Gedichte
One-night-stand

Ich trau mich kaum, mich zu bewegen,
denn du machst mich ganz verlegen.
Wir haben zusammen die ganze Nacht
wohl nichts Moralisches gemacht.

Die Nacht ist sicher bald vorbei.
Sie war ja nicht ganz jugendfrei.
Verlegen schau ich auf die Uhr.
Oh Mann, was mache ich hier nur?

Bleib ich noch hier und halt mich wacker
oder mach ich mich vom Acker?
Ich hab das noch nicht ganz durchdacht,
da bist du auch schon aufgewacht.

Jetzt nimmst du dir `ne Zigarette,
fragst, ob ich auch gern eine hätte.
Es gibt zwar viel, das für dich spricht,
das Rauchen ist es sicher nicht.

Was soll ´s, es braucht mich nicht zu stören.
Ich werd` dich eh nie wieder hören.
Wir haben ja nur zusammen gepennt.
Einfach nur ein One-night-stand.

Die Sonne geht auf, es wird gleich hell.
Ich verzieh mich gleich ganz schnell.
Du fragst mich, ob ich Kaffee will.
Ich schau dich an und nicke still.

Wir sind heut beide leicht gehemmt,
warn gestern doch nicht so verklemmt.
Na gut, jetzt hab´n wir den Salat.
Ich verdrück mich mal ins Bad.

Frisch geduscht und langsam munter,
schlürfe ich den Kaffee runter.
Das ganze dauert ja nicht lange.
Dann noch `nen Kuss schnell auf die Wange.

Das war nichts ernstes, nur ganz seicht.
Mach `s gut, man sieht sich ja vielleicht.
Die Türe auf und schnell nach Haus.
Dort schlafe ich dann erst mal aus.

Das war ja auch nur eine Nacht,
die wir zusammen hab`n verbracht
mit Sex, dann hab´n wir uns getrennt.
Das nennt man dann wohl One-night-stand.