Biografien & Erinnerungen
Wärme - vom Ofen und seinen Geschichten

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"Wärme - vom Ofen und seinen Geschichten"
Veröffentlicht am 26. Januar 2009, 4 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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einer der auf dem Weg ist ...
Wärme - vom Ofen und seinen Geschichten

Wärme - vom Ofen und seinen Geschichten

Wärme Wer erinnerte sich noch an das Knistern von Reisig im Ofen?Wer wird einst noch wissen, dass wir auch nicht alle Zimmer beheizt haben?In der „guten Stube“ wurde nur am Wochenende geheizt. Sonst gab es einen Herd in der Küche, auf dem wurde auch gekocht.Oder man konnte die kalten Füße in die Röhre stecken.Manchmal wurde dort auch Kuchen gebacken.Bei den Großeltern gab es einen großen Kachelofen. Dort wärmte der Opa auf der Ofenbank den kaputten Rücken, der schon krumm vom Schuften war.Später gab es Automatiköfen, da sollte man mit einem Eimer pro Tag auskommen. Nur wir hatten sicher nicht die richtige Kohle. Es gab zwar große, saubere Briketts, aber nicht für Jeden. Wir bekamen kleinen Kohlen mit viel Bruch und Grus. Der Grus wurde am Ende in Konsumtüten gefüllt und auch verbrannt. Manchmal gab es eine Märchenstunde, wenn wir zwei Burschen artig waren oder „gespurt hatten“. Dann war es dunkel in der Wohnstube, das Feuer im Ofen brannte und flackerte. Unsere Gedanken wurden fast Träume und Vater erzählte vom Krieg in Italien. Wir konnten nicht genug davon bekommen, das war die Vorstufe von Computerspielen. Wir hörten MG’s ballern und sahen einen Kübelwagen in wilder Jagd durch die Po – Ebene. Mittendrin der Vater – welch ein Erlebnis. Die Wangen glühten und der Ofen knisterte, als wollte er miterzählen. Gleichzeitig war das Kohlenendprodukt, die Asche, ein idealer Stoff zum Abstumpfen des Gehweges. Nur am Ende des Winters verblieb ein unschöner Belag auf den Pflastersteinen.Wir konnten noch Feuer machen, ohne Kohlenanzünder und wie unsere Vorfahren. Heute rauscht das warme Wasser in den Heizungsrohren,  gleich der rastlos, unruhig geworden Zeit und wer will schon Märchen erzählt haben, wenn’s nicht einmal knistert? 2009-01-26
Wärme Wer erinnerte sich noch an das Knistern von Reisig im Ofen?Wer wird einst noch wissen, dass wir auch nicht alle Zimmer beheizt haben?In der „guten Stube“ wurde nur am Wochenende geheizt. Sonst gab es einen Herd in der Küche, auf dem wurde auch gekocht.Oder man konnte die kalten Füße in die Röhre stecken.Manchmal wurde dort auch Kuchen gebacken.Bei den Großeltern gab es einen großen Kachelofen. Dort wärmte der Opa auf der Ofenbank den kaputten Rücken, der schon krumm vom Schuften war.Später gab es Automatiköfen, da sollte man mit einem Eimer pro Tag auskommen. Nur wir hatten sicher nicht die richtige Kohle. Es gab zwar große, saubere Briketts, aber nicht für Jeden. Wir bekamen kleinen Kohlen mit viel Bruch und Grus. Der Grus wurde am Ende in Konsumtüten gefüllt und auch verbrannt. Manchmal gab es eine Märchenstunde, wenn wir zwei Burschen artig waren oder „gespurt hatten“. Dann war es dunkel in der Wohnstube, das Feuer im Ofen brannte und flackerte. Unsere Gedanken wurden fast Träume und Vater erzählte vom Krieg in Italien. Wir konnten nicht genug davon bekommen, das war die Vorstufe von Computerspielen. Wir hörten MG’s ballern und sahen einen Kübelwagen in wilder Jagd durch die Po – Ebene. Mittendrin der Vater – welch ein Erlebnis. Die Wangen glühten und der Ofen knisterte, als wollte er miterzählen. Gleichzeitig war das Kohlenendprodukt, die Asche, ein idealer Stoff zum Abstumpfen des Gehweges. Nur am Ende des Winters verblieb ein unschöner Belag auf den Pflastersteinen.Wir konnten noch Feuer machen, ohne Kohlenanzünder und wie unsere Vorfahren. Heute rauscht das warme Wasser in den Heizungsrohren,  gleich der rastlos, unruhig geworden Zeit und wer will schon Märchen erzählt haben, wenn’s nicht einmal knistert? 2009-01-26
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Boris
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Boris Re: Ich erinnere mich noch, - schön, wenn man mit eigenen Erinnerungen Anstöße liefern kann

LG JFW
Zitat: (Original von UKaWi am 03.02.2011 - 18:42 Uhr) an die Kohlen, die wir geschleppt haben, an die schmutzigen Bürgersteige, die verrußten schwarzen Hausmauern, den markanten Kohlegeruch im Winter, an die schwarze Brühe, die beim Waschen aus unseren Haaren kam - und auch an die Geschichten, die die *Alten* erzählt haben, wenn wir alle am Tisch in der großen Küche saßen ...
Es treibt mir Tränen in meine Augen ....

und auch an die Konsum-Tüten und an sehr viel mehr, was da WAR.

Vor langer Zeit - Antworten
Boris Hallo Kerstin - ich bedanke mich für deine Zeilen
und wünsche Dir alles Gute

LG Boris
Vor langer Zeit - Antworten
Edel Danke! - Es hat mir Freude gemacht in Erinnerungen zu schwelgen.
Danke und alles Liebe!
Kerstin
Vor langer Zeit - Antworten
Boris danke - ich bedanke mich für deinen Kommentar - Marion.
Früher war es nicht besser - es war anders, man hat sich wohler gefühlt.

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Für Dich sicher schön - Lieber Boris,
die Geschichte ist schlüssig und mitreißend erzählt. Die Stimmung kommt rüber und ein wenig die Wehmut.
Zwischendurch klingt es etwas nach Kritik (Früher war alles besser). Ich denke, für den Opa war es auch nicht immer schön - mit dem kaputten Rücken.

Deine Geschichte ist sehr stimmungsvoll und ich höre es knistern.

Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Wie der Titel, lieber Boris, - ich bedanke mich für den Kommentar

Gruß Boris
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Das ... -
Zitat: (Original von Gunda am 26.01.2009 - 12:24 Uhr) ... ist eine richtig schön bebilderte Erzählung. Ich habe das Knistern gehört und die Wärme gespürt.
Ich muss sagen, dass mir diese Kindheitserinnerungen fast noch besser gefallen als deine Studentenerlebnisse, die man wohl am besten nachvollziehen kann, wenn man dabeigewesen ist.

LIeben Gruß
Gunda

Besten Dank - der Autor freut sich, wenn es dir gefiel

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
Phantasus Wie der Titel, lieber Boris, - strahlt Deine schöne Erzählung Wärme aus und lässt ein Stück meiner Jugend wieder lebendig werden.
Liebe Grüße von Phantasus
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Das ... - ... ist eine richtig schön bebilderte Erzählung. Ich habe das Knistern gehört und die Wärme gespürt.
Ich muss sagen, dass mir diese Kindheitserinnerungen fast noch besser gefallen als deine Studentenerlebnisse, die man wohl am besten nachvollziehen kann, wenn man dabeigewesen ist.

LIeben Gruß
Gunda

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