Horizont
Sanfte Worte im lauf roter Lippen geflüstert,
versinkende Blicke aus sternklaren Augen,
anbetungswürdige und tiefste Sinnlichkeit,
verweilend in einem Raum aus goldig glänzendem Licht,
welches eng umschlungene Formen im Halbschatten nieder spiegelt,
neugierige Streicheleien verlieren sich in hastige Küsse,
ungewollt süßer Tränenfluss,
welcher den nahenden Abschied bitter schmecken lässt,
leise klagend und bittend um einen letzten Kuss,
in fesselnder Pose zwei Herzen zum gleichen Rhythmus schlagen,
doch einsam bleibt ein Herz zurück.
Warme Haut der kälte ausgeliefert,
ein Flies aus reinster Wiedersehenslust geknüpft,
der Geist gebettet auf feinen Daunen,
wie weiße Tauben gleiten Gedanken um den selben Punkt,
glitzernd in der Stimulanz,
Regentropfen splitternd zerplatzen,
unaufhörlich bewegt sich fort,
die Finger auseinander gleitend,
wortlos und mit trauernder Mine,
jener Mensch bedeutsamer Begierde,
bis die Weite ihn verschlingt.
So tanzt der Moment in aller Stille,
widmet sich der silbrig schimmernden Asche morgendlicher Lichtergüsse,
die Wolken am Himmel sich dem blau ergeben,
der Aufblick zieht gen Horizont,
wo lichte Streifen die Lider liebkosen,
die Trübnis aus den Linsen wäscht,
Zähren vertrocknen ganz zum Salze,
anderwärts bleibt nicht verschollen,
Stunden voller Glück und sehnen malen Bilder in den
Kopf
der letzte Kuss liegt noch auf dem Triel,
wartend im lächeln auf ein Wiedersehen.
Bildmaterial https://pixabay.com/de/photos/regentropfen-wasser-nass-regen-1439053/
Text© Gebeine 2019