Biografien & Erinnerungen
Als wir noch Flieger war´n

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"Als wir noch Flieger war´n "
Veröffentlicht am 27. Oktober 2017, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las. Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten ...
Als wir noch Flieger war´n

Als wir noch Flieger war´n

Als wir noch Flieger war´n

Tja. Da saß ich nun und konnte nur noch zusehen, anstatt mitmachen. Dumm gelaufen, im wahrsten Sinne des Wortes, so zu sagen. Aber, lasst mich von vorne erzählen. Mein Bruder und ich waren so Anfang 20 und ab und zu zum Wandern in den Bergen unterwegs, als zu jener Zeit eine neue Sportart in Mode kam. Gleitschirm fliegen. Wir waren fasziniert davon, wie die Piloten lautlos über den Bergen schwebten. Der Entschluss stand fest, wir würden uns bei einer dieser

Flugschulen anmelden. Die Kosten für die Schulung und die Ausrüstung waren für einen Luftsport auch ziemlich erschwinglich im Gegensatz zum Drachenfliegen etwa. Allerdings hatte ich auch etwas Angst vor einem Hobby, bei dem man im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen verlor. Ich musste also meinen ganzen Mut zusammen nehmen. Endlich war es soweit und der Theorieunterricht begann. Wir lernten, was ein Gleitschirm ist und wie er funktioniert. Wetterkunde, Aerodynamik und Luftrecht, also wo darf ich fliegen und wo nicht und was ist dabei zu beachten, gehörten ebenso zum

theoretischen Unterricht. In der Praxis später war es zunächst auch unspektakulär. Schirm auslegen, Leinen sortieren und auf Beschädigungen prüfen. Dann galt es den Schirm hoch zu ziehen und so lange wie möglich in der Luft zu halten, ohne ab zu heben. Als das alle beherrschten, ging es endlich an die Start Übungen. Den Schirm also wieder ausbreiten, auf Wind von vorne warten, mit einem Ruck in die Höhe ziehen, Blick nach oben, ob er auch wirklich senkrecht über einem ist und los laufen. Das war gar nicht so einfach. Man musste gleichzeitig auch noch die

Bremsleinen dabei ziehen, damit sich ein Luftpolster unter dem Schirm bilden konnte, das einen dann noch oben zieht. Und so waren es dann beim ersten mal auch nur ein paar Zentimeter, die ich abhob, bevor der Schirm neben mir wieder zu Boden kam. Also den Schirm wieder zusammenraufen, nach oben tragen, wieder ausbreiten und das Ganze von vorne. Nach etlichen Versuchen, bei denen ich meistens nur den Berg hinabgerannt bin, statt ab zu heben, klappte es schließlich. Es hob mich so in etwa einen Meter in die Höhe, auf eine Strecke von vielleicht 5 Metern. Doch als sich der Boden wieder näherte, kam ich irgendwie blöd

auf. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meinem Knie und knickte um. Zum Glück war es kein Bänderriss, sondern nur eine Überdehnung. Doch zunächst war es mit den Übungen vorbei. Ich konnte also nur noch zusehen. Mein Bruder machte dagegen gute Fortschritte und betrieb diesen Sport auch noch einige Jahre. Ich begleitete ihn oft, wenn er von den richtig großen Bergen, wie zum Beispiel dem Tegelberg startete. Es war trotz allem eine gute Erfahrung für mich, es gewagt zu haben. Und ich weiß jetzt auch, was alles an Erfahrung und Können dahintersteckt, wenn ich wieder mal einen Gleitschirm durch die

Lüfte schweben sehe. Und wie viel Mut dazu gehört.

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Hörbuch

Über den Autor

rolandreaders

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las.
Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten die Leser und Leserinnen auch ein bisschen aus ihrem Alltag holen und sie auf ein gemeinsam erlebtes Abenteuer entführen kann.
Denn der Leser, oder die Leserin sind auch immer ein Teil der Geschichte, die sie gerade lesen. Wenn auch nur als Beobachter.

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Dakota Hallo Roland
die Gedanken mit fliegen lassen,
das hast du super ausgedrückt, denn genau das habe ich soeben,
beim Lesen deiner schönen Geschichte.
Obwohl du diesen Unfall hattest, ist dir die Freude, deinen Bruder zu begleiten, nicht vergangen.
Sehr gern gelesen!
Lieber Gruß Dakota
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Dakota.
Danke fürs Lesen und den Kommentar.
Ja, es war Trotz allem eine schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das muss wunderbar gewesen sein. Wenn es das damals schon gegeben hätte, hätt ich das vielleicht auch mal probiert. Nun bin ich aber zu alt dafür und lasse lieber andere fliegen.
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Bärbel.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und die Coins.
Ja, seine Gedanken mitfliegen lassen ist auch schön.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo fritz.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und den Favo.
Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Manches sieht viel leichter aus, als es wirklich ist ...
Deine Geschichte habe ich sehr gern gelesen.

LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo fleur.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und den Favo.
War schon mal interessant zu erfahren, wie so etwas überhaupt funktioniert.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Das tut mir aber leid, lieber Roland. Aber wenigstens hast Du`s einmal
versucht. Und zuschauen ist doch auch schön, wenn die da so um die
Berge schweben ...
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Gertraud.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und die Coins.
Genauso ist es.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
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