Es sind Ketten aus Liebe, die mich halten. Ich kann sie nicht sehen, nur fühlen. Bin ich es, der sie geschmiedet hat oder war er es? Ich kann sie weder öffnen, noch kann ich ihre Last verringern. Kann man denn von Last sprechen? Ich weiß es nicht. Manchmal schlingen sie sich so eng um mein Herz, dass ich es kaum vermag zu atmen. Einige Male treiben sie mich voran, ziehen mich hoch wenn ich dem Ende nahe bin. Sie sind immer da, sichtbar für mich und selten für andere. Es sind meine Fesseln. Mein Glockenklingeln in den Ohren mit jedem Schritt, den ich tue und mein betörender Duft, der mich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang
verfolgt und sich nachts in meiner Nase festsetzt.
Was wird passieren, wenn er, dessen Dasein mir dies auferlegt sie erkennt? Werden sie sich lösen? Oder mich noch fester an sich ziehen?
Es gibt keinen Schlüssel, jedenfalls keinen den ich erfassen kann. Sie zu sprengen wage ich nicht, nein ich kann es nicht. Wer versucht, sie anzuheben wird kläglich scheitern.
An manchen Tagen sind sie schon fast wie unsichtbar, unfühlbar. An anderen Tagen nimmt jede Faser meines Körpers sie wahr, selbst die kleinsten Teilchen meiner Seele tragen sie auf den
Schultern.
Ob die Ketten gut oder böse sind? Ich weiß es nicht.
Ob es je enden wird? Ich kann es nicht wissen.
Ob es mir helfen würde? Wie soll ich es wissen können?