Krimis & Thriller
Die Hündin (AT) - Ein Fall für Liam Snyder

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"Ich will gar nicht wissen, wen du dafür getötet hast!?, kam es nun leise hauchend von Lisa..."
Veröffentlicht am 14. März 2018, 22 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
© Umschlag Bildmaterial: Geoffrey Johnson
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Studentin. Zielstrebig und mürrisch, gewöhnungsbedürftig, dennoch lieb (sagt man mir). Eine Vorliebe für den Krieg, das Mittelalter und die Kälte und "Cooles", aber vielleicht sinnloses Zeug!
Ich will gar nicht wissen, wen du dafür getötet hast!?, kam es nun leise hauchend von Lisa...

Die Hündin (AT) - Ein Fall für Liam Snyder

Vorwort

Die Charaktere in dieser Geschichte sind frei erfunden. Jegliche Übereinstimmung mit lebenden Personen ist reiner Zufall.


Sowohl Handlung, Ortschaften und Namen entsprechen unserer Welt. Da dies jedoch ein erster Versuch ist an einem richtigen Krimi, ist Nachsicht gefragt :)


Man lernt das Schreiben nur, wenn man schreibt.

Prolog

Sie wusste nicht, wie sie sich hätte wehren können, als es geschah. Erst jetzt im Nachhinein war ihr klar geworden, dass sie um sich hätte treten sollen, schreien und versuchen müssen sich auf den Boden zu werfen. Sie hätte ihn aus dem Gleichgewicht bringen müssen. Doch ihre Zweifel waren groß und die Panik noch größer gewesen, als der grobe Stoffsack über ihren Kopf gestülpt wurde. Was hätte es gebracht diese Kraft aufzuwenden, wenn sie doch spürte, dass er größer, stärker und schwerer war als sie. Sie spürte, wie er sie mit Leichtigkeit vom Boden angehoben und ihre Füße nur noch in der Luft gebaumelt hatten, während er sie mit beiden

Armen um die Schultern aus dem Wagen und über den Parkplatz gezerrt hat. Sie hatte den Regen gespürt. Die schweren und großen Regentropfen, wie sie auf ihre Beine fielen und durch die Strumpfhose auf ihre Haut sickerten. Der kalte Nachtwind zog über sie hinweg, als wolle er die missliche Lage nur noch unterstreichen. Ihr Versuch sich aus dem Griff zu winden kamen viel zu spät und waren zu schwach. Sie hatte gespürt, wie er eine Erhöhung mit einem Schritt erklomm. Seine Schuhe klangen schwer und fest und der Boden unter ihnen hörte sich verdächtig metallisch an. Als der Motor startete, verstand sie, dass sie sich in einem Transporter befand oder einem Van, dessen hinterer Bereich aus nichts weiterem

bestand, als einer alten Tagesdecke auf der man sie grob fallen ließ. Mit einem dumpfen Klonk traf sie mit der Schulter zuerst und dann mit dem Kopf darauf auf. Schließlich hatte sie nur noch das Knie in ihrem Kreuz gespürt und wie man schmerzhaft ihre Arme nach hinten riss, um sie mit einem Kabelbinder zu fesseln. Dann ein harter Schlag auf den Hinterkopf und sie verlor das Bewusstsein. Als nächstes wachte sie in diesem Raum auf. Sie wusste nicht wie viel Zeit seitdem vergangen war. Völlige Dunkelheit hatte sie eingenommen und sie konnte nicht anders als plötzlich in Tränen und Geschrei auszubrechen. Die Todesangst und die Panik brachen aus ihr heraus, sowie sie sich

schließlich mit jeglicher Gewalt versuchte an eine Wand zu drängen. Erst nach einem Moment erkannte ihr Bewusstsein das Bett auf dem sie sich befand. Sie konnte es lediglich mit ihren kalten Fingern ertasten, jedoch dank der undurchdringlichen Finsternis nicht einmal Schemen um sich erkennen. Wie ein missbrauchtes Tier jaulte sie vor Schmerzen, als sie merkte wie sich ein brennender Schmerz über ihr linkes Bein zog. Warme Flüssigkeit floss herunter und ihr Schreien versiegte in einem japsenden Heulkrampf. Die Emotionen gingen mit ihr durch, die Angst stieg weiter an und sie spürte wie dadurch der Magen rebellierte. Ätzender Magensaft stieg ihr hoch. Sie hatte schon

lange nichts mehr zu Essen gehabt, das verrieten ihr die stechenden Schmerzen. Sie war so versessen darauf auf die Party zu kommen, dass sie ihr Abendessen nach der Arbeit ausfallen ließ. Sich vorbeugend strich sie über ihr Bein, versuchte es nicht mehr zu bewegen, während ihre Finger weiter nach unten glitten. Die Schmerzen hörten nicht auf, sie brannten ewig weiter und das tiefer als eine oberflächliche Wunde. Schließlich erreichten ihre Finger eine metallene Kette, die um ihr Bein gewickelt war. Sie wurde mit einem Vorhängeschloss, das auf der Innenseite ihres Oberschenkels hing, verschlossen gehalten. Doch auch wenn ihr der Gedanke kam, diese Kette einfach nur abzustreifen, fror sie ein. Als

sie die Kette weiter vorsichtig mit ihren Fingern abfuhr und dabei zurück schreckte, spürte sie wie etwas ihre Fingerkuppe geschnitten hatte.


