Verliebt? Das ist undenkbar!
Wie konntest du vergessen
die unheilbaren Schmerzen,
die Seele oft erlitt?
Das Herz ist fast verblutet,
der Lebenssinn verloren,
die Fröhlichkeit vergessen,
die Träume schienen tot.
Doch Hoffnung stirbt als letzte.
Die langen toten Jahre
sind wie im Nu vergessen.
Die Sonne scheint hinein
und füllt die Schmerzensritze
mit ihrem hellen Lichte.
Die totgeglaubte Seele
erwacht zum neuen Sein.
So liegt vergess'ner Samen
in kalter tiefer Erde.
Es wechseln viele Monde,
die Schale standhaft bleibt.
Und eines Frühlings Sonne
durchdringt der Erde Schichten
und wärmt des Samen Schale.
Der Same wird befreit.
Jetzt braucht der Sprössling Wärme,
darauf angewiesen,
bis er sich kann entfalten
und kräftig werden kann.
So sind auch Menschenherzen,
die Liebe hat geöffnet.
Der Spross ist zart und brüchig,
doch mutig wächst heran.
Und auf die warmen Strahlen
der Liebe angewiesen,
erwachen tote Herzen,
die Kruste bröckelt ab.
Doch nur die echte Liebe
kann sie zum Blühen bringen,
unreife kann sie töten,
der Sprössling wird verdorren,
die Knospe wird vertrocknen
und traurig fällt herab.
Die schönen Schmetterlinge
zu schnell vorbeigeflogen
und brachten nicht das Wasser,
das nicht vertrocknen lässt.
Das, was dich kann ernähren,
in Stürmen Zeit erhalten,
kann Mensch dir oft nicht geben,
der nach dem Gleichen sucht.
So können sich zwei Kranke
nicht gegenseitig heilen,
zwei Bäume sich nicht tränken,
die weit von Quelle stehn.
So siehe ein jeder selber
und achte auf die Zeichen,
was bringt ihn zum Erblühen
und was verdorren lässt.
Horch, was dich bringt ins Wanken
und wer dich lässt ereilen,
und welcher kann dich kränken
und deine Tränen sehen.
So achte auf dein Herze
und lass es nicht verletzen,
denn aus ihm springt das Leben,
das Schöpfer uns gegeben.
Frühling 2017