was muss, das muss
Meine Tochter musste für einen Tag ins Krankenhaus. Was muss, das muss, gab ich ihr mit auf den Weg.
Morgens legte Marina ihren Kinder ihre Sachen für die Schule bereit und stieg in das wartende Taxi.
Eine halbe Stunde später rief mein Schwiegersohn sie an. "Ben hat keine Hose. Du hast ihm eine von deinen Hosen hingelegt."
"Huch, da war ich wohl gedanklich abgelenkt", erwiderte meine Tochter
lachend.
Schwiegersohn ist ja schlau. Hat er dann auch hinbekommen. Ben hatte eine Hose an, um zur Schule gehen zu können.
Lachend erzählte mir Marina diese Begebenheit. "Ach, meinte sie, irgendwie klappt das hier ohne mich nur unzulänglich. Mein Schatz ist ein phantastischer Ehemann und Vater, aber so im praktischen muss ich doch oft lachen. Letzte Woche hab ich aber auch etwas durcheinander bekommen. Mein zwölfjähriger Ben und mein zehnjähriger Melcolm badeten. Ich hatte wie immer alles bereit gelegt. Beide Pyjamas,
natürlich wie die Kinder es lieben in den gleichen Farben.
Zuerst kam Melcolm aus dem Bad, absolut entspannt, dann folgte kure Zeit später mein Großer. Ben sah etwas gequält aus.
"Mama, hast du meinen Pyjama ganz eng genäht?"
"Das würde ich nie tun Ben. Melcom, ist dein Pyjama in Ordnung?"
"Ja, ganz schön luftig", meinte der Kleine grinsend.
Melcolm hatte den Pyjama seines großen Bruders an. Größe 168 traf auf kleine Größe 138.
Ben hatte sich in seiner Größe von 168 in die Größe von Melcolm 138 gezwängt. Seine Bewegungen waren etwas unkoordiniert, passend zum gequälten Gesichtsaudruck.
"Jungs, ab ins Bad, Klamotten tauschen," Marina schob ihre Jungs ins Bad.
Mein Schwiegersohn nahm seine Frau in den Arm. "Wir sind schon tolle Eltern. Hoffentlich ziehn die aus, wenn sie 18 Jahre alt sind".
"Ja", ich hoffe auch, dass sie noch selbstständig werden.