das viele farben fest
Hallo. Ich bin Wugi, die kleine Waldfee und heute möchte ich euch von einem ganz besonderen Fest bei uns hier im Wald berichten.
Wenn sich die Blätter in viele Farben färben, die Tage kürzer und die Nächte länger werden, Wenn sich die Zugvögel sammeln um sich auf ihren Flug in den Süden vorzubereiten, ist es Zeit für unser viele Farben Fest.
Da kommen noch mal alle zusammen um miteinander zu feiern. Wir verabschieden
dann die Zugvögel und wünschen ihnen einen guten Flug. Und den Tieren, die Winterschlaf oder Winterruhe halten wünschen wir eine angenehme Ruhe.
Natürlich ist auch etwas Traurigkeit dabei, weil wir uns so lange nicht mehr sehen werden, aber wir freuen uns auch mit den Zugvögeln, dass sie neue Abenteuer erleben, bei ihren Aufenthalt im Süden. Ich möchte so gerne einmal mitfliegen, aber meine Mutti sagt, dass das nicht geht und hat mir auch erklärt, wie lange die Reise der Zugvögel ist. Viel zu lange, für kleine Waldfeen Flügel.
Ich freute mich auch darauf, dass meine beste Waldfeen Freundin Elli zu Besuch
kam und auch einige Tage bleiben würde.
Als sie ankam, hatte sie mir sofort ganz aufgeregt von einem Brauch der Menschen berichtet, den sie in der Nähe ihres Reviers befindlichen Stadt Ellingen beobachtet hatte.
„Da sind verkleidete Kinder von Haus zu Haus gegangen, haben an der Türe geklingelt und dann Süßes oder Saures gesagt und dann haben sie Süßigkeiten bekommen“, sagte sie. Ich verstand nicht ganz, warum sie dann auch Saures sagten, wenn sie doch Süßigkeiten wollten. Aber Elli hatte mir erklärt, dass wenn die Kinder keine Sü0igkeiten bekamen sie den Erwachsenen einen
Streich spielen durften und das nennt man dann Saures geben.
„Ja, aber wir dürfen doch nicht einfach in die Stadt und bei irgendwelchen Leuten läuten“, gab ich zu bedenken.
„Nicht in der Stadt“, erklärte sie. „Hier im Wald. Wir gehen zu allen, die wir kennen.“
Etwas aufgeregt war ich schon, aber es schien auch ziemlich lustig zu werden, also war ich dabei.
„Und als was sollen wir uns verkleiden?“,wollte ich noch wissen. „Brauchen wir nicht“,antwortete sie. „Ich hab ein Kind gesehen, das sich als Fee verkleidet hatte und Feen sind wir ja schon.“
Das leuchtete mir ein und so machten wir uns als erstes auf den Weg zu Hansi Hase.
Als wir dort angekommen „Süßes oder Saures“ sagten, verstand Hansis Mutter erst nicht, was wir eigentlich wollten. Elli erklärte es ihr dann und Hansis Mutter fand das eine tolle Idee. Sie hatte aber keine Süßigkeiten, sondern nur ein paar Mohrrüben. Die waren aber auch lecker. Hansi wollte auch gleich mit und Süßigkeiten sammeln. Seine Mutter erlaubte es ihm und so zogen wir zu dritt weiter.
Als nächstes war die Haselmaus dran. Als wir unseren Spruch aufsagten und
Elli ihr erklärte, was es damit auf sich hat, war sie ganz aufgebracht, weil sie Angst hatte, wir spielen ihr einen Streich. Es dauerte eine Weile, bis wir sie wieder beruhigt hatten. Aber auch bei ihr gab es keine Süßigkeiten, sondern nur drei Haselnüsse für uns.
„Hm, wer könnte Süßigkeiten haben?“, fragte Elli. Ich überlegte eine Weile und dann viel es mir ein. „Natürlich. Gunnar der Gnom. Der hat alles“, rief ich.
Als wir vor Gunnar unseren Spruch aufsagten, „Süßes oder Saures“, wusste der sofort Bescheid. „Ah, Halloween“, sagte er. „Hallo... was?“ ,fragte ich. „Das was ihr gerade macht, machen Menschenkinder an Halloween. Am
letzten Tag im Oktober“, erklärte er. Und natürlich hatte er auch richtige Süßigkeiten für uns. Für jeden ein Töpfchen Honig und eine Zuckerstange.
Es war schon spät und bald sollte das viele Farben Fest auf der großen Lichtung beginnen. Gunnar begleitete uns dorthin und erzählte unterwegs noch viel über das Halloween der Menschen.
Dort angekommen haben wir dann den Abschied der Zugvögel gefeiert. Eigentlich ist ein Abschied ja auch immer was trauriges. Aber wie sie so von ihren bevorstehenden Abenteuern erzählten, freuten wir uns auch mit ihnen. Und im Frühjahr würden sie ja dann auch wieder zurück sein, was dann
mit einem Freudenfest gefeiert wird. Es sprach sich auch ziemlich schnell herum, dass wir einen neuen Brauch eingeführt hatten, nämlich von Haus zu Haus zu gehen und Süßigkeiten zu sammeln. Die anderen Kindern wollten das im nächsten Jahr dann auch machen.
Gunnar kratzte sich am Kopf und meinte: „Tja, da muss ich mir bis nächstes Jahr wohl eine Menge
Süßigkeiten zulegen.“
Als wir alle am Ende das viele Farben Abschiedslied sangen, wurde uns dann doch bewusst, dass jetzt die stille Zeit im Wald begann.
So, Kinder. Das war die Geschichte vom
viele Farben Fest. Etwas traurig bin ich schon, dass es jetzt so ruhig wird. Aber im Frühjahr sind ja alle wieder da und dann gibt es wieder viele lustige Abenteuer zu erleben.
Bis bald, servus, eure Wugi.