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Morgengrauen - Autoren-Challenge 22

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"Alltagswichtel - man schätzt sie, wenn sie gebraucht werden"
Veröffentlicht am 27. November 2017, 16 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: Andrea Minutillo
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich - eindeutig rot - freiheitsliebend - in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt - nach außen der Fels in der Brandung - die Person, auf die man sich verlassen kann - auch mal anlehnen, kein Problem - ein dunkles samtiges Rot also - richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand - Struktur - Kunstschule Zürich - zahlreiche Ausstellungen in der Region - flippig - flapsig - bunt in mir drin - auch mal ...
Alltagswichtel - man schätzt sie, wenn sie gebraucht werden

Morgengrauen - Autoren-Challenge 22

Morgengrauen

Der Morgen so grau Feucht und viele Tropfen Tau Sirren Flirren Durch den Raum Scheinbar unendlich Doch Unendlichkeit kennt Grenzen






Engel observieren Und flanieren Ganz am Rande


Zwischen Himmel und Hölle Leben und Tod Leitplanke und Rennstrecke








Schreien Weinen Wimmern Jammern

Hupen

Schimpfen

Flüstern

Tuscheln





Blechidioten Bruchpiloten Dicht an dicht Das schadet nicht Nicht mir Nicht dir Nur den anderen






Getrocknete Blutlachen Erloschene Brände Schutthaufen So weit das Auge reicht Es Bildern aus Kriegen gleicht Rettungskräfte stellen sich an Ganz hinten Sehr weit hinten Kein Durchkommen Scheinbar



Glaube oder Irrglaube Das Hoffen Hoffen auf Wunder Hoffen auf Märchen Männchen Wichtelmännchen und Wunderhelfer Oder höhere Mächte Wer das nicht gerne dächte


Die alles ungeschehen machen




Machtlose Wichte Stehen in der Pflichte Doch Sie rennen quer und kreuz Versuchen an der Zeit zu drehen Und wir wünschten Sie machten alles ungeschehen Rettungskräfte stehen an Die Zeit, sie eilt voran Rettungsgasse entsteht zäh




Milde lächelnde Engel Nehmen Schmerzen Nehmen alle Ängste

Wichtel mit lustigen Zipfelmützen sind nur tröstender Gedanke

Wichtel in Uniform stehen an Stehen hinten an





Rufen Fordern Weisen Schelten Rundumleuchtend und laut Martinshornmelodie Horrormysterienharmonie Bis endlich Nach Unendlichkeiten Ein Durchkommen entsteht

Langsam Angefeuert von Helikoptern Die flappend zähe Nebelluft durchschneiden Die Gasse Schmal und eng Weil der eine Oder auch die andere Gern gucken möchte Was da los ist



Lichtermeerspektakel Rot und gelbe Lichterfunken Mischen sich mit Handyreflektionen Sie haben ihre Arbeit längst getan Die Engel am Rande des Geschehens Aufräumen werden die Wichtel Wichtel in Uniform




Sobald sie sich durch die Blechlawine gewälzt haben Vorbei an gaffenden Augen Die durch beschlagene Scheiben gieren


Feuchte in der Luft Und der Duft nach verbranntem Gummi







Herzen stehen still Ganz still



Der Morgen noch grau Feucht und viele Tropfen Tau Schweben Beben Durch den Raum

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Hörbuch

Über den Autor

Frettschen
Ich
- eindeutig rot
- freiheitsliebend
- in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt
- nach außen der Fels in der Brandung
- die Person, auf die man sich verlassen kann
- auch mal anlehnen, kein Problem
- ein dunkles samtiges Rot also
- richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand
- Struktur
- Kunstschule Zürich
- zahlreiche Ausstellungen in der Region
- flippig - flapsig - bunt in mir drin
- auch mal nachdenklich
- manchmal introvertiert
- stets auf der Suche nach Neuem
- in meinem Bereich versteht sich
- Sternzeichen Löwe
- Querdenker und Rebell
- reiße mir die guten Seiten des Alltags unter die Nägel
- manchmal erwische ich auch die weniger Guten,
doch die schüttele ich hastig ab

ich liebe:
- einsame Orte
- den Wind
- das Geklapper der Taue an den Masten
- ob an Fahnen oder Booten, ist mir egal
- die Ruhe im Wald
- der Schutz eines Baumes - wenn man sich darauf einlässt
- das Eintauchen in die Arbeit an der Staffelei
- wenn`s gelingt
- das sichere und untrügliche Gefühl,
etwas Besonderes entstehen zu lassen
- das Spielen mit unserer Sprache
- gutes Essen
- ein unerwartetes Lächeln
- Musik - alle Richtungen
- am besten schön laut
- Tanzen
- Ausdruck
- Profil
...