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Magdalene Young war eine junge, neugierige und forsche Blondine. Man mochte meinen, dass sich ihr Interesse größtenteils auf den Körper des anderen Geschlechts beschränkte, doch wenn man sie näher kennenlernte, wusste man, dass sie nie weiter als über einen Kuss oder ein bisschen Fummeln beim ersten Date gehen würde. Gegenüber den meisten anderen Mädchen in ihrer Universität erschien sie ein gesundes Mittelmaß an Selbstbewusstsein und Zurückhaltung zu besitzen. Mit ihren 20 Jahren war sie auch genau im Altersdurchschnitt ihrer Kommilitonen und

auch von ihrer Leistung her kein schillernder Stern am Firmament. Sie war eine von vielen und fühlte sich wohl mit ihrem Leben. Ihre Eltern waren nicht weit abgehoben, besaßen ein Haus mit einem kleinen Hintergarten und arbeiteten wie jeder andere seine neun Stunden am Tag. Ihre Mutter, Josephine Young, war eine hübsche 45 Jahre alte Sekretärin in einer Anwaltskanzlei und beschwerte sich nie über ihren aufdringlichen Chef und all die vielen Klienten, die ungeduldig und ohne Termin an ihr vorbei zu huschen versuchten. Auch wenn man meinen würde, es wäre ein harter und vor allem an der Stundenzahl langer Job, konnte sie nicht gerade von Überstunden reden. Bei einem

Scheidungsanwalt war es auch nicht immer so, dass gerade jeden Tag die Türen eingerannt wurden. Magdalene’s Vater, Marcus Young, war ein unauffälliger Autoverkäufer, der immer mit einem Lächeln dem Kunden zur Beratung bereitstand und gerne einen auf extra nett tat, wenn er gerade einen Verkauf witterte. Vor etwa einer Woche hatte er seinen 52. Geburtstag gefeiert. Dabei hatte er wenige der Nachbarschaft zu einem netten kleinen Grillabend eingeladen. Zwei oder Drei Kollegen von der Arbeit waren auch dabei. Eben nichts Besonderes. Einer von diesen war der charmante Adam. Maggy, wie sie gerne von ihren Freunden genannt wurde, hatte ihn mit einem

aufreizenden Lächeln angeschaut, als sie bemerkt hatte, wie er sie ansah. Doch leider wurde nichts mehr draus, als ein flirtreiches Gespräch. Danach hatte sie ihn nie wieder gesehen. Bei den vielen Anwärtern war sie auch nicht traurig. Bedienen konnte sie sich letztendlich überall, wenn sie denn auch Gefallen am gegenüber fand. Sie lebte ein leichtes und unbeschwertes Leben, weswegen sie auch diesen Morgen mit einem Lächeln in den schon vollen Vorlesungssaal marschierte. Sie trug eine ausgeblichene Jeans, die eng anlag, ein schwarzes Top und darüber eine Jeansjacke, die an einigen Stellen der Mode zu liebe etwas abgeschmirgelt war, um den Used-Look

hervorzurufen. Dazu trug sie braune Stiefeletten. Ihre blonden Haare hatte sie sich streng nach hinten gebunden zu einem Pferdeschwanz. Ihre Freundinnen hatten ihr einen Platz freigehalten, so dass sie ihren gemütlichen Morgen im Bett noch etwas auskosten konnte ohne Angst zu haben keinen Platz mehr zu finden. Mit einer knappen Begrüßung legte sie ihre Tasche auf den schmalen Tisch vor ihrem Platz und klappte den Sitz herunter, um sich setzen zu können. „Und? Hast du schon Pläne für dieses Wochenende?“, fragte Lisa, die jüngste der Dreien mit ihren 19 Jahren. Smalltalk war zwischen ihnen nicht nötig. Sie wussten was

die andere am Abend zuvor gemacht hatte und wann sie ins Bett gegangen war. Dank den neuen Chat-Systemen war es jedem Stalker erleichtert worden den Tagesablauf eines jeden jungen Erwachsenen nachzuvollziehen. Maggy hob erst nur die Schultern an, doch ein verspieltes Lächeln tauchte auf ihren Lippen auf und ihre Hände verschwanden in ihrer Tasche. Hervor kamen drei Tickets. Diesmal war es Claire, die ihre Stimme erhob, als sie die schillernde Schrift auf den Tickets erkannt hatte: „Ist nicht wahr?“ Doch Maggy blieb weiterhin stumm und nickte zufrieden, als würde sie vor Stolz platzen können. Ihre Freundinnen rückten sofort näher und beäugten die drei Tickets, die sie

