Kurzgeschichte
Freunde, füreinander da... - Hauptbeitrag, Schreibparty 66

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"Freunde, füreinander da... - Hauptbeitrag, Schreibparty 66"
Veröffentlicht am 15. Januar 2018, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Was soll ich sagen, habe früher Gedichte geschrieben, für mich, eimfach um Gefühlen Ausdruck zu verleihen, die hin und her tanzten. Hier bei mystorys wollte ich erstmal ankommen, schauen und stöbern. Aber es gibt so viel Wunderbares hier, das man nicht anders kann, als loszulegen und den Anfang zu schaffen um das, was man in sich trägt zu teilen, auch wenn man selbst sein eigener größter Kritiker ist und zögert......
Freunde, füreinander da... - Hauptbeitrag, Schreibparty 66

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Schreibparty 66

Inspiriert von: Alexandra; Mein Freund der Baum


Vorgabewörter:

Glas

Leben

Spiegel

Schnabel

Liebste

Zettel

Freund

Morgenrot

Schatten

Tanz

küsst

Wein

FREUNDE, FÜREINANDER DA...


Ich trat durch den Spiegel der Zeit, in eine Ära, in der die Wälder noch frisch und grün waren, die Blumen in den schillerndsten Farben blühten und die Vögel einen Gesang anhoben, der majestätischer nicht hätte sein können.

Ich ging den moosgepolsterten Waldweg entlang, der sich dahischlängelte und genoss das Morgenrot, das alles in unwirkliche, warme Farben tauchte, so dass die Landschaft fast märchenhaft erschien.

Wundersame Klänge waren zu vernehmen, als ich an einen stattlichen Baum herantrat.

Ich blickte nach oben und sah einen prachtvollen Vogel im Gezweig, der seinen Schnabel weit geöffnet hatte, um glockenhelle Töne erklingen zu lassen. Es war wie eine Melodie, die mir irgendwie - ach so vertraut war; nur wusste ich nicht woher.

Als ich mich umschaute, kam mir die Umgebung immer bekannter vor und doch fremd. Im Schatten des Baumes ließ ich mich in das weiche Gras nieder, das mit den herrlichsten Blumen durchzogen war,

auf denen farbenfrohe Schmetterlinge

ihren Tanz vollführten.



Ein Winzling kam daher gesprungen, einen Kelch voll frischen Quellwassers, mit dem er den Baum unentwegt goss, obschon mir dies nicht nötig schien, denn die Erde war gesättigt und getränkt genug, um alles in ausreichendem Maße zu nähren. Immer wieder lief er unermüdlich zu einem glasklaren Gewässer nicht unweit der Stelle, an der ich mich befand, um sein Gefäß erneut zu füllen.

Unentwegt murmelte er dabei:

„Dies ist, um Dich zu stärken:  

- für den Trost, den Du immer gabst.“

Oder: „ - für die Sorgen, die Du Dir immer

anhörtest.“

Oder: „ - für die Zuversicht, die Du spendetest, so dass die Kinder wieder fröhlich um Dich herumtanzten.“

Und so ging es fort. Mit jedem Gießen war es, als wenn durch das Wasser und die Worte gleichsam auf    MICH eingewirkt wurde, als bekäme   ICH   neue Kraft  und Lebensenergie.

Denn auch mich hatten in Kindertagen Sorgen geplagt und oftmals Ängste übermannt,

die ich mit einem treuen Gefåhrten teilen konnte. Nun fühlte ich mich wohlig aufgehoben und geborgen. Zweige strichen sanft durch mein Haar,

Blätter streichelten trostreich mein Gesicht.

Auch dies kam mir seltsam bekannt vor, wenngleich ich es nicht einzuordnen wusste.

Erst jetzt bemerkte der Winzling mich und hielt in seinem geschäftigen Treiben inne. Zuerst beäugte er mich misstrauisch, schaute immer wieder hin und her. Nach einigem Zögern erklärte er:

„Nutze Deine Kraft und Stärke weise, um dieses Baumes Willen. Denn er hat auch DIR gute Dienste geleistet. Er wird es brauchen.