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Kornblume Hallo Frettschen,
ein bisschen ratlos, ein bisschen sprachlos, bin ich schon. Weshalb? Der Text so gar nicht weihnachtlich, wie erwartet, und doch könnte es jeden (auch mich) gerade jetzt in der Weihnachtszeit unfallmäßig genauso erwischen.
Mir gefällt in diesem Zusammenhang der kurze, abgehackte Schreibstil. Gut erfasste Situationsbeschreibung von Eile, Unachtsamkeit, Gleichgültigkeit.Schnörkellos, so wie Beteiligte und Gaffer es vor Ort sehen und erleben .
Egal ob Heinzelmännchen, Wichtel, helfende Engel, wir alle können froh sein, dass es sie hier in der Wirklichkeit gibt. Viel zu selten wird ihre Arbeit gewürdigt, ob vor Ort oder später als Trostspender und Seelentröster.
Ein guter und nachdenklich machender Beitrag, jetzt in der ach so schönen und heilen vorweihnachtlichen Zeit . Allerdings bin auch ich der Meinung, dass die Themenvorgabe nicht einhundertprozentig umgesetzt wurde .Wie gesagt ,vielleicht waren auch meine Erwartungen ganz anders.
Ich grüße Dich herzlich und bin dankbar, dass Du mich aus der weihnachtlichen Duselei herausgerissen hast, die Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ich war ebenso ratlos wie du. Wie sollte ich eine wundersüße kleine Wichtelstory schreiben, bei dem Chaos auf dem Berliner Ring?
Es ist immer und immer das Gleiche und scheinbar lernt der Mensch nur sehr müßig. Jeder möchte der erste sein und der wichtigste sowieso ...
Und nur einen Tag nach diesem schrecklichen Unfall, fahren die Leute genau so dicht auf wie immer - quetschen sich in viel zu kleine Lücken und einen Sicherheitsabstand einzuhalten scheint nicht gerade angesagt ...
Ich kappiere das nicht - möchte so gerne noch ne ganze Weile leben, lieben und Geschichten schreiben.
Vor langer Zeit - Antworten
Schehera Erstmal möchte ich deine Bilder loben. Ganz toll!!
Durch den Engel darauf wird das ganze Bewerten zum Thema "Wichtel" natürlich etwas schwieriger. Denn umgangssprachlich sprechen wir von den ganzen Helfern ja doch immer von Schutzengel oder rettenden Engeln.
Andererseits verstehe ich deine Aussage...denn die ganzen Helfer im Hintergrund sind in der Tat wie Wichtel tätig. Vieles sieht man nicht und passiert im Hintergrund... wie bei den Wichteln eben.
Wie Sabine "erwarte" ich beim Thema Wichtel zunächst etwas anderes, aber andererseits hören diese schlimmen Dinge nicht auf, nur weil Weihnachten ist. Trotzdem passieren Unglücke, Kriege usw.
Mit dem "Schlagwort-Stil" tue ich mich hier nicht schwer, da die Eindringlichkeit sehr gut zum Inhalt passt.

Fazit: Ein wichtiges Thema, dass einen nachdenklich zurücklässt.

