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Ich erinnere mich noch gut, ich war noch jünger und mit meinen Eltern in der Kirche meiner Heimatgemeinde Jettenhausen am Bodensee, der Gottesdienst lief, doch der Pfarrer hatte diesertags schwer zu kämpfen mit seinen Gläubigen. Zum einen mit dem Weihrauch glaub, wegen Tiefdruckgebiet, zum anderen hatten wir einen Gast in der Kirche der die Aufmerksamkeit auf sich zog wie kein anderer. Es war eine junge Schwalbe. Diese hatte sich im Kreuzboden des Jesus eingenistet der über dem Altar hing. Und weil ein Fenster offen war, flog sie so alle 3 – 4
Minuten zum Fenster herein und wieder heraus um ihre zwitschernden kleinen Jungen wohl zu versorgen oder nur zum Spaß auch. Am Zeitpunkt der Wandlung zwitscherte sie und der Pfarrer, der übrigends Alfred Vögele hieß, kein Spaß oder erfunden, hatte es schwer wie besagt seine Gemeinde bei Interesse zu halten. Ich jedoch fand das ganze so nett das es mir bis heute in Erinnerung ist. Wer, als eine Schwalbe des Himmels, hätte Pfarrer Vögele wohl besser die Schau stehlen können und wieso auch nicht. Beide kämpften um Frieden auf ihre Art in ihrem Heim und gemeinsam waren sie Vögele, der eine vom Namen der andere von der Gattung. Letztendlich
haben es beide überlebt glaub ich. Beide wohl sehr gestresst Grund der Anwesenheit der Gemeinde. Doch letztlich hat jeder auf seine Art seinem Anhang gedient.
Glaube, Wurm und Hostie wurde verteilt und gereicht und das ist doch die Hauptsache des ganzen gewesen für die hungrigen wartenden.
Nachtrag
An dieser Stelle möchte ich noch aus den Schlümpfen und deren Vorspann als Zitat und Schlußwort etwas klauen:
,,Das Dörfchen gibt`s immer noch, das Kreuz auch - und wenn ihr lieb seit ( und Lust habt ) dann könnt ihr vielleicht noch ein paar Schwalben dort brüten sehen."
Gelegentlich kam`s wieder vor.
S. Käßheimer