Das Traurige DOrnröschen
Es war einmal, an einem wahrhaft schönen, sonnigen, im wahrsten Sinn des Wortes märchenhaften Tag, als Dornröschen in ihrem Schloss auf und ab lief und überlegte, was mit ihr los sei. Schon seit Tagen konnte sie nicht mehr schlafen. Lag das daran, dass sie erst hundert Jahre geschlafen hatte? Liebte sie ihren Prinzen, der sie in Wirklichkeit gerettet hatte, etwa nicht? Sie überlegte und überlegte.
Als der Prinz in ihr Gemach kam, fragte er was sie habe, da konnte sie nur antworten:
„Ich weiss es selbst nicht...“
Da wurde der Prinz ganz traurig und überlegte sich, wie er seiner Gemahlin helfen könnte. Er entschloss sich, auf Reisen zu gehen. Vielleicht würde er ja unterwegs irgendjemanden treffen, der ihm helfen konnte, dass es Dornröschen besser geht. Und wenn nicht, nunja, dann hätte er Bewegung und frische Luft gehabt.
Er ging in den Stall und liess von dem Stallknecht sein Lieblingspferd mit dem Namen Kunigunde satteln. Der Prinz gab ihr eine Möhre, das Pferd wieherte, und wusste, dass es auf Reisen gehen wird. Der Prinz liess sich in den Sattel helfen und machte sich sogleich auf den Weg. Als erstes ritt er in einen dunklen Wald, er hatte gehört, dass hier
ein Wesen wohnen sollte, bei dem keiner so recht wusste, woher es kam und wer es war. Ausser dass es tanzend und singend um ein Feuer tanzte, wusste man kaum etwas.
Vielleicht konnte dieses Wesen ihm helfen? Doch wie sollte er es finden? Er ritt langsamer und spitzte die Ohren, da hörte er etwas das sich nach einem schrägen Gesang anhörte.
Langsam ritt er in die Richtung, aus der er das Geräusch vernommen hatte, bis er ein kleines, seltsam anmutendes Männlein, mit langem Bart um ein Feuer tanzen, und singen sah. Dieses Männchen sang:
“Heute back ich, morgen brau ich, und übermorgen hol ich der Königin ihr Kind“
Der Prinz erschrak, als er das hörte, welche Königin konnte er meinen? doch nicht etwa seine Gemahlin, die bald schon Königin werden sollte, wenn er bald König werden würde. Vorsichtig näherte sich der Prinz dem Männlein. Als dieses den Prinzen entdeckte, erschrak es und schrie:
„Hinfort, ich will keine Fremden bei mir“
Der Prinz liess sich daonv nicht beirren und wartete bis das Männchen sich beruhigt hatte. Dann stieg der Prinz ab,ging auf das Männlein zu und die beiden unterhielten sich.. Schnell stellten sie fest, dass sie beide aus unterschiedlichen Märchen stammten und eigentlich gar nichts miteinander zu tun hatten. Das seltsame kleine Männchen, das
normalerweise seinen Namen nicht jedem verriet, erklärte dem Prinzen, dass es Rumpelstilzchen heisst und dass die Königin ihr Kind ihm geben müsse, wenn sie seinen Namen nicht erraten würde.
Da war der Prinz sehr froh, dass er aus einem anderen Märchen stammte. Er fragte Rumpelstilzchen ob es denn eine Idee hätte, wie er seiner Gemahlin helfen konnte. Rumpelstilzchen wusste keinen Rat, es war sich nur sicher, dass es irgendetwas mit Liebe zu tun haben müsste.
Auch als der Prinz auf seine Kunigunde stieg dachte er nach. Langsam und gemächlich ritt er, bis er sieben Zwerge aus einer Höhle
singen hörte. Er wusste, dass Zwerge sehr viel Wissen und Weisheit besassen. Auch war ihm bewusst dass Zwerge normalerweise freundlich waren.. Er ging auf die Zwerge zu und sagte:
„Hallo, ihr Zwerge, wie geht es Euch?“
der grösste der Zwerge antwortete:
„Viel Arbeit, und unser Besuch der vor einigen Tagen zu uns kam, scheint sich nicht wohl zu fühlen."
Schnell kamen die Zwerge mit dem Prinzen ins Gespräch und als die Zwerge mit ihrer Arbeit fertig waren gingen sie gemeinsam mit dem Prinzen zu ihrer kHütte.Da erschraken die Zwerge. Schneewittchen lag auf dem Boden,regte sich nicht mehr, neben ihr lag ein
angebissener halber Apfel. Schnell war den Zwergen und dem Prinzen klar, dass Schneewittchen vergiftet worden war. Die Zwerge hatten in einem ihrer Nebenzimmer einen gläsernen Sarg aufbewahrt, der einst ein Gesellenstück von einem der Zwerge gewesen war.
Sie legten Schneewittchen in den Sarg, mit einem speziellen Geschirr konnte der Prinz den Sarg hinter seinem Pferd her ziehen. Der Prinz ritt langsam, denn er wollte auf keinen Fall dass der Sarg kaputt geht, die Zwerge folgten ihm heulend und jammernd.
Als sie eine Weile in Richtung des schlosses unterwegs gewesen waren, und sie schon den
Schlosseingang sehen konnten, geschah es, dass Kunigunde ins Stolpern kam. Durch dieses Stolpern rüttelte auch der Sarg und in dem Sarg rüttelte es auch Schneewittchen durch. Als Schneewittchen durchgeschüttelt wurde musste sie würgen, sie hatte anscheinden den Apfel nicht ganz hinunter geschluckt, sie wurde wach und als sie merkte dass sie in einem glaesernen Sarg war machte sie sich schnell und laut bermerkbar.
Bald schon sah einer der Zwerge, was hier los war, öffnete den Sarg und alle freuten sich.... nur Schneewittchen war weiterhin sehr traurig.
Da entschloss sich der Prinz, Schneewittchen seiner Gemahlin vorzustellen, vielleicht würden sie ja gemeinsam ihre Trauer
überwinden können. Als die beiden sich kennenlernten merkte man , dass die beiden sich sehr gut verstanden. Sie tanzten, sie lachten, sie spielten, sie feierten, und die Zwerge und der Prinz feierten mit. Die Traurigkeit der beiden war fast vergessen, doch so richtig vergessen war sie erst als Schneewittchen und Dornröschen sich küssten und sie wie aus einem Munde sagten: „Hach, hätte ich das doch nur vorher gewusst, dass es auch unter Frauen wahre Liebe geben kann“
Sie feierten den ganzen Tag, die ganze Woche, den ganzen Monat, das ganze Jahr, und wenn sie nicht gestorben sind - dann feiern sie heute noch..