Liebe Grüße
Schehera
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Die Engel kümmern sich um die Seelen - und die Wichtel - ja, die Wichtel versuchen die Spuren zu beseitigen ...
Und jetzt zur Vorweihnachtszeit müssen die Wichtel ordentlich ran! Denn die lieben Menschlein haben keine Zeit - weder für Vorsicht, noch für Rücksicht. Schade - es wird ganz vergessen, dass das Fest der Liebe vor der Tür steht und nicht das Fest der beeindruckensden Schnäppchen, die kaum unter einen abgehackten Baum passen.
Und so wollte mir dieses mal einfach keine verträumte und märchenhafte Story einfallen.
Vor langer Zeit - Antworten
Memory 
Ein bisschen schwierig fand ich die Einschätzung auch. Weihnachten und die Vorgabe, eine Wichtelgeschichte zu schreiben - da erwartet / wünscht man (erwarte / wünsche ich) eigentlich etwas ganz anderes. Aber das Thema Erwartungen hatten wir ja in der letzten Runde und Wünsche müssen hier nicht unbedingt erfüllt werden.
Ganz nüchtern betrachtet hast du natürlich absolut Recht mit deiner Geschichte. Was wäre wir alle ohne diese Alltagswichtel, die ich gar nicht nur auf diese eine Situation beschränken würde. So oft sind es die "Wichtel" im Hintergrund, die das normale Leben fließen lassen.
Also - nach dem ersten Schreck - Daumen hoch und danke für diese andere Wichtelgeschichte.
Lieben Gruß
Sabine
Taler werden nachgereicht, habe keinen Dispo bekommen :)
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Eine Darstellung der Gafferei und einer Verunfallung, die allerdings wenig mit Wichtel zu tun hat. Ich könnte die Sache noch in Einklang mit der Vorgabe bringen, wenn wenigstens ein böser Wichtel insgeheim den Unfall mit herbei geführt hätte, oder im anderen Fall vergebens versucht hätte zur Vorsicht zu mahnen. So bleibt die Anklage der Gafferei bei Tod und Leid, die Behinderung der Rettungskräfte. Dies allerdings kann man in jeden anderen Zusammenhang stellen, der solche Aussagen machen will. Es hat mit Wichtel gar wenig zu tun, wenn auch zwei dreimal versucht wird das Wort Wichtel einzubauen.
Nun noch meine ureigene Sicht.
Ich weiß, dass es teilweise als modern gilt, aber nur noch Schlagworte untereinander zu setzen, auf Reime zu verzichten (bis auf ein paar Ausnahmen), das ist nicht meine Welt. Es wirkt abgehackt und ich sehe mich praktisch einer Marktschreierei gegenüber. Nun mögen solche Schlagworte zu einer Intensivierung beitragen, sind natürlich auch ein schriftstellerisches Mittel, aber im Übermaß erzeugt es einen "Overflow", von dem ich im täglichen Leben genug ertragen muss (Werbung).
Insgesamt bin ich doch ein wenig enttäuscht, zumal ich schon andere Texte der Autorin mehr als gerne gelesen habe.
Vielleicht könnte es auch sein, dass diesmal ein wenig der Funke gefehlt hat.
Trotzdem bleibt es lesenswert, zumindest ungewöhnlich und die Aussagekraft ist in jedem Fall gegeben.
Günter .
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ansich wollte ich meine kleine Schackeline mit ihrer Oma Lolle "auf den Plan rufen". Aber irgendwie fehlte mir die Liebe in meinen Adern. In Zeiten, wo man in der Mittagspause nicht ein einziges Plätzchen zum Hinsetzen findet und sämtliche Essgelegenheiten mit langen Warteschlangen dekoriert sind - - - da ist für mich einfach nicht die Ruhe im Herzen. Tut mir Leid, ich habe mein Bestes gegeben - dieses mal war es nicht mehr ...
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Huhu. Einen ausführlichen Kommentar hab ich dir schon privat gegeben. Daher nur noch für dich hier: Wenn du zu etwas stehst, dann steh dazu und lass dich nicht verbiegen. Ich für meinen Teil finde, dass deine Geschichte sehr wohl zum Thema Wichtel passt! :) :
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Hallo Dea,
ich denke, Du hast die Freiheit, die Dinge so zu benennen, wie Du sie siehst. Entscheident ist doch, wie faszinierend Du die Atmosphäre
vor Ort beschreibst.
Grüße von Herrn Vati
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Ausdrucksstarke Bilder und Worte, aber mit dem Thema "Wichtel" haben sie nach meinem Verständnis nix zu tun.
Was du wohl meinst, liebe Andrea, sind doch eher die Schutzengel. Oder?
Dennoch sehr gern gelesen!
Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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