Eigentlich sind Wölfe in Deutschland ausgestorben (worden).
Das ist einerseits gut für die Halter von Nutztieren, weil letztere nicht gerissen und so im Bestand dezimiert werden. Dummerweise haben Wölfe in der Waagschale von gesundem Wildbestand eine große Rolle inne. Sie „kümmern“ sich um krankes Getier und verhindern ungesunde Populationen von anderem Wild, wie zum Beispiel von Hasen und Wildschweinen. Denn das geht ja gar nicht, dass diese sich unkontrolliert vermehren und dadurch zur Bedrohung gewisser Kleingärtner werden! Erinnern wir uns, dass schon so manches Wild in Städten und Gemeinden für Unruhe gesorgt hat.
Und dort meist zur Bedrohung wurde.
Natürlich könnte man es jetzt abschießen lassen und sich eventuell später an leckeren Speisen laben. Man könnte aber auch den Feind der Schweine und Hasen einführen, damit die sich um das Problem kümmern.
Nur – brauchen die wiederum auch ihren Freiraum und ein entsprechendes Maß an Wild, um überleben zu können. Dummerweise wird ihr Lebensraum durch uns Menschen stetig reduziert oder begrenzt.
Da geht es nur ums Profitstreben – Scheiß auf die Umwelt! NABU hin oder her, Wölfe waren schon immer da, natürlich – aber doch nicht heutzutage! Denkt mal drüber nach!
Wölfe sind zwar schlau, aber lesen können sie nicht. Und wissen auch nicht zwischen
Recht und Unrecht zu unterscheiden.
Also – im Bezug zu den Regeln der Zweibeiner. Für den Wolf ist ein Schaf genauso lecker wie ein Reh, wobei das Reh erst zur Strecke gebracht werden muss – ein Schaf steht in einer Herde anderer blökender Leckerbissen und braucht nur gerissen werden. Das ist beim Menschen ebenso. Er greift auch lieber in einen Haufen Brötchen, als wenn er es bei Hunger erst mühsam backen müsste.
Jetzt kommen die Schäfer und beklagen ihr Leid. Und verfluchen die, die diese dämliche Idee hatten, die Wölfe hierzulande wieder einzuführen.
Da entsteht ein klarer Interessenkonflikt!
Grüne Gedanken gegen Hirten, Bauern und Privatpersonen. Klar, warum nicht auch Tiger, Schlangen und Elefanten? Die Tiger kümmern sich um unkontrollierte Populationen der Wölfe, die Schlangen um Ratten und Mäuse und durch die Elefanten werden Garten- und Baumschulenberufe überflüssig.
Was haben wir?
Wiesen, Land und Wälder.
Groß genug?
Nein!
Für die Menschen vielleicht.
Mal ein Spaziergang, mal in die Pilze, mal Heidelbeeren pflücken (sofern man, wie Walderdbeeren auch, überhaupt noch welche findet). Kursschwankungen unerwünscht.
Das schließt die Gefährdung durch Wildvieh natürlich ein. Wenn man könnte, würde man Dornen und Stacheln ebenfalls verbieten. Nur haben Pflanzen keine Ohren und wenn doch, weiß man nicht, wo sie sitzen. Und mit der Ruhe im Wald wäre es auch vorbei. Dann hätten wir ein Gejaule, dass einem die Ohren übergehen würden …
In Wildau (Land Brandenburg) befinden sich bereits Auerochsen in freier Wildbahn. Man mag gar nicht dran denken, wenn die mal einem gegenüberstehen! Aua, sag ich da nur! Auch Wisente leben schon ausgewildert im Sauerland (Rothaargebirge).
Die dortigen Bauern sind darüber überglücklich und freuen sich wie Bolle.
Unsere Landwirte werden es auch sein, ganz bestimmt. Und nun sollen auch noch die Wölfe hinzukommen …
Na danke, da bleibt man lieber Zuhause und guckt sich das jaulende Vieh im Fernseher an.
Brauchen, also – was brauchen wir?
Nur ein paar Wildschweine und Hasen, ein paar Rehe vielleicht noch, um dem einen Fuchs eine Basis der Ernährung zu ermöglichen. Alle müssen klug genug sein, um zu wissen, wo sie leben dürfen und wo nicht. Wenn nicht, kümmern sich Jäger um die Probleme. Denn die wollen ja auch etwas vom Kuchen haben und ihrer Leidenschaft Beifall zollen.
Wo kämen wir hin, wenn die Jäger arbeitslos würden? Schweine und Hasen kann man wenigstens essen. Ihre Häute und Felle dienen der Modelobby, Hasenpfoten wedeln als Zierde von Fahrradstangen gewisser kleinwüchsiger Zweibeiner, und geben abergläubischen Gesellen in Forme eines Talismans eine Art trügerischer Sicherheit.
Wölfe? Braucht da niemand. Die kann man nicht essen. Zumindest ist noch kein Fall bekannt, wo der geschossene Wildfang im Topf gelandet ist.
Spinnen wir den Gedanken weiter! Was ist, wenn die Wölfe erkennen, dass im Müll der Menschen mehr zu holen ist als im Wald?
Dann haben wir zwei unabhängige Probleme nebeneinander und bekommen genau das Gegenteil von dem, was wir eigentlich erreichen wollten. Wenn da überhaupt ein Gedankenstrich dahinterliegt und nicht bloß anheimelnde Illusion nach etwas, was wir selber nicht sein können. In manchen Städten sind Affen und Füchse schon nahe an dieser Realität dran. Und echte Problemfälle, der man nicht Herr wird!
Ein Hoffnungsstrahl besteht noch.
Dass die einwandernden Wölfe schlauer sind, als wir es für möglich halten. Dass sie erkennen, dass die Menschen die Alphatiere sind und keine Nebenbuhler anerkennen. Und dass der Lebensraum eh zu klein ist. Vielleicht drehen die Wölfe um.
Nur unsere Sehnsucht nach Wildheit wird zurückbleiben.
Aber vielleicht ist es gar nicht die Faszination Wölfe, die uns so anzieht. Vielleicht meinen wir uns selber? Uns, die wir gar nicht mehr imstande sind, im naturnahen Umfeld überleben zu können. Bewunderung eines hechelnden Helden, in der Phantasie.
Und dort soll er auch bleiben, nur dort.
Denn die Wirklichkeit sieht anders aus.
Und davor sorgen die Menschen schon, nicht die Wölfe. Das ist wie mit den Ausländern:
Rückkehren dürfen sie.
Aber nicht zu uns.
Und bitteschön woandershin!