Kinderbücher
Der Affe mit dem blauen Schuh - ein Märchen

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"Der Affe mit dem blauen Schuh - ein Märchen"
Veröffentlicht am 06. Januar 2018, 10 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Über den Autor:

Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.
Der Affe mit dem blauen Schuh - ein Märchen

Der Affe mit dem blauen Schuh - ein Märchen

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Der Affe mit dem blauen Schuh

( ein Tiermärchen)



Tief drinnen im Dschungel lag die kleine, alte Stadt. Man weiß gar nicht mehr, wer dort gewohnt hat, so lange ist das her. Heute zeugen nur noch ein paar Ruinen, dass es sie wirklich gegeben hat. Trotzdem ist sie nicht ausgestorben, denn Affen haben sie für sich erobert und zu ihrer Heimstatt erwählt. Überall machen sie sich breit und verteidigen ihr Revier hartnäckig gegen Eindringlinge. Zur Zeit herrscht große Aufregung wann herrscht

die unter dem munteren Völklein nicht denn erstens soll ein neues Oberhaupt gewählt werden, ein sogenannter Affenhäuptling, und zweitens ist ein fremder Affe aufgetaucht. Und dieser Fremdling sorgt für Staunen, Neugierde und Unruhe. Er sieht aus wie ein ganz normaler Affe, das schon, doch er trägt an einem Fuß einen blauen Schuh. Einen wunderschönen himmelblauen Schuh. So etwas hat die Affenhorde noch nicht gesehen. Sie wissen nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollen. Sollen sie ihn verjagen oder sollen sie ihn aufnehmen. Fips, so heißt dieser Affe, denn er hat tatsächlich einen Namen, gibt sich gesitteter und ruhiger als die Affen

aus dem Dschungel. Affenmuttis haben ihn scharf im Auge und  warnen ihre Jungen, ihm ja nicht zu nahe zu kommen. Einige ältere Affen kraulen sich den Kopf, das Kinn und halten Versammlungen ab. Schließlich beschließen sie, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, indem sie ihn quasi vorladen und seine Geschichte erzählen lassen. Alle versammeln sich rund um einen Säulenstumpf, auf dem Fips Platz nimmt und zu erzählen beginnt.

„Ich bin ein Affe, wie ihr und lebte einst auch im Urwald. In der Nähe lag ein großes Dorf, wo Menschen wohnten. Oft schlich ich dorthin, denn da gab es viel zu stehlen. Ich wurde immer dreister und

frecher, drang sogar in ihre Wohnungen ein, um Essen oder Spielzeug zu holen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie viel unnützes Zeug diese Menschen ansammeln. Leider geriet ich dabei eines Tages in die Hände eines Schaustellers, der mit einem Zirkus dort Station machte.  Er zog mich wie ein Menschenkind an, mit Kleidern, Hosen und ließ mir sogar diesen blauen Schuh anfertigen. Nur einen, das fand er origineller Ich war sehr traurig. Das einzig Schöne in meiner Zeit der Gefangenschaft war, wenn Kinder vor meinem Käfig standen, in die Hände klatschten und lachten. Ich schnitt Grimassen und hüpfte auf den paar Ästen herum. Oft hörte ich sie sagen: „Schau,

das Äffchen mit dem blauen Schuh, ist das nicht süß!“ Ich durfte gar nicht an die Freiheit im Wald und meine Familie denken. Dann saß ich ganz versteckt im hintersten Eck des Käfigs und glaubte vor Heimweh zu sterben. Mühsam lernte ich, die Menschen zu verstehen. Ich lernte, ein paar Kunststücke zu machen, das brachte mir immer eine Extrabelohnung ein. Affen sind schlau, aber durch meine Gefangenschaft wurde ich noch schlauer, ich passte mich scheinbar an und suchte stets nach einer Fluchtmöglichkeit. Endlich bot sie sich. Als wir wieder einmal unterwegs in eine andere Stadt waren, hatte mein Pfleger die Tür meines Käfigs nicht richtig

geschlossen. Als wir über einen steinigen Weg rumpelten, ging sie auf. Ich konnte es kaum glauben. Mit einem Satz war ich draußen, überschlug mich ein paar mal und verschwand eilig im Gebüsch am Wegesrand. Die Kleider riss ich mir herunter und warf sie weg. Der Schuh aber, der war fast schon mit meinem Fuß verwachsen, der ging nicht mehr ab.  Nach langem Irren fand ich zurück in den Dschungel. Ich war wieder frei!! Das schon. Doch meine Familie fand ich nicht mehr. Endlich hörte ich vertraute Laute, das Geschnatter und Lachen von euch.  Ich war soooo glücklich. Aber wie ich sehe, ihr wollt mich nicht.....“

