Biografien & Erinnerungen
helfender Engel

0
"helfender Engel"
Veröffentlicht am 18. Oktober 2017, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.
helfender Engel

helfender Engel

Bilderbuchtag

Ich hatte eine Freundin besucht und war auf dem Nachhauseweg. Berufsverkehr - ich war glücklich, nicht mit dem Auto gefahren zu sein, sondern in einem Bus zu sitzen. Für nichts in der Welt wollte ich mit dem Busfahrer tauschen.


Wir zeigten alle vorschriftsmäßig unsere Fahrkarte, als wir in den Bus einstiegen. Ein südländischer Mann hielt einen Brief in der Hand und fragte nach einer Straße.


"Ja, Busfahrer", waren so meine Gedanken, Fahrgäste freundlich Fahrscheine verkaufen, den

Berufsverkehr bewältigen, Fahrplan einhalten und dann auch noch Auskünfte geben.


Der Busfaher kannte die Straße auf dieser Tour nicht. Der Name der Straße sagte ihm nichts. "Do you speak english?" wurde der Südländer von einem Fahrgast angesprochen.. "Fasi", lautete die Antwort.


Der Mann schaute sich kurz den Brief an, den der junge Mann in der Hand hielt, der Name der Straße sagte ihm aber auch nichts.


Eine junge, ungefähr 30-jährige Frau

fragte nun auch: "Do you speak english?"


"Fasi", lautete wieder die Antwort. Der junge Mann wirkte inzwischen etwas verzweifelt. Die Frau sah sich den Brief an und fragte dann den Busfahrer, ob es sich um die Querstraße zur nächsten Haltestelle handeln könnte.


Ein Achselzucken. "Ich weiß es nicht. Tut mir wirklich leid. Die Frau gab den Straßennamen in ihr Handy ein und bat den Busfahrer um Halt an der nächsten Station. Ihr Handy hatte die Straße gefunden.


Der Busfahrer freute sich mit dem jungen

Mann, mit der jungen klugen Frau und ehrlich - wir alle im Bus mit ihm.


Eine schöne Busfahrt mitsamt Begleitung eines Engels.


Ich dachte daran, wie ich mich vor kurzem in Berlin gefühlt hatte, als ich in die falsche Bahn gestiegen war. Ein Mann sprach mich an, weil ich wohl richtig hilflos wirkte. Er begleitete mich zur richtigen Bahn. Er sprach meine Sprache. Wie fühlt sich jemand, der sich nicht verständlich machen kann, nur ein Schriftstück mit einer Adresse in der Hand hält?


So etwas, wie ich heute erlebt habe, sind für mich Bilderbuchtage. Wunderschön.







0

Hörbuch

Über den Autor

Annabel
Ich genieße das Leben im Allgemeinen und meines im Besonderen. Man darf sich selbst nicht so ernst nehmen und schon ist alles leicht. Glücklich sein ist für mich eine Emotion, die zu meinem Leben gehört.

Leser-Statistik
15

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Bleistift 
"Helfender Engel..."
Endlich mal eine interessante und lesenswerte Geschichte,
wo ein Smartphone tatsächlich eine wirklich positive Rolle spielt.. ...smile*
Sehr verwunderlich allerdings, dass aber jener Südländer sein eigenes Smartphone nicht dabei hatte...
Bestimmt hatte er es zuhause in Afghanistan nur auf dem Küchentisch
liegen lassen und vergessen, es mitzunehmen...
LG
Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Hallo lieber Louis, ja, egal ob er ein Handy hatte oder keines, er sah einfach hilflos aus. Ich wünsche dir einen schönen Restsonntag, lieben Gruß an dich und Danke für deinen Kommentar.
Vor langer Zeit - Antworten
Feedre Das kann ich gut verstehen.
Da kommen auch beim lesen
tiefe, menschliche Gefühle hoch....
LgF
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Hallo liebe Feedre, Ja, in diesem Moment hätte ich auch gern geholfen, aber in dem Stadtteil kenne ich gar nichts. Das Haus meiner Freundin und damit sind meine Ortskenntnisse begrenzt. Die junge Frau finde ich echt super. Deinen Kommentar auch. Lieben Dank dafür. Hab einen schönen Abend
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Danke für diese schöne Geschichte liebe Annabel, denn sie erinnert mich
an meine Mutti. Sie ist - als sie bereits 80 Jahre alt und fast blind war - im
Sommer fast jeden Tag mit dem Bus zum Bahnhof gefahren, um dann mit
der S-Bahn zum Starnberger See zu fahren und eine Dampfer-Rundfahrt
zu machen. Und jeden Tag gab sie dem Busfahrer (jedes Mal ein anderer)
ein Bonbon ... und sie haben sich immer darüber gefreut.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Was für eine bezaubernde Geste von deiner Mutter liebe Gertraud. Mit kleinen Dingen kann man auch eine große Freude machen. Lächelnde Grüße an dich und Danke
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Liebe Annabel,
ich habe zu danken, dass Du mich immer wieder besuchst und mich
außerdem mit Deinen Geschichten erfreust. Ein ♥liches Dankeschön
für ALLES.
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Solche Begegnungen und Erlebnisse darf es gerne öfters geben...LG Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
erato 
Male mir gerade aus...
auf welchen Weg ich Dich
in Berlin hätte bringen können... :-)))

Wenn es sein musssss - kann ich auch Fasi !!
Und dann noch einen schönen Abend
Thomas

Vor langer Zeit - Antworten
Annabel Guten Morgen Thomas, ja, wo warst du denn an diesem Tag? Du hättest mich in ein Cafe führen können. Mit dir hätte ich gern einen Kaffee getrunken. Ich kann aber nur deutsch und some Brocks english, not fasi :-)). Ich wünsche dir einen sehr schönen Tag und danke für deinen Kommentar lieber Thomas. Wenn der Tag lächelnd beginnt...
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
12
0
Senden

154946
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung