Biografien & Erinnerungen
Umsiedler - manche sagten Flüchtlinge

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"Umsiedler - manche sagten Flüchtlinge"
Veröffentlicht am 27. Januar 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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einer der auf dem Weg ist ...
Umsiedler - manche sagten Flüchtlinge

Umsiedler - manche sagten Flüchtlinge

Beschreibung

irgendwo in Thüringen

  Eigentlich meint man nicht, dass hier viele Flüchtlinge durchkamen.In den kleinen Städtchen im Thüringer Wald. Und doch waren welche „gelandet“ oder „hängen geblieben“. Vielleicht auch einquartiert, weil sie nicht weiter konnten.Wir haben sie als Kinder als Faktum wahrgenommen. Bei Oma Else war das eben so, dass oben die Familie Armbrust wohnte. Mit denen machte man sich aber nichts zu tun, ich weiß nicht einmal, ob sie auf dem Feld mit halfen. Sie waren genauso da, wie sie später wieder weg waren – wahrscheinlich haben sie eine Wohnung bekommen. Ein paar Häuser weiter wohnte eine Frau König, Oma Else ging ab und an zu Besuch oder auf einen Schwatz zu ihr. Frau König musste einst etwas „Besseres“ gewesen sein, denn sie hatte einen Stock mit einem silbernen Hundekopf. Später erfuhr ich, dass sie aus St. Petersburg gekommen ist, denn sie schenkte mir ein Hundeehrendiplom aus den zwanziger Jahren. Weil ich schon ein wenig Russisch lesen konnte, deutete ich ein Teil der Urkunde. Leider hat sie mir ihre Geschichte nicht erzählt und erst viel später erfuhr ich per Zufall, dass es sogar Kaufleute mit dem Namen Weissleder in St. Petersburg gegeben hat.Am anderen Ende des Städtchens wohnte unsere zweite Oma, nur Omi genannt.Sie hatte manchmal „Tante Tibo“ zu Besuch. Die hatte immer sehr einfache Kleidung an und rote Wangen. Ihre Haare waren immer zu einem festen Knoten gesteckt. Mit verschränkten Händen saß sie mehr auf der Stuhlkante und rollte das „R“, wie alle Ostpreußen. Sie tat fast untertänig und wir Knaben staunten innerlich, wenn sie sprach: „Frrrau Siechmund, wie jeht es ihnen denn so, bei das kalte Wetterrr?“ Irgendwann war Tante Tibo weg, keiner fragte nach ihr. Ob sie eine Familie hat? Wer ihr Grab pflegt? Ich habe versucht, ein wenig Nachlass festzuhalten, an die Vergessenen, die der Wind der Geschichte durch unser Städtchen geweht hat. 2009-01-26
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Boris
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Boris Re: Vertriebene - Das war meine Intension - wie viele kleine Schicksale und machmal war alles so scheinbar nebensächlich

LG JFW

Zitat: (Original von Abendschoen am 29.01.2009 - 15:49 Uhr) Löblich, an solche Leute zu erinnern. Ich fürchte, es gab unter ihnen viele, die in den Kriegs- und Nachkriegswirren ihre Familie ganz oder zum großen Teil verloren hatten, gerade wenn sie aus Ostpreußen kamen. Meine Großeltern hatten als Mieter einen Ostpreußen Ende fünfzig, dem die Frau unterwegs gestorben war. Immerhin hatte er die Tochter noch bei sich. Hier in der Nähe gab es bis vor kurzem eine uralte Ostpreußin, die sich den von Dir angedeuteten Akzent bis ans Ende bewahrte. Es klang geradezu exotisch. - Arno -
Vor langer Zeit - Antworten
Abendschoen Vertriebene - Löblich, an solche Leute zu erinnern. Ich fürchte, es gab unter ihnen viele, die in den Kriegs- und Nachkriegswirren ihre Familie ganz oder zum großen Teil verloren hatten, gerade wenn sie aus Ostpreußen kamen. Meine Großeltern hatten als Mieter einen Ostpreußen Ende fünfzig, dem die Frau unterwegs gestorben war. Immerhin hatte er die Tochter noch bei sich. Hier in der Nähe gab es bis vor kurzem eine uralte Ostpreußin, die sich den von Dir angedeuteten Akzent bis ans Ende bewahrte. Es klang geradezu exotisch. - Arno -
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Die ... - einen Dank geb ich zurück - für den Kommentar
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Die ... - ... Vergessenen, die der Wind der Geschichte ...

Schöner Ausdruck, Jürgen.

LG
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Ich lese -
Zitat: (Original von Edlistrate am 27.01.2009 - 13:11 Uhr) und automatisch steigen eigene Erinnerungen auf, besonders an Emili und Evo aus Budapest, die eine Zeit lang jedes Jahr für ein paar Wochen ihre aus Ungarn geflohene Oma in unserer Straße besucht haben.
LG .... Gerlinde[ich habe also einen Nerv getroffen
Danke für deinen Komemntar
LG Boris)
Vor langer Zeit - Antworten
Edlistrate Ich lese - und automatisch steigen eigene Erinnerungen auf, besonders an Emili und Evo aus Budapest, die eine Zeit lang jedes Jahr für ein paar Wochen ihre aus Ungarn geflohene Oma in unserer Straße besucht haben.
LG .... Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
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