Alle Jahre wieder
Ein neues Jahr, es hat begonnen,
das alte ist zwischen den Fingern zerronnen.
Zu Anfang glaub ich, ich habe noch viel Zeit,
das Ende des Jahres ist noch weit.
Man immer hübsch langsam, nichts überstürzen,
ich will das Leben mit Leichtigkeit würzen.
Das erste Vierteljahr noch ganz frisch und locker,
kein Termindruck, kein Stress, nichts haut mich vom Hocker.
Ab Mai hat sich das Jahr warmgelaufen,
Termine schmeißen mein Leben über den Haufen.
Immer wieder muss ich mich besinnen,
an mich denken, um dem Druck zu entrinnen.
Kleine Glücksmomente schiebe ich
ein,
kleine Momente um entspannt zu sein.
Der Sommer ist da, ich träume vom Meer,
ich kann schlecht schlafen, Erholung muss her.
Ich atme tief durch, bin frohen Mutes,
Sonne, Sand und Meer tun ihr gutes.
Zurück aus dem Urlaub es geht wieder los,
der Alltag ist da, was mach ich bloß.
Meine Akkus sind noch voll aufgeladen
will Achtsam sein und sie mir bewahren.
Bald kommt die dunkle Jahreszeit,
ich mag sie nicht, es tut mir leid.
Ich weiß, sie hat auch ihre Berechtigung,
das Leben braucht auch mal Ruhe. Punkt.
Tiere und Pflanzen machen Winterschlaf.
Ich glaube, ich mach es ihnen nach.
Aber erst noch muss ich durch den Weihnachtstrubel,
in den Geschäften rollt der Rubel.
Dann endlich ist es zwischen den Jahren,
jetzt komm ich runter und entlaste den Magen vom üppigen Weihnachtsmal.
Komme mal wieder dazu ein Buch zu lesen,
schwinge nicht in der Wohnung den Besen,
möchte einfach tun und lassen was ich will,
es ist, als wenn die Zeit steht still.
Am 31.12. Punkt 24 Uhr
steh ich am Fenster und schaue zu,
wie Raketen und Böller in den Himmel fliegen und denke
wo ist das Jahr geblieben.
Ein Nachsatz soll mir hier noch gelingen,
ich weiß, dass Jahr wird auch schönes bringen,
nicht nur Hektik und Stress und Termine zu Hauf
2018 – ich freu mich drauf.
© Gudrun Lochte
2018