Journalismus & Glosse
Avocado

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"Schmeckt!"
Veröffentlicht am 08. Februar 2018, 16 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Schmeckt!

Avocado

Vorbemerkung

Die Avocado kennen inzwischen die meisten Leute. Hier biete ich einen kleinen Abriss über die Avocado. Da gibt es Fakten, die vielleicht nicht jedermann bekannt sind. Gute Unterhaltung!

(wieder eingestellt 21.01.2020)




Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: G.v.Tetzeli

www.welpenweste.de

Avocado

Fangen wir einmal botanisch an. Persea Americana gehört zu den Lorbeergewächsen. Der Avocado Baum kann bis zu 20 Meter hoch werden und kommt vor allem in Südamerika vor. Speziell Mexiko gehört zu den größten Exporteuren.

Es gibt noch weitere Bezeichnungen, wie Advokatenbirne oder Alligatorpea.

Genau genommen kommt die Bezeichnung von dem Inka Wort „ahuakatl“ aus dem Sprachstamm der Nahua-Indianer.

Palta wäre eigentlich korrekter, weil es die Bezeichnung für den Anbau der Frucht durch die Paltua Indianer stehen würde, ein Kechuawort. Es geriet in Vergessenheit.

Es blieb bei „ahuakatl“. Und dies bedeutet übersetzt einfach Hoden.

Ok, jetzt haben wir den Namen.

Die Konquistadors, die Eroberer brachen sich bei ahuakatl die spanische Zunge und so wandelte sich das Wort in aguacate um und schlussendlich in Avocado.

Sehen wir uns die Frucht an, eine Beere übrigens. Da fällt der enorme große Kern auf.

Jetzt müssen wir noch viel weiter in die Vergangenheit abschweifen. Es gab damals, also vor 20.000 – 8.000 Jahren eine sogenannte Megafauna. Diese riesigen Pflanzenfresser naschten die Früchte zu gern. Ein Happs und weg! Der Kern ist mit Bitterstoffen angereichert (Persin) und seine glitschige Oberfläche enthält Abführstoffe. Für den Kern gilt, je größer, je mehr Startproviant kann mitgegeben werden. Die Kerne wurden dann von den Riesen mit ordentlichem Humus ausgeschieden. Diese Verbreitung durch Tiere ist ein Trick, den viele Pflanzen verfolgen. Leider starben diese übergroßen

Pflanzenfresser aus.

(linke Seite: Glyptodon, ein Gürteltier, so groß wie ein Auto und Gomphotherium, ein riesiger Frühelefant)

(Megatherium - Riesenfaultier)


Das wäre es dann gewesen für die Avocado. Wer verdrückt schon so einen riesigen Kern? Einige Forscher vermuten, dass die Papaya deswegen ebenfalls vor der Ausrottung stand. Zum Glück für die Avocado nahm sich der Mensch der Frucht an, nämlich die

Frühindianer. Vielleicht versprachen sie sich aphroditische Wirkung auf Grund ihres Aussehens. Schließlich entdeckten die Spanier die Frucht, als sie fleißig bei der Ausrottung der Indianer beschäftigt waren. In Europa fand 1518 die Avocado die erste Erwähnung. (von Martín Fernández de Enciso) Jedenfalls stellte Hernan Cortes 1519 fest, dass die Avocado in Tenochtitlán, als Grundnahrungsmittel diente. 1521 machte er die Azthekenstadt platt und auf ihren Ruinen wurde Mexico City angelegt, die Hauptstadt von Nueva Espana. Geblieben ist, dass in Mexico die Avocado immer noch als Grundnahrungsmittel dient. Wann genau die Avocado nach Europa

importiert wurde, da ist man sich nicht einig. Ich nehme das gesicherte Datum 1653, als englische Seefahrer den Baum und die Frucht mitbrachten. Den Seefahrern war die Avocado wohl schon früher bekannt, weil sie ein toller Proviant auf den weiten Seereisen darstellte. So bekam sie den Beinamen Butterfrucht, weil sie Fleisch und Butter ersetzen konnte. Der große Nährgehalt wurde schon damals erkannt. Als Aufstrich für den Schiffszwieback wurde es auch als Butter des Seemanns bezeichnet. Soweit der geschichtliche Überblick.

Heute baut man die Avocado auch in den Mittelmeerländern an, vor allem an der andalusischen Küste. An erster Stelle der

weltweiten Avocado Produktion steht aber nach wie vor Mexiko, gefolgt von der Dominikanischen Republik, Kolumbien, Peru und Indonesien. An die vierhundert Arten gibt es, wobei Avocado Fuerte und Avocado Hass die bekanntesten sind. Den Namen Hass verdankt die Sorte nicht dem Zorn, sondern einem Zufall. Der kleine Postmann Rudolph Hass fand 1930 eine wilde Kreuzung der Avocado in seinem Garten, eine zufällige, natürliche Mutation. Sie sollte einen Siegeszug antreten. Die Hass‘ färbt sich mit Reifezustand von grün bis schwarz, ist etwas kleiner als die Fuerte, aber dafür angeblich schmackhafter. Vor allem eine nussige Note kommt heraus. [Ein Tipp: Hass nie schwarz kaufen, weil man nicht weiß,

wie lange sie schon schwarz ist, so dass man eine Enttäuschung erleben kann.] Natürlich dient die Avocado auch der Kosmetik, als Haarshampoo, als Body Lotion, Nährstoffe für die Haut.

Avocados haben den Ruf fette Kalorienbomben zu sein, die den Cholesterinspiegel erhöhen. Dabei sind die Fette der Avocados sogar ziemlich gesund: Es handelt sich nämlich um reichlich gesunde, ungesättigte Fettsäuren. Deshalb drücken wir auch bei ca. 23 Gramm Fett pro 100 Gramm und etwa 200 – 250 Kalorien (für eine halbe Frucht) ein Auge zu. Experten sagen sogar, dass die vielen ungesättigten Fettsäuren der Avocados dem Körper beim Fettabbau helfen

können. Zum Schluss ein Rezept für Avocado Creme, die mexikanische Guacamole.

Die Grundmasse:

Avocadofleisch gerieben + Zitronensaft (Limettensaft) + Korianderkraut + Salz. Und dann kann man sich austoben, und zwar mit Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch, grüne Chilis oder Tomatenwürfel.


Hier ein Beispiel:

2 Avocado(s), reife 2 Tomate(n), sehr fein gewürfelt 1/2 Zitrone(n), ausgepresst 2 Knoblauchzehe(n), durchgepresst oder sehr fein gehackt 1 EL Naturjoghurt

Der Dip kann zu verschiedenen Leckerlis verwendet werden.

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welpenweste
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Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

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Annabel Was du so weißt....super. Lieben Gruß an dich und einen schönen Abend
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baesta Interessant, was Du über diese Frucht geschrieben hast. Mir schmeckt sie nicht so besonders, aber vielleicht sollte ich doch mal das Rezept auf der letzten Seite probieren. Leider habe ich keine Erfahrung, in welchem Zustand man diese Frucht kauft und da ich mir da unsicher bin, lasse ich es lieber sein.
LG Bärbel
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