Sei ihm der  Freund, der er auch  DIR  immer gewesen ist.“

Nachdem er so gesprochen hatte merkte ich, wie die Zeit davonzueilen begann.

Ich wollte sie aufhalten, denn am liebsten wäre ich dort geblieben, an jenem schönen Ort. Ich hatte noch so viele Fragen…

Doch eh ich michs versah saß ich an einen Stamm gelehnt und es wurde mir vieles klar.


Ein Platz aus Kindertagen.

Die Melodie des wunderschönen Vogels -> ein Kinderlied zu dem ich vor langer Zeit um den, nun etwas knorriger gewordenen, Baum getanzt war.

Ja, ER  war es. ER, dem ich immer alles anvertraut hatte.  

ER, der in meinen Sorgen und Nöten für mich da, mir von klein auf an ein guter Freund, jener treue Gefåhrte gewesen war.

Immer noch umschwirrten bunte Falter die farbenfrohen Blumen unter ihm, von denen ich als Kind Kränze gewunden und Sträuße gepflückt hatte, die ich mit nach Hause brachte.

Meinen Gedanken nachhängend kamen mir die Worte des Winzlings wieder in den Sinn…

Er hatte in Rätseln gesprochen.

Wie sollte ich seine Worte verstehen?

Was sollte ich tun?

Als ich frohgelaunt aus meinen Träumen erwachte, die mir diese glücklichen Zeiten in Erinnerung riefen, schaute ich aus dem Fenster. Auf den bemoosten Waldweg, die Blumen, die Schmetterlinge, den Wald. -

Meinen Wald.

Mit der Zeit war mir klargeworden was der Winzling mir sagen wollte, was zu tun war und ich hatte gekämpft.

Um eine berufliche Laufbahn und Stellung, die es mir ermöglichte, all dies zu erhalten.

Meinen Baum am Leben zu erhalten.

Für meinen Freund da zu sein, so wie er es immer für MICH gewesen war.

Majestätisch stand er da, mit Wein umrankt, dessen rotes Laub einen wunderbaren Kontrast zu dem frischen, kräftigen Grün

SEINER Blätter bildete. Es war, als würde er es aus Dankbarkeit in jedem Frühjahr erneut ganz besonders erstrahlen lassen.

Die Sonne stieg etwas höher und es sah gerade so aus, als ob sie ihn küsst.


Ja, ich hatte es geschafft all das zu retten, denn es waren schon genug Wälder gestorben, so dass die Welt immer stürmischer wurde.

Sie mussten Straßen und Häusern weichen, die keinen Halt finden würden, wenn es so weiterginge; alles würde zusammenbrechen, wenn wir nicht achtsamer wären, die Menschen sich in ihrer Gier immer mehr verzettelten.



Wir sollten es uns bewahren, zurückzublicken auf die Schönheit der Natur, die der Schöpfer uns als Geschenk gegeben hat;

auf das Leben, das nur DAraus entspringt!

Uns unserer Verantwortung bewusst sein!

Uns den Spiegel der Zeit vor Augen halten, den Mut haben hindurchzuschreiten!


Wie oft habe ich die Vision gehabt, was passiert wäre, wenn ich DAS nicht getan,

all das, was ich hier erzähle nicht erlebt hätte, mir all das nicht passiert, der Winzling mir nicht begegnet wäre.

Dann sah ich meinen Freund, wie er fiel,

am Weg lag, den Rest Leben unbeachtet aushauchend, ein Haus entstehend.







