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Das Gefühl von Weihnachten

Das Gefühl von Weihnachten

Als ich selbst noch ein Kind gewesen bin, mit Augen voller Fantasie, sah ich den Schnee vorm Hause, wie Federwerk im Wind schweben. Der ganze Ort verharrte im stillen Tanz und in einem Reigen drehten sich unaufhörlich weiße Engel zum Takt herrlicher Glockenspiele. Die gute Stube war festlich geschmückt und behaglich umhüllt von Ruhe und Geborgenheit. Ein kleines Herz, dass zum Rhythmus weihnachtlicher Überstimmung höher

schlug. Rote Kerzen beleuchteten den bunt verschleierten Nadelbaum, mit warmen Lichtern war alles sanft umgarnt, es bot sich ein wahres Freudenspiel, fast als tat sich zu meinen Füßen ein makelloser Traum auf. Durch die Räume zogen verführerisch, süße und würzige Düfte. ein grüner Kranz mit kleinen Kerzchen verzierte die Eingangstür. Plätzchen und Stollen kamen frisch aus dem Ofen und weckten auf eine sehr angenehme Art heitere Gelüste. Am heilig Abend verschwand des Menschen Seelengrau.

Weit öffneten sich ihre Herzen, so das

ein völlig anderer Charakter vor mir stand. Vom Baumesfunkeln angezogen,als regnete es goldenen Morgentau, befiel Unbezwungenheit und aufrichtige Dankbarkeit, jene sonst so erschütterten Häupter. In perfekter Harmonie verweilend, auch wenn nur für wenige Tage im Jahr. Heute bin ich selbst Familienvater und der Zauber jener Vergangenheit scheint schon fast verflogen. Ich sehe nur noch Habgier,Egoismus, Neid und Unzufriedenheit,in einer Zeit des unbedingten Konsums.

Gemeinhin zählt meist nur noch das Ich und nicht mehr das Wir.

Der geliebte Weihnachtsmann teilt aus mit kapitaler Hand und trägt sich selbst als Werbebanner, jedoch das Gefühl von Weichnachten trage ich noch immer in der Brust, weil ich noch weiß, wie es früher war. Wehmütig schaue ich auf meine jüngsten Jahre und frage mich leise, >> sind die Menschen überhaupt noch in der Lage sich zu besinnen?<<

Bildmaterial

"Der Geisterschneemann"

©mein fünf jähriger Sohn

und Text © Gebeine 2017