Kapitel 38
Das Kellergeschoss glich einem Labyrinth. So viele Windungen und Abzweigungen. Doch für Himura gab es kein Entrinnen. Seine Angst verriet zu jeder Sekunde seine Position und Chaos musste nichts tun, außer ihrer Spur zu folgen. Im Kern des Labyrinths befand sich ein kreisrunder Operationssaal. Es war der Raum, in dem Chaos den Großteil seines Lebens verbracht hatte. Gefesselt, an den Rand dessen Getrieben, was zu ertragen war und schließlich von dieser Klippe hinuntergestoßen.
Als Chaos den Raum berat wurde sein Kopf von Erinnerungen überflutet. Er
hielt seine Hand gegen die Stirn, als könne er so sein inneres Ich vor dem Zerfall bewahren. Er sah wie Himura an einem Medizinschrank stand und eine Spritze mit einer unbekannter Flüssigkeit füllte. „Du, du wirst mir nicht wieder in die Quere kommen“, wisperte der Doktor und drehte sich zu Chaos um. „Du bist mein Eigentum, also tu gefälligst was ich dir sage. Du solltest längst tot sein!“ Die Worte stachen Chaos direkt ins Herz. Er spürte, wie sein Herzschlag immer unregelmäßiger wurde und auch das Atmen viel ihm schwer. Doch der pure Hass in ihm trieb ihn weiter. Er ging auf Himura zu und wich dessen Versuchen, ihm das Serum zu injezieren, aus. Der
erste Schlag traf die Schläfe des Doktors und riss ihn von seinen Füßen. Die Spritze fiel aus seiner Hand und bei dem Versuch nach ihr zu greifen, trat Chaos auf Himura´s Hand. Ein gellender Schrei erfüllte den Raum. Chaos hockte sich hin, griff nach Himura´s Haar und riss dessen Kopf nach oben, damit er ihm in die Augen sehen konnte.
„Versuch es erst gar nicht! Du kommst hier nicht mehr lebend raus“, meinte Chaos, seine Stimme zitterte vor Wut. Er rammte den Kopf des Arztes wiederholt gegen den gefliesten Boden. Himura´s Gesicht zerbrach und wurde von Blut überströmt. Blut, dass nun auch an Chaos´ Kleidung und seinen Händen haftete.
„Sag es mir! Womit hab ich diesen Scheiß verdient? Hat es dir Spaß gemacht mich leiden zu sehen? Oder hat es dich geil gemacht? Perverses Schwein!“ Es war nun nicht mehr Chaos der sprach. Es war die schiere Wut in ihm. „Was regst du dich denn so auf? Du warst doch nur ein Experiment. Diese Forschung war der einzige Grund für deine Existenz und du warst ein Fehlschlag. Etwas in Chaos war nun endgültig zerbrochen. Die Vergangenheit brach über ihm zusammen, wie die Wellen des Ozeans und zog ihn immer tiefer in die Dunkelheit. Es war als hätte sich ein Schalter umgelegt und die Wut ergriff die Oberhand.