Biografien & Erinnerungen
Der Traum vom Eislaufen - Erinnerungen an die Schulzeit

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"Karalist´s Kindheitserinnerungen "Stilvoll" haben mich wieder an etwas erinnert. Danke Kara!"
Veröffentlicht am 01. März 2018, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Karalist´s Kindheitserinnerungen "Stilvoll" haben mich wieder an etwas erinnert. Danke Kara!

Der Traum vom Eislaufen - Erinnerungen an die Schulzeit

Die Familie meiner Freundin Birgit hatte einen Fernsehapparat gekauft, ein großes Standgerät mit einer winzig kleinen Bildröhre und natürlich nur mit Schwarz-Weiß Bildern. Damals gab es noch kein Farbfernsehen. Da saßen wir Kinder dann Samstags wie gebannt davor und schauten uns den „Meister Nadelöhr“, damals eine beliebte Kindersendung, an. Als dann die WM und die EM im Eiskunstlaufen übertragen wurden, waren wir gar nicht mehr vom Fernseher weg zu kriegen. Wir fieberten mit unserem Eiskunstlaufstar Gabriele Seifert, die ja auch meist recht gut abschnitt. Wenn es bei uns gehörig kalt war, wurde der Tennisplatz neben dem Sportplatz geflutet

und dann konnte man dort auch seine Pirouetten drehen. Natürlich war ich dort meistens nur Zaungast und schaute zu, wie elegant meine Freundin übers Eis glitt. Ich hatte zwar meine Mutter bekniet, dass sie mir auch ein Paar Schlittschuhe kaufen sollte, aber sie meinte nur:

„Geh mir weg, für so teures Zeug habe ich kein Geld übrig!“ Also blieb mir nichts übrig, als von einer Eislauf“karriere“ NUR zu träumen. Doch eines Tages hatte unser Sportlehrer die Idee, mit der ganzen Klasse auf die Eisbahn zu gehen. Ich war verzweifelt und wollte gar nicht mit.

„Habe ja gar keine Schlittschuhe und meine Mutter kauft mir keine,“ meinte ich. „Ooch, das ist doch keine Hürde, man kann dort welche ausleihen...“ Also musste ich mit. So wie ich war mit dickem Wintermantel und schon mal gar nicht sportlich oder gar eislaufmäßig ausgerüstet. Ich bekam ein Paar Skistiefel angepasst und dann wurden die Kufen dran befestigt. Oh je! Die Dinger kippelten und wollten gar nicht gerade bleiben.

Obwohl Sport eines meiner Lieblingsfächer in der Schule war, dass es sooooo schwer sein würde auf Kufen zu stehen oder sich gar zu bewegen, hatte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können.

Es war wohl die größte Lachnummer in meiner Schulzeit, denn als mich meine Klassenkameraden auf´s Eis bugsiert hatten, stand ich wo ich stand wie festgefroren und getraute mich nicht, mich zu bewegen.

Also zogen mich zwei von vorn und hinten schoben noch zwei Schulfreunde. So glitt ich mit gespreizten Beinen und nach hinten hinaus gerecktem Hinterteil, geführt und geschoben über das Eis.

Schade, dass ich mir keine Kissen auf Bauch und auf´s Hinterviertel gebunden hatte. Das wäre sicher ein Bild für die Götter gewesen. Jedenfalls hat die Klasse sich halbtot gelacht und ich war ein für allemal geheilt von dem Gedanken an eine Eislauf“karriere“.

Ich habe mich später zwar immer mal wieder auf´s Glatteis begeben, aber auf Kufen habe ich seitdem nie wieder gestanden.

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Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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Bleistift 
"Der Traum vom Eislaufen"
Als exzellenter Rollschuhläufer
kam ich auch gut mit den zwei Kufen zurecht,
aber für zwei-was gab es bei uns zu Hause
pro Nase leider kein Geld,
also begnügte ich mich mit den Rollschuhen... ...smile*
hübsche Erinnerung... ...smile*
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Auf den Rollschuhen habe ich mich genau so dumm angestellt (lach), denn die habe ich als Kind mal bei meiner Cousine im Westen ausprobiert. Leider waren auch die immer schneller als der Rest. Wogegen ich das fahrradfahren doch recht schnell gelernt habe.
Danke Dir für Kommi und Sparbuchspende.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Ach, ist das herrlich. So habe ich auch angefangen. Wir wohnten an einem Park mit einem großen Teich. Er war das winterliche Zentrum für die Schlittschuhläufer ... und mein Vater dachte, je früher desto besser. Ich war 5 oder 6 Jahre alt, als er mich über das Eis zog und schob.
Schön, dass mein Buch Anlass für Deine Geschichte war, die ich sehr gern gelesen habe, liebe Bärbel.
LG
Kara
PS: Coins darf ich Dir noch nicht schenken, werden nachgereicht
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ach liebe Kara, Coins sind doch nicht wichtig. Es macht einfach Spaß, mal wieder in Erinnerungen zu kramen. Danke Dir für den netten Kommi und
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Köstlich - ich hab`s schmunzelnd gelesen liebe Bärbel.
Ich hab auch solche Teile zum Anschrauben gehabt - hin und wieder
habe ich den Stiefelabsatz verloren. Vater musste ihn wieder ankleben.
Wir liefen in einem kleinen Eisstadion, aber ich konnte nicht langsam
laufen, nur immer ganz schnell. Also mit einem Affenzahl quer über die
Eisfläche und dann mit Karacho an die gegenüberliegende Bande,
gedonnert - und wieder zurück. Wenn man mich gefördert hätte, wäre
ich vielleicht Eisschnell-Läuferin wie Anni Friesinger, oder Claudia
Pechstein geworden - ich lach`mich kaputt.
Liebe Grüße und einen schönen Nachmittag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Da warst Du sicher ein großes Talent und hattest nur niemand, der Dich gefördert hätte, sonst wärst Du vielleicht auch ganz berühmt geworden. Aber zum Eislaufen fehlte mir wohl tatsächlich das Talent, obwohl ich ansonsten in vielen Sportclubs war.
Danke Dir ganz ♥lich auch für die "Zugaben"
Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Lindenblatt 
Auch ich hatte als kleines Kind solchen Traum vom Eislaufen.
Doch zu meinem 30. Geburtstag waren die Elbwiesen im Ort zugefroren und ich kaufte mir tatsächlich meine ersten, eigenen Schlittschuhe.
Einige Schulkinder, die mich immer mal besuchten, erzählte ich von meinem Kindheitswunsch, sie redeten mir zu einfach mal mitzukommen.
Auch sie hielten mich fest und so konnte ich zwar wackelig auf den Kufen, doch einige, wenige Meter auf dem Eis gleiten.
Und dann setzte ich mich ungewollt nieder und musste lachen.
Der Traum war erfüllt, aber zu spät, um noch eine "Eiskunstläuferin" werden zu können.....
Gern gelesen.
Lieben Gruß
Linde
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Also ich habe mich nie wieder auf´s Eis getraut. Ebenso erging es mir mit dem Rollschuhfahren. Da habe ich mich wohl zu dumm angestellt, obwohl ich ansonsten vieles ausprobiert habe.
Danke, auch für die Kontofüllung.
Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Lynny Ja, den Kommentar, ,, das ist zu teuer, gibt es nicht" kenne ich auch. Und auch die Kufen, die unter die Schuhe geschnallt wurden und wackelig wie nix waren. :-D
Erinnerungen wachgerufen und schön erzählt.
H. G.
Lynny
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ist doch was Schönes, wenn man in Erinnerungen kramen und später drüber lachen kann.Danke Dir ♥lich.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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