Musikalische Demokratie – Ulla in Berlin
Eigentlich ist Ulla wieder mal zu Hause. Die Wahlberlinerin im Schlosstheater Steglitz, das war etwas ganz Besonderes.
Drei Musiker teilen sich die Bühne und zwei Männer die „Schießbude“. Ingo, der Mann an den Gitarren und am Bass hat die Trommel und der universelle Reimar brilliert an den Tasteninstrumenten und am Becken. Zum Schluss holt er auch noch den RhythmusKumpel aus der Versenkung.
Für über zwei Stunden entführt die Meinecke ihre Zuhörer in die Welt der Gefühle und Realitäten, wettert gegen
AMAZONien und lässt die Menschen im Parkett träumen.
Manche fühlen,wie es war, als sie zu dieser Musik geschwooft haben. Man kann es an den verklärten Gesichtern ablesen. Ihre Verneigung gilt Kollegen die nicht mehr sind, wie Tom Patty, und mit einer deutschen Version erinnert Ulla an S & G und die „Fünfzig Wege, wie man seinen Liebhaber verlassen kann“.
Bekannte Lieder wechseln mit neuen Songs und mitten drin nimmt sie uns mit auf eine Reise nach Schottland, Irland und Irgendwo. Typen, unverwechselbar und kauzig, aber echte Menschen, präsentiert sie so ganz nebenbei.
„Wenn Zwei zueinander passen“, hier
brillierte Ulla mit einem Text von Danny Dziuk, der auch schon von A. Lousian gesungen wurde. „Schlaf“ war ein eigener Songtext , der an die Nöte und das Manko von langen Touren erinnerte.
Der Spielspaß ihrer Musiker und ihre Professionalität ersetzen nahezu ein ganzes Orchester und Ulla ist ihre Mitte und Regisseurin.
Im Zugabe-Block verneigt sie sich dann noch vor Udo Lindenberg, der ihr als Erster eine Chance gegeben hat.
Das Drängen an der Garderobe hat mich im Gehen aus meinen Erinnerungsträumen zum Alltag
zurückgeholt.
JFW 25.02.2018