurig fügen,
da steckt der Knirps ihn heimlich ein.
„Welch ein Glück.“ so dachte unser
Kugelschreiber und fing an
Freudentränen zu vergießen,
die bei ihm sehr bläulich war`n.
Kaum zu Hause angekommen
sah die Mutter von dem Kind
blaue Flecken auf der Jacke,
die nicht raus zu waschen sind.
Gleich begann die Frau zu suchen,
weil sie schnellstens wissen will
wo der Ursprung von den Flecken,
findet uns`ren Kugelschreiber
und
wirft ihn einfach auf den Müll.
Die Moral von der Geschichte
denkt euch bitte selber aus.
Wissen solltet ihr vielleicht noch:
aus dem Müll holte der Junge
den Kugelschreiber wieder raus.