Selbst wenn es dort dann einen blūhenden Garten gegeben håtte, in dem wieder ein Baum stünde, wäre es auch nach Jahren nicht derselbe gewesen;

nicht ER, der immer für mich da gewesen war:








MEIN FREUND DER BAUM


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Hörbuch

Über den Autor

Lynny
Was soll ich sagen, habe früher Gedichte geschrieben, für mich, eimfach um Gefühlen Ausdruck zu verleihen, die hin und her tanzten. Hier bei mystorys wollte ich erstmal ankommen, schauen und stöbern.
Aber es gibt so viel Wunderbares hier, das man nicht anders kann, als loszulegen und den Anfang zu schaffen um das, was man in sich trägt zu teilen, auch wenn man selbst sein eigener größter Kritiker ist und zögert......

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AngelaFinck Hallo Lynny,
da hast du eine rührende Geschichte über Freundschaft geschrieben. Und wie wichtig es ist, eine solche zu pflegen.
Gerne gelesen.
Vielen Dank für deinen Beitrag
LG Angela
Vor langer Zeit - Antworten
Lynny Ganz vielen lieben Dank. Ja, wir sollten wirklich achtsamer sein. Ob mit der Natur, oder überhaupt mit Freundschaften. Sie sind nicht selbstverständlich, sondern sehr wertvoll.
Herliche Grüße an Dich,
Lynny
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das ist eine zutiefst berührende Geschichte. Auch vor meinem Schlafzimmerfenster stand einst ein großer Baum, der gefällt wurde, angeblich aus Brandschutzgründen. Ich hatte gekämpft, dass er bleiben durfte, aber allein schafft man das nicht. Mir tut es heute noch weh, wenn ich daran denke. Hatte es auch hier veröffentlicht. Titel: "Voller Trauer ist mein Herz.."
Du hast großes Talent. Weiter so.
Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Lynny Ja, es tut wirklich weh, wie unachtsam umgegangen wird, mir auch, jedesmal wenn ein Baum stirbt. Im Moment fürchte ich um den Wald bei uns gegenüber. ......
Ich danke dir sehr für deine Worte, das tut wirklich gut und für das Lob. Ich zweifle immer und bin sehr kritisch mit mir selbst. Immer sehr aufgeregt, wenn ich was veröffentliche, gebe es nicht eher raus, bis ich es immer wieder so lange gelesen habe, bis ich überzeugt bin, dass für mich gefühlt, jedes Wort so steht und genau da sitzt, wo es hin soll.
Ich kann schon mal verraten, dass ich morgen (also ab Mitternacht) etwas Neues einstelle:
,, Regentropfen"....., ich würde mich freuen, wenn sie berührt.
Ganz herzliche Grüße, Lynny
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Es ist nieman fehlerlos, also brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Auch mir passieren oft kleinere Fehler, die man trotz mehrfachen Lesens übersieht. Dann bin ich dankebar, wenn mich jemand drauf hinweist. Leider kann ich am PC nicht so viel lesen. meine Augen sind nicht mehr die beseten. Mal sehen, ob ich morgen dran denke.
Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Eine gute Idee Rückbesinnung und Wirklichkeit.
Ein Lesevergnügen für mich als Jutymitglied.
LG schickt die Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
Lynny O ganz vielen Dank, ja wir sollten uns unserer Recourcen bewusst sein und sorgsam damit umgehen. Es hat mir viel Spaß gemacht, diese Geschichte entstehen zu lassen. Ich habe gemerkt, das es für mich ein Prozess ist, eine Geschichte wächst und nach und nach wird klar, was es werden soll. Es dauert, ich lese immer wieder, bis ich das Gefühl habe, jedes Wort steht so, wie es sein soll.....,
Ich freue mich sehr über deinen Kommentar,
Liebe Grüße,
Lynny
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Eine bildhafte Erzählweise mit schönen Formulierungen. Gefällt mir sehr!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Lynny Ich danke Dir sehr für deinen Kommi und freue mich sehr, dass es Dir gefällt. :-))
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Annabel Eine wundervolle Geschichte und so bildlich beschrieben. Ganz großes Kompliment. ich wünsche dir einen schönen Abend, lieben Gruß
Vor langer Zeit - Antworten
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