Da hob ein ohrenbetäubendes Gekreische

an. Ein zustimmendes Gekreische. Die Affen waren ganz aus dem Häuschen, sie umringten den Fremdling. Jeder wollte den blauen Schuh ansehen und angreifen, Sie betatschten Fips, versuchten sogar, ein paar Flöhe aus seinem Fell zu kitzeln. Die Affenkinder kletterten auf seinen Rücken und alle bestaunten den blauen Schuh an seinem Fuß. Schließlich gebot der Affenälteste Ruhe. Er hatte sich mit einigen der Älteren beraten und verkündete nun: „Wenn du willst, darfst du bei uns bleiben. Wir wären sogar glücklich darüber.“

Der Affe mit dem blauen Schuh war glücklich. Könnten Affen weinen, hätte er es vor Freude getan. Er hatte wieder

eine Heimat, wieder eine Familie, und wurde, dank seiner Welterfahrung, nach einiger Zeit sogar zu ihrem Oberhaupt gewählt.

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mukk
Ich bin eher introvertiert, liebe die Menschen, die Natur - die Literatur seit ich lesen kann (bin eine echte Leseratte) und schreibe auch selbst sehr gerne.

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Rajymbek 
Ein schöne Affengeschichte, Mukki. Ging richtig zu Herzen.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Danke dir herzlich, .lieber Roland, freut mich, wenn dir die Geschichte gefallen hat, danke!
Mit herzlichem Gruß aus Wien
Mukk
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
So einfach könnte das Leben sein ...
Mir gefällt dein Märchen auch sehr gut, liebe Ingrid und die Parallelen zum wahren Leben schleichen sich automatisch in den Kopf.
Liebste Grüße
deine Sabine
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Danke, liebe Sabine, leider ist das Leben eben kein Märchen .
danke für den lieben Kommi und sei herzlichst gegrüßt
deine Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Ein schönes Märchen, nicht nur für Kinder, liebe Mukk.
... und in Ergänzung zu Fleurs Kommentar - es wäre schön, wenn die Mitglieder der neuen Regierung, die Weisheit der Affenältesten besitzen würden.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
mukk Wow! danke, liebe Kara. Man darf nicht nachdenken, denn wohin man schaut, überall Chaos, Streitigkeiten und Machtkämpfe.
danke dir und sei lieb aus Wien gegrüßt!
Mukk
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Dein Tiermärchen gefällt mir sehr, liebste Ingrid, zumal es auch sinn- und lehrreich ist. Sollte es unseren Politikern in Berlin gelingen, noch vor der Fertigstellung des BER-Flughafens eine Regierung zu installieren, müssen wir denen ganz genau auf die Füße sehen, in der Hoffnung, wenigstens einen dabei zu haben, der nicht nur machtgeil und ansonsten weltfremd ist ... ;-)))
Sei lieb gegrüßt
deine fleur
Vor langer Zeit - Antworten
mukk lach!!! :-))) Na, dann halt mal schön die Augen offen. So einen Kommi hätte ich nun nicht erwartet.. Aber du hast recht, von den Tieren könnten wir manchmal eine ganze Menge lernen, und über Zustände wie im Dschungel kann man sich nur wundern.... und hoffen, dass sich bald eine Lösung findet.
Bin ja auch gespannt, wie es in "unserer Menagerie" weitergeht. Irgendwie scheint die ganze Welt Kopf zu stehen...
Danke dir für deinen lieben und interessanten Kommi, sowie den Favo, und wünsche dir eine schöne Woche.
mit liebem Gruß
deine Ingrid
Vor langer Zeit - Antworten
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