aufgefächert in ihren Händen hielt. „Wirklich?“, quietschte Claire von der rechten Seite und streifte mit ihren Fingern über eins der Tickets, dass sie schon gierig in Auge gefasst hatte. Sie wusste, sie würde es kriegen. Kaum war es zwei Wochen her, dass sie über die größte und exklusivste Party gesprochen haben. Die drei Studentinnen hatten sich so sehr darauf versteift an Tickets zu kommen, doch bis heute hatten Lisa und Claire, die über Kontakte, wie Freunde und Kumpels, versucht haben heran zu kommen, nicht geschafft auf die Liste zu kommen. Nun war Maggy der Star dieses Moments und mindestens bis zur nächste Woche, wenn nicht sogar länger. „Ich will gar nicht wissen, wen du dafür getötet

hast!“, kam es nun leise hauchend von Lisa, die links von Maggy saß und sich an ihrer Schulter festhielt, als wären die Tickets heilig. „Nein, das wollt ihr auch nicht wissen! Seid einfach nur froh, dass wir sie haben! Mädels, dieses Wochenende wird so richtig abgegangen!“ Maggy hatte ihren Moment ausgekostet und lange darauf gewartet diesen Satz zu sagen. Ganze zwei Tage, seit letztem Mittwoch, musste sie ausharren und Stillschweigen bewahren, damit sie die Gesichter der beiden sehen konnte. Sie hatte es nicht per Internet preisgeben wollen und jetzt hatte es sich endlich gelohnt gehabt. Quietschend und piepsig warfen sich ihre Freundinnen ihr an den Hals. „Das Wochenende ist gerettet und

meine trockene Kehle auch!“ Sie verfielen in ein amüsiertes Kichern. Bis zum Vorlesungsbeginn waren sie damit beschäftigt ihre Abendgarderobe in Gedanken zurecht zu legen und ihre Outfits, die für diese Party natürlich der reine Wahnsinn sein sollten, auszuwählen. Keins davon sollte dem anderen gleichen und gleichzeitig musste man sie erkennen. Jeder musste sie erkennen. Knapp und aufreizend sollte die Devise werden, denn auf so einer Feier befanden sich viele junge Kerle, die auch nicht wenig in der Tasche hatten. Lisa war sich aber auch sicher, dass der ein oder andere auch nicht wenig in der Hose haben würde. So verbrachten sie auch während der Vorlesung, die Zeit damit

hin und wieder zu kichern und zu freuen. Dabei interessierte es die junge Blondine kaum, dass sie nicht wusste, von wem das spendable Geschenk war, dass sie am Mittwoch in ihrem Briefkasten vorgefunden hatte. Es war in einem roten Umschlag mit einer wunderschönen und verschnörkelten Schrift an sie adressiert gewesen. Ein leichter Parfümduft hatte den Umschlag umgeben. Die Neugier gewann sie schlitzte den Brief auf. Unheilsame Freude und Unglaube brach über sie herein, als sie die Tickets gesehen hatte. Doch es kam keine weitere Nachricht mit heraus. Es lag kein Zettel mit einem Namen bei, keine Adresse des Spenders. Gut

möglich, dass es ein heimlicher Verehrer war, hatte sich Magdalene gesagt, und wie ein junges Schulmädchen ihr Kissen dabei an sich gedrückt. Darum ging es aber auch nicht mehr, denn nun war sie bei ihren Freundinnen hoch oben und wenn auch noch die Kommilitonen davon erfahren, dass sie auf die exklusive Party am Wochenende gehen wird, würden sie vor Neid erblassen, da war sie sich sicher. Mehr konnte sich eine 20 Jährige wahrlich nicht wünschen.

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TheGeneral
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Eine Vorliebe für den Krieg, das Mittelalter und die Kälte und "Cooles", aber vielleicht sinnloses Zeug!

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Bleistift 
"Die Hündin (AT) - Ein Fall für Liam Snyder..."
Noch nicht gewusst?
Es gibt keine Nachsicht, weder beim Krimi,
beim Thriller, noch beim Liebesroman,
noch nicht einmal beim allerersten Buch...
Der Leser, er allein ist dein gnadenlosester Richter
und wenn ihn die ersten zwei Seiten deines
mit viel so Liebe geschaffenen Werkes nicht zusagen,
dann knallt er erbarmungslos den Buchdeckel zu
und wird es in aller Regel nie wieder anfassen...
Was ich in diesem Fall jedoch nicht tat... ...smile*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
TheGeneral Das stimmt wohl. Die fehlende Barmherzigkeit...Hach ja, dennoch vielen dank für den Kommentar! Ich hoffe es hat dir also gefallen und du schaust gerne öfter vorbei, denn das nächste Kapitel ist definitiv in der Mache.

Cheers